2252 - Welt der Ursuppe
Lagerhallen zu, die sich entlang der Hochstraße erstreckten. Es handelte sich um unterirdische Materiallager, riesige Hallen, in denen lauter Container mit den typischen Frachtsignaturen der Besch standen. An einem Dutzend Hallen vorbei ging es bis zum Ende des Areals.
Ich musterte die Anzeige des Orters an meinem Multifunktionsgerät. Sie zeigte noch immer alle möglichen und unmöglichen Werte an. Es erklärte, warum wir es bisher ausschließlich mit mechanischen Beförderungssystemen zu tun hatten. In diesem Chaos aus hyperenergetischen Impulsen war jede höherwertige Technik zum Scheitern verurteilt. Die Kybb-Traken hatten auf Etabe von Anfang an darauf verzichtet.
Mit anderen Worten: Bei Etabe handelte es sich um eine optimal für die Anforderungen der veränderten Hyperimpedanz ausgerüstete Welt.
In diesem Strahlenchaos wurden geringfügige Emissionen nicht so schnell entdeckt. Daher war es nur konsequent, wenn wir die Ausrüstung unserer Einsatzanzüge in Betrieb nahmen. „Schaltet eure Deflektoren ein", sagte ich.
Gegenseitig konnten wir uns nach wie vor sehen. Für die Kybb und ihre Kamerasysteme waren wir ab sofort nicht mehr vorhanden.
Wir warteten eine Weile. Und dann sahen wir sie... Das mussten Kybb-Traken sein: Erkennbar gehörten sie den Kybb-Zivilisationen an, Stachelhäuter wie die Kybb-Cranar, und jeder von ihnen trug anstelle seiner natürlich gewachsenen Arme metallische Prothesen. Die Cranar hatten allerdings jeweils nur einen Arm ersetzt, doch die Traken durchweg beide.
Auch die Physiognomie unterschied sich: Während ich bei den Cranar am ehesten an Igel erinnert worden war, glichen die Traken sehr stark terranischen Tüpfelhyänen mit den bulligen Kiefern, der witternden Schnauze und den tief liegenden Augen. Die menschengroßen Körper wirkten merkwürdig bizarr, mit blueskurzen Beinen und ertruserhaft aufgeblähten Leibern. Alles an ihnen schien Brutalität und Tod auszustrahlen; instinktiv stufte ich diese fremden Wesen als Bestien ein - auch wenn ich genau wusste, dass ich ihnen damit unrecht tat. Sie mochten Feinde sein, doch Bestien waren sie garantiert nicht, nur fehlgeleitet und verdorben durch ihren Herrn, den Schutzherrn, der seinen Orden verraten hatte, den Herrn des Schlosses Kherzesch.
Sie trugen Warfen und Messgeräte, die sie zur Unfallstelle brachten. Noch gab es keine Anzeichen dafür, dass die Kybb-Traken uns entdeckt hatten. Aber ich hielt es für besser, so schnell wie möglich zu verschwinden.
Wir erreichten das Ende des Hallenareals und traten ins Freie. Vor uns erstreckte sich ein weit verzweigtes Monoschienennetz, auf dem Züge mit herkömmlichen Elektrolokomotiven rollten.
Für die Suche nach Hytath kam uns ein funktionierendes und dichtes Verkehrsnetz wie gerufen. „Wir kaufen uns eine Gruppen-Netzkarte", sagte ich. „Damit kommen wir an jedes Ziel."
Epasarr hatte eindeutig das bessere Los gezogen. Während wir kilometerweit über Einspurgleise stapften, richtete er sich bei den Besch häuslich ein. Als Beistand Echophages assistierte er der Biotronik beim Durchforsten des Trakenfunks. Zephyda hatte ihn mit diesem Auftrag betraut und ihn gebeten, ihn gegenüber den Händlern geheim zu halten. Epasarr hörte mit einem mobilen Empfänger so viele Funksprüche der Kybb-Traken ab, wie es nur ging. Seine Aufgabe bestand darin, sie bis zu unserer Rückkehr auszuwerten. Das Wissen darum sollte uns helfen, wieder von Etabe wegzukommen.
Gleichzeitig erhoffte sich die Stellare Majestät Informationen über Strategien und Potential der Kybernetischen Zivilisation, vor allem aber Hinweise auf Schwachpunkte. Mit vierzig Bionischen Kreuzern ließen sich keine gigantischen Raumschlachten gegen Kyber-Neutros gewinnen. Aber in einem Partisanenkrieg vermochten diese wenigen Schiffe dem Gegner durchaus empfindliche Niederlagen beizubringen.
Nach einstündiger, mühsamer Beinarbeit stießen wir auf einen Gleisstern. Von hier führten die einzelnen Linien in unterschiedliche Himmelsrichtungen. Die gelbe Sonne T-Zon-1 stand ungefähr auf halber Strecke zwischen Zenit und Horizont. In der Zentralregion des Kontinents war es mitten am Nachmittag.
Ich wandte mich an Catiaane. „Noch immer nichts?"
„Nein."
Zephyda zeigte deutliche Ungeduld. „Wo sollen wir suchen?"
Rorkhete räusperte sich. „Catiaane, wo würdest du das Ewige Asyl errichten, damit Unbefugte möglichst wenig von der mentalen Ausstrahlung der schlafenden Schildwache mitbekommen? Im Landesinneren wie
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