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2254 - Der ewige Gärtner

Titel: 2254 - Der ewige Gärtner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bestand und die Schutzherren lebten, lebte auch er. Starben sie, dann starb auch er."
    „Dieser ... Baum war die leibhaftige Seele des Ordens", meinte Zephyda, die wie alle Motana eng mit der Natur verbunden war. Erst vor kurzem hatte sie die Seelen der Bäume zu spüren geglaubt, als sie die Überreste ihrer kleinen Schwester einem Totenbaum auf Baikhal Cain überantwortet hatte. „Die Seele des Doms. Ohne ihn ist er tot."
    „Jedenfalls nicht mehr das, was er einmal war", sagte die Schildwache. Sie ließ ihren Blick über die Treppen und Galerien schweifen, die in den Dom hineinführten. Große Portale standen offen, so als wären die Ankömmlinge erwartet worden; als hätte es nie eine Vertreibung, nie einen Krieg und eine Flucht gegeben. Lyressea sog tief die Luft ein.
    Für einen Moment schloss sie die Augen. Niemand wagte, ihre Ruhe zu stören.
    Perry Rhodan bemerkte Atlans Blick und drehte dem Arkoniden den Kopf zu. Der Freund dachte sicher dasselbe wie er. Es war schwer vorstellbar, dass hier einmal eine Schlacht getobt hatte. Nichts wirkte zerstört, es gab keine Spuren von Verwüstungen. Alle vier, nicht nur Lyressea, spürten den geheimnisvollen Zauber, der von diesem Ort ausging. Es war, als sei er erst gestern verlassen worden, als habe sich das Siegel der Ewigkeit über ihn gelegt.
    Lyressea schlug die Augen wieder auf. Sie sah ihre Begleiter an und schien ihre Gedanken zu lesen. „Es ist nicht, wie ihr vielleicht denkt", sagte sie. Ihre Stimme verriet, dass sie sich wieder gefangen hatte. Was immer sie bei der Rückkehr hierher empfunden hatte, sie hatte es wieder unter Kontrolle. „Die Kybb waren hier. Es sind nur Kleinigkeiten, die ich von hier aus erkennen kann, winzige Dinge, die sich verändert haben. Aber die Eroberer waren hier. Sie müssen hier gewesen sein, um das Symbol des Ordens für sich in Besitz zu nehmen und nach seinen Geheimnissen zu suchen. Aber sie haben es offenbar nicht gewagt, dem Dom Schaden zuzufügen. Vielleicht hatte Tagg Kharzani noch einen Rest Schutzherrenehre in sich und hat es verhindert."
    Rhodan hätte gern ihren Optimismus geteilt. Es wäre schön gewesen, alles so vorzufinden, wie sie es einmal gekannt hatte. Aber er war im Laufe seines langen Leben vorsichtig geworden, was Hoffnungen betraf, die vom Gefühl her diktiert wurden. Sie waren hier, um etwas ganz Bestimmtes zu suchen. Nur darum konnte es jetzt gehen, alles andere musste dahinter zurücktreten.
    Sie wussten nicht, wie viel Zeit die Kybb ihnen ließen.
    Lyressea machte eine auffordernde Bewegung auf eines der offenen Portale zu und setzte sich in Bewegung. Ihre Schritte verrieten ihre Entschlossenheit. „Wir suchen nach einem Hinweis auf den Verbleib des Paragonkreuzes", sagte sie über die Schulter. Sie sprach es nicht aus, aber jeder wusste, dass hier der einzige Ort überhaupt war, wo sie auch nur den Hauch einer Chance hatten, fündig zu werden.
    Scheiterten sie, würde die buchstäbliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen beginnen - aber mit verbundenen Augen und in einer brennenden Scheune.
    Rhodan, Atlan und Zephyda folgten ihr. Perry Rhodan hatte seit dem Betreten des Domhofs das Gefühl gehabt, dass irgendetwas nicht stimmte; nicht so war, wie es hätte sein sollen. Statt sich darüber Gedanken zu machen, hatte er seine ganze Aufmerksamkeit auf Lyressea gerichtet. Es war Zephyda, die stehen blieb und den Kopf schüttelte. „Was hast du?", fragte Atlan.
    Sie sah ihn an. Dann wies sie auf die Anlagen, die Beete. „Wenn der Dom so lange verlassen ist", sagte sie, „müsste der Hof doch vollkommen überwuchert sein, eine Wildnis. Das ist aber nicht der Fall. Seht euch die Beete doch nur an."
    „Ich verstehe", sagte der Arkonide. „Du meinst, sie sehen aus wie ... gepflegt. Jeder Busch, jeder Strauch - es gibt sogar Blumen. Und kein wild wucherndes Unkraut dazwischen."
    Rhodan fiel es wie Schuppen von den Augen. Natürlich!, dachte er. Genau das ist es! „Der Dom Rogan ist nicht so verlassen, wie wir gedacht haben", sagte Zephyda. „Jemand kümmert sich um ihn, nach all der vergangenen Zeit."
    „Jedenfalls um die Grünanlagen", schränkte Atlan ein. „Das muss nicht bedeuten, dass er auch ..." Er sprach nicht aus, sondern blickte nur zu den Eingängen, zu dem Portal, wo Lyressea auf sie wartete. „Also Gärtner", stellte Rhodan fest. „Oder Gärtnerroboter. Einer oder mehrere. Aber wo sind sie? Warum zeigen sie sich uns nicht? Lyressea?"
    „Solange Uralt Trummstam lebte, hatte er einen

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