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2245 - Operation Kristallsturm

Titel: 2245 - Operation Kristallsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wir sind allein im Fahrzeug. Niemand kann uns hören."
    „Bitte gedulde dich noch ein paar Augenblicke. Absolut sicher sind wir nur hinter der Barriere aus Wachschiffen."
    „Wozu die Umstände? Überall flüstert man es sich hinter vorgehaltener Hand zu. Du kannst dir die Geheimnistuerei sparen."
    „Nein, kann ich nicht. Bitte zügle deine Ungeduld ein wenig."
    Das merkwürdige Gefühl in Daellian verstärkte sich, dass es sich in Wahrheit um viel mehr handelte, als er bisher erkennen konnte.
    Die Space-Jet beendete ihre Beschleunigungsphase und bremste ab. Durch die transparente Kuppel des 30-Meter-Diskus sah Malcolm S. Daellian den Kordon der Kampfeinheiten, die Kantor als Wachschiffe bezeichnet hatte. Beim Vorbeiflug am 12. Juni waren sie noch nicht zur Stelle gewesen.
    Etwas stimmte nicht, da war Malcolm S. Daellian sich jetzt absolut sicher. Wenn „Operation Kristallsturm" tatsächlich allerhöchster Geheimhaltungsstufe unterlag, wäre der Name nie an die Öffentlichkeit gedrungen. Daellians Schlussfolgerung ließ nicht viele Möglichkeiten zu.
    Der Name stimmt nicht. Es handelt sich um ein Täuschungsmanöver. „Was ist denn das, Myles?" Daellian starrte zur Kanzel hinaus auf die riesigen Triebwerksblöcke, die knapp tausend Kilometer über der Mondoberfläche montiert wurden. Sie besaßen Ausmaße und Formen, wie sie sich auf keiner der sublunaren Fertigungsstraßen derzeit herstellen ließen. „Wer will da mit asteroidengroßen Boostern in die Eastside fliegen?"
    Die Space-Jet hob ihre Fahrt auf und hing auf der Stelle. Weiter unten erkannte Daellian die ENTDECKER der SATURN-Klasse. Gegenüber dem letzten Mal hatten sie ihre Position geändert. Sie schwebten jetzt unmittelbar über den PONTON-Tendern. „Myles?"
    „Entschuldige, ich bin mit meinen Gedanken nicht ganz bei der Sache." Der terranische Chefwissenschaftler strich sich eine Haarsträhne aus der Stirn, die sich auf unbegreifliche Weise trotz des Stirnbands dorthin verirrt hatte. „Damit du alles begreifst, gebe ich dir eine Zusammenfassung teilweise vertraulicher Informationen. Vor Äonen verbannte ES einige Sternhaufen der Milchstraße aus dem Normaluniversum, weil sie oder ihre Bewohner zu gefährlich wurden, sich bis aufs Blut bekriegten, darunter Gon-Orbhon. Dank der erhöhten Hyperimpedanz fallen nun sukzessive die Energiestationen aus, die diese Sternhaufen in Hyperkokons einspannen."
    „Und ohne Energie lösen sich die Kokons auf, und die Sternhaufen kehren wieder in den Normalraum zurück", folgerte Daellian. „Und mit ein bisschen Pech auch die alten Gegner."
    „Wenn es sie noch gibt", schränkte Kantor ein. „Es sind mehrere Millionen Jahre vergangen."
    „Wobei die Zeit innerhalb eines Hyperkokons nicht zwangsläufig gleich schnell laufen muss wie die Umgebungszeit", argumentierte Malcolm. „Und wenn heute wie damals Gon-Orbhon zu den Gefahren gehörte, lief die Zeit entweder sehr langsam ab, oder es handelt sich um ein extrem langlebiges, vielleicht sogar unsterbliches Wesen."
    „Ganz genau! Das sind auch meine beiden beliebtesten Hypothesen. Leider wissen wir noch nicht genau, um was es sich bei Gon-Orbhon genau handelt. Es könnte eine riesige Maschine sein. Oder eine konkurrierende Superintelligenz. Alles schon da gewesen. In jedem Fall aber ist anzunehmen, dass eine alte Gefahr wieder akut wird."
    „Und ES, der alte Sack, drückt sich", sagte Daellian böse. „Die Superintelligenz muss die Gefahr in dem Augenblick erkannt haben, als zum ersten Mal von einer Erhöhung des Hyperphysikalischen Widerstands durch die Kosmokraten die Rede war."
    „Niemand kann sagen, in welcher Lage sich ES befand und derzeit noch befindet. Die Auflösung des Thoregons von DaGlausch hat ES viel Kraft gekostet, die investierte Energie ist wahrscheinlich verloren, und selbst ein Wesen, das länger lebt als die Sonne, wie es einmal hieß, wird Zeit benötigen, um sich zu erholen."
    Das war typisch Myles Kantor, fand Daellian. Vermutlich verfügte er als Aktivatorträger nicht über genügend Objektivität, um den Tatsachen ins Auge zu sehen. „Zeit, die wir nicht haben. ES hätte die Milchstraßenvölker warnen müssen!"
    „Genau das ist geschehen: Der derzeitige Bote von ES, Lotho Keraete, hat das übernommen. .Deshalb sind Perry und Atlan mit ihm in den Camouflage-Sternhaufen geflogen. Den Funksprüchen aus dem Hayok-Sektor nach zu urteilen, sind die beiden am Leben."
    Daellian sah, dass das Sprechen Myles anstrengte. Im Zeitlupentempo

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