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2256 - Bahnhof im Weltraum

Titel: 2256 - Bahnhof im Weltraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sanft hin und her, bis ihre Schluchzer leiser wurden und sie nicht mehr zitterte. .Kantiran schloss einen Moment die Augen und lauschte in sich hinein, aber von dem mentalen Druck war nichts mehr zu spüren. Auch das schimmernde Gespinst der psionischen Fäden, die Grafer mit seinen Relais verbunden hatten, war verschwunden.
    Die Gefahr war gebannt.
    Sie hatten gesiegt.
     
    EPILOG
     
    Am Morgen des 20. Oktober 1332 NGZ waren die Reparatur- und Wartungsarbeiten an der RICHARD BURTON abgeschlossen. Das Omni-Trägerschiff der ENTDECKER-Typ-II-SATURN-Klasse war mit neuen Hawk-Linearkonvertern ausgerüstet und bereit für den über 120.000 Lichtjahre langen Flug zur Großen Magellanschen Wolke, um die Bedrohung zu beseitigen, die von Gon-Orbhon ausging.
    Im Weltraumbahnhof MORGEN-ROT-5 war nach der Schreckensherrschaft des Graf er Gelber Jamamith wieder der normale Alltag eingekehrt. Die winzigen Relais in den Körpern der Infizierten, mit denen der Brüter seine suggestive Kontrolle ausgeübt hatte, waren nach Grafers Tod abgestorben.
    Bis auf jene Unglücklichen, die dem unstillbaren Appetit des Rieseninsekts zum Opfer gefallen waren, gingen alle Crewmitglieder wieder ihrer Arbeit nach.
    Der Bahnhof wartete auf die Ankunft der zweiten Welle aus PONTON-Trägern und LFT-BOXEN, die am 1. August 1332 NGZ von Hayok gestartet waren und genug Hawk-Module mitführten, um der RICHARD BURTON eine sichere Rückkehr aus Magellan zu ermöglichen.
    Aber das setzte natürlich voraus, dass Reginald Bull und seine Leute den Kampf gegen den selbst ernannten Gott Gon-Orbhon gewannen.
    Und das, dachte Kantiran düster, steht keineswegs fest.
    Mit leisen Schritten betrat er die innere Schleusenkammer an der Nordseite des Tenders 3, in der sich Cilia Perish, Kommandantin Chan-Li und ein halbes Dutzend Vertreter der wissenschaftlichen Abteilung eingefunden hatten, um von Kortez Melander Abschied zu nehmen.
    Die sterblichen Überreste des Wissenschaftsassistenten lagen in einer metallisch schwarzen Sargkapsel, die von vier Servorobotern getragen wurde. Kantiran stellte sich neben dem Schott an die Wand und verfolgte, wie der spirituelle Betreuer des Weltraumbahnhofs seine Grabrede beendete und die Trauergäste Cilia Perish kondolierten.
    Die blonde Wartungstechnikerin war bleich, aber gefasst, und obwohl Tränen in ihren Augen schwammen, nahm sie die Beileidsbekundungen mit unbewegter Miene entgegen.
    Doch Kantiran wusste, wie es in ihrem Innern aussah.
    Er hatte selbst erfahren, was der Tod eines geliebten Menschen bedeutete, hatte die innere Leere gespürt, die einen zu verschlingen drohte, und den unheilbaren Schmerz, den nicht einmal die Zeit linderte.
    Als die Kondolenzen beendet waren und die Roboter den Sarg in die äußere Schleusenkammer trugen, trat er zu Cilia und ergriff sanft ihre Hand. Sie lächelte matt, als sie ihn erkannte, aber in ihren Augen war noch immer ein Echo des Grauens zu erkennen, mit dem sie im hydroponischen Garten konfrontiert worden war. „Es tut mir Leid", sagte Kantiran leise. „Ich wünschte, ich wäre früher gekommen und hätte verhindern können, was geschehen ist."
    „Du hast mich gerettet", erwiderte sie. „Und dafür werde ich dir immer dankbar sein."
    Sie schwiegen einen Moment. Er hielt noch immer ihre Hand. „Ich weiß, wie du dich fühlst", sagte er schließlich. „Als meine Freundin Thereme getötet wurde, brach für mich eine Welt zusammen. Von einem Moment zum anderen war alles völlig sinnlos geworden. Mein Leben... es hatte keine Bedeutung mehr. Ich wünschte mir, selbst zu sterben, um ihr in den Tod folgen zu können."
    Cilia sah ihn aufmerksam an. „Aber das Leben ging weiter", fügte er hinzu. „Es musste weitergehen. Thereme hätte es so gewollt, und ich bin sicher, dass Kortez es auch von dir erwartet. Wir sind es den Toten schuldig, dass wir weitermachen, dass wir nicht verzweifeln, sondern ein glückliches und erfülltes Leben führen. Nur so lässt sich der Schatten des Todes vertreiben, und nur so bekommt ihr Opfer einen Sinn."
    Kantiran schwieg und suchte nach den richtigen Worten, um ihren Schmerz erträglicher zu machen, doch alles, was er zu sagen hatte, war bereits gesagt worden.
    Cilia lächelte erneut, und obwohl ihre Augen traurig blieben, erleuchtete ihr Lächeln ihr Gesicht.
    Die Roboter stellten die Sargkapsel in der äußeren Schleusenkammer ab und kehrten zurück.
    Das Schott schloss sich mit einem pneumatischen Zischen.
    Kantiran und Cilia betrachteten durch das

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