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2254 - Der ewige Gärtner

Titel: 2254 - Der ewige Gärtner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht die erhöhte Hyperimpedanz sie gehemmt. Doch wenn sie selbst jetzt noch derartige Beschleunigungswerte erreichten, dann war das ganz sicher nur ein Bruchteil dessen, was zuvor einmal in ihnen gesteckt hatte.
    Lyressea beobachtete weiter, auf alles gefasst. Und tatsächlich verließen nach kurzer Zeit sechs der zwölf Titanen das Tan-Jamondi-System. Nach einer Kurs-Hochrechnung teilte Echophage mit, dass ihr Ziel das Cain-System mit Baikhal Cain sei.
    Die restlichen sechs Giganten besetzten strategische Positionen im System Tan-Jamondi.
    Lyressea hielt den Atem an, als einer von ihnen näher und näher kam und schließlich direkt im Orbit über Tan-Jamondi II in Stellung ging. Nicht nur sie befand sich in höchster Alarmbereitschaft.
    Sie wusste nicht, was als Nächstes geschehen würde. Aber jetzt konnten sie nur noch beten, dass der Bionische Kreuzer nicht geortet wurde.
    Wie groß die Chancen waren, darüber wollte sie gar nicht nachdenken.
     
    EPILOG
     
    Heute und... morgen?
    Orrien Alar hatte die folgende Nacht noch im Raumschiff verbracht. Er hatte die ganze Zeit über kein Wort gesagt, nur im Hintergrund gestanden und versucht, etwas von dem zu verstehen, was draußen im Weltraum geschah. Er konnte es nicht, aber er spürte an den Reaktionen und an der Stimmung der Schildwache und der potentiellen neuen Schutzherren, dass es nichts Gu-Nach" Tagesanbruch hatte er sich von Bord bringen lassen. Die Stellare Majestät Zephyda selbst hatte ihn begleitet und verabschiedet. Beide hofften, dass es kein Abschied für immer war.
    Der ewige Gärtner ging langsam und mit gesenkten Schultern zum Domhof. Er schlich sich hinein wie ein Dieb, nicht wie einer, der dort sein halbes Leben verbracht hatte. Die wilde Hoffnung, die ihn noch vor einem Tag erfüllt und glücklich gemacht hatte, war verschwunden. Er betrat den Domhof voller Angst - wieder einmal. Zweimal blieb er stehen. Zweimal wäre er fast wieder umgekehrt, um das nicht sehen zu müssen, was er befürchtete. Er konnte nicht mehr daran glauben, dass der Same des Baums Uralt Trummstam gekeimt war.
    Außerdem war es dazu noch zu früh.
    Trotzdem ging er weiter, bis er dort stand, wo er die Kapsel in die Erde gelegt hatte. Er bot ein Bild des Jammers. Seine Hände waren in stummer Verzweiflung zu Fäusten geballt. Seine Haut war von aufplatzenden Blasen bedeckt, als er mit geschlossenen Augen in die Knie ging.
    Er würde die Kapsel ausgraben und sehen, dass sie bereits zu faulen angefangen hatte.
    Sicher war es so. Es konnte gar nicht anders sein.
    Doch dann, als er endlich die Kraft fand, seine Augen wieder zu öffnen, sah er die frische grüne Spitze, die sich genau dort aus dem Boden schob, wo er die Samenkapsel gelegt hatte. Sein Atem setzte aus, das Herz schlug heftig und wild. Die innere Hitze brachte ihn fast um. Er kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder.
    Die grüne Spitze, der Keim, war immer noch da. Es war keine Täuschung, kein Streich seiner Sinne. Er war noch winzig, aber er war da! Das Wunder, an das er nicht mehr geglaubt hatte, war tatsächlich geschehen! Es war wahr geworden, und er wusste jetzt, dass alles gut werden würde - ganz egal, was im Weltraum draußen geschah. Ein neuer Baum würde wachsen, ein neuer Trummstam! Die Welt hatte es gespürt und gewusst. Die Ewigkeit war nicht zu Ende - sie fing gerade erst wieder an!
    Orrien Alar ließ sich ganz auf den heiligen Boden sinken und legte sich neben den winzigen, aber unendlich kostbaren Trieb. Er war selig vor Glück. Wie lange hatte er auf diesen Moment warten müssen!
    Alles wird gut!, dachte er, drehte sich auf den Rücken und sah hinauf in den Himmel. Er war von Wolken verhangen wie immer - aber über den Wolken... da schien die Sonne, wie sie es immer getan hatte.
    Vor und nach dem Ende der Ewigkeit.
     
    ENDE

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