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2252 - Welt der Ursuppe

Titel: 2252 - Welt der Ursuppe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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krebsähnliche Wesen aus der trüben Brühe in die Höhe, versuchten mit ihren messerscharfen Zangen nach den Besch zu schnappen. Uns ignorierten sie - für mich war das ein Zeichen eines eingespielten Ökosystems. „Dort vorn, die Container sind es!" Larini blieb an der Schleuse zum Laderaum stehen. „Versteckt euch auf einem der Transportschlitten. Sie lassen zwischen den Containern ein wenig Luft. In die Zwischenräume passt ihr gut hinein. Viel Glück!"
    „Danke." Wir konnten es brauchen.
    Zephyda und Catiaane folgten mir auf dem Fuß, die Motana in grimmiger Entschlossenheit, die Schildwache mit einem Ausdruck geistiger Abwesenheit. Hinter ihnen kam Selboo, der das merk. würdige Futteral trug.
    Den Abschluss bildete Rorkhete. Seine roten Schlitzaugen blieben stumpf, ein deutliches Zeichen, dass der Shozide nicht mit einer Gefahr für uns rechnete.
    Ich musterte die Transportschlitten auf ihren Schienen. Zwischen den Sicherungspfählen reihten sich die Behälter. Wir verteilten uns auf zwei Zwischenräume, wobei Rorkhete den hinteren schon allein voll ausfüllte.
    Ich gab dem Königlichen Preistreiber ein Handzeichen, dass alles in Ordnung war. Larini zeigte keine Reaktion. Er stand einfach nur da, bis sich das Schleusenschott geschlossen hatte. „Begreifst du endlich, welcher Taktik er sich bedient?", fragte Zephyda. „Er muss nur warten, bis uns die Kybb-Traken draußen in Empfang genommen haben."
    „Dazu müssen sie uns erst einmal finden."
    Wieder lief ein Zittern durch den Untergrund. Der Schlitten ruckte ein klein wenig. Ein Geräusch wie von einer Trillerpfeife erklang.
    Ich sah nach oben und entdeckte einen Vorsprung von etwa zwei Metern Breite. Er war geeignet, uns als Ausguck zu dienen. „Selboo, hinauf!", zischte ich. Ich faltete die Hände, in die er mit einem Stiefel stieg, während er sich mit den Händen auf meinen Schultern abstützte. Ich ging in die Knie, dann streckte ich mich und stemmte den Motana mit Schwung aufwärts. Es gelang ihm, sich auf den Vorsprung zu schwingen. „Gib mir das Futteral", flüsterte er. „Wozu? Es kann hier unten bleiben."
    „Gib es mir!"
    Ich tat ihm den Gefallen. „Was siehst du?"
    Er spähte zwischen den Containern nach vorn. „Da ist eine Rutsche. Wir fahren gleich Achterbahn!"
    „Festhalten", empfahl ich. Es war leichter gesagt als getan. Wir verkeilten uns in dem Zwischenraum, so gut es ging. „Achtung, jetzt!", erklang es von oben.
    Der Transportschlitten ruckte ein paarmal nach vorn, kippte dann langsam nach unten - und raste los. Oben bei Selboo klapperte der Inhalt des Futterals.
    Rund zwanzig Prozent Gefälle, stellte ich fest. Hoffentlich benutzen die Kybb-Traken so etwas wie eine Auffangvorrichtung.
    Sie hatten es anders gelöst. Die Rutsche mündete in eine Transportstraße. Gebläse drückten von beiden Seiten Sand gegen die Kufen, der die Schlitten abbremste.
    Wir erhaschten ein paar Blicke ins Freie. Ein Stück weiter hinten standen mehrere Schiffe der Kybb-Traken mit offenen Geschützluken. Sie dienten vermutlich dem Schutz des Raumhafens.
    Zusammen mit der ELGEDORN hielten sich gerade mal ein halbes Dutzend Schiffe hier auf. Ich hatte mehr Betrieb auf diesem Warenumschlagplatz erwartet, aber auf diese Weise war es natürlich viel günstiger für unsere Mission. Ein Ruck ging durch den Schlitten. Selboo erspähte von seinem hohen Ausguck, dass ein Dutzend davon hintereinander auf einer Transport-Hochstraße zur Ruhe gekommen war, die sich jetzt in Bewegung setzte. In gemächlichem Tempo ging es dem Rand des Hafenareals entgegen. „Versuche, die Standorte der Wachposten und der Geschütze ausfindig zu machen", flüsterte ich dem Todbringer zu.
    Es gab sie nicht. Dafür machte der Motana eine andere Entdeckung. „Rechts von uns scheint irgendetwas außer Kontrolle geraten zu sein. Ich sehe Container, die aus einer Öffnung fallen und eine Rampe hinunterpurzeln. Es werden immer mehr. Sie fallen in unsere Richtung." Und etwas lauter fügte er wenig später hinzu: „Geschosse von rechts!"
    „Weg hier!", zischte ich.
    Zeit, nach Hafenarbeitern oder Robotern Ausschau zu halten, blieb uns keine. Wir mussten das Risiko einer Entdeckung eingehen.
    Selboo sprang von seinem Ausguck herab. So schnell es ging, kletterten wir vom Schlitten herunter.
    Ich wandte den Kopf und hielt nach Rorkhete Ausschau. Der Shozide hing bereits an den Verstrebungen der Hochstraße und kletterte in die Tiefe. Wir folgten ihm, so schnell es unsere Kräfte

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