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2263 - Das Ding aus dem All

Titel: 2263 - Das Ding aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wasserdruck. Die Muskelstränge fingen rhythmisch an zu zucken. Mit jedem Stoß warfen sie Remo um drei, vier Körperlängen vorwärts. Als einziges Lebewesen weit und breit schoss er dem Zentrum der Stadt entgegen. „Wo sind die Roboter an den Tankstellen geblieben?"
    „Aquist hat s,ie zur neuen Baustelle gerufen."
    „Zur neuen Bau..."
    Was soll das?, schrien seine Gedanken. Reicht es nicht, dass mein Mündel nicht mehr Herrin über seine Sinne ist? Muss jetzt auch noch Aquist einen eigenen Wellenschlag erzeugen? „Ich hatte die Vorbereitungen dafür gestoppt!"
    „Schandor Aquist hielt es für sinnvoll, den Bau neuer T-Kreuzer voranzutreiben."
    Grundsätzlich war nichts dagegen einzuwenden, aber Remo hatte warten wollen, bis sich die Lage auf Graugischt stabilisiert hatte. Und bis er ein enorm wichtiges Gespräch mit dem Rechner Echophage geführt hatte. Vielleicht waren über die Jahrtausende hinweg ein paar Dinge verloren gegangen, die beim Bau eines Bionischen Kreuzers wichtig waren.
    Während er die Wasserstraßen zwischen den Wohnwelten entlang zum Zentrum raste, begegnete er keinem einzigen Artgenossen. Einmal entdeckte er in der Ferne eine Plattform mit ein paar Karoky, die sich auf den Weg zu ihrer Dienststelle machten.
    Vergeblich versuchte er, die halb transparenten Wände der Wohnkugeln und Seesternanlagen zu durchdringen, eine Bewegung auszumachen, irgendetwas, das ihn an Leben erinnerte. Schliefen die Toron Erih alle noch?
    Lathor wirkte wie ausgestorben. Die 60.000 Toron Erih konnten unmöglich innerhalb weniger Stunden ausgewandert sein. „Hat Schandor Aquist Alarm ausgelöst?", erkundigte er sich bei der Leitstelle. „Negativ."
    Dennoch hatte die Bevölkerung ihre Stadt verlassen.
    Remo Quotost fühlte sich plötzlich ausgesprochen unwohl. Die Hautfalten seines Torons fingen an zu jucken, wie es schlimmer nicht ging. Am liebsten hätte er sich schreiend an einer Korallenbank gescheuert. Etwas lief hier schief -fürchterlich schief, und das Schlimme war: Er hatte keine Ahnung, warum.
    Schnell in die Leitzentrale, bevor es zu spät ist!
    Er ignorierte das Jucken, verzichtete zudem auf eine Präferenzsphäre. Es hätte ihn zu viel Zeit gekostet. Über den Verstärker seines Torons versuchte er Kontakt zu seinem Stellvertreter herzustellen. Eine Verbindung kam nicht zustande.
    Was tut er in Lathor und den Werften? Längst müsste er in Chorigym beim Großrechner sein!
    Das Gespräch mit Aquist kam Remo wieder in den Sinn. Der Stellvertreter hatte ihn gefragt, ob er sicher sei, dass Aquist so viel Vertrauen verdiene. Remo hatte es verneint. Dabei lag es weder an der beruflichen Qualifikation noch an einer etwaigen Unzuverlässigkeit.
    Im Gegenteil. Remo Quotost schätzte seinen Stellvertreter wegen dessen Kenntnissen und Berufsethos. Dass er ihm dennoch ablehnend gegenüberstand, lag an etwas anderem. Remo konnte ihn nicht riechen, und das allein bestimmte im Leben eines Toron Erih über Zuneigung oder Abneigung.
    Jetzt weißt du, was du davon hast, dass du Aquist dein Herz ausgeschüttet hast! Es ließ sich nicht mehr rückgängig machen.
    Ein paar Wohnkugeln in der Nähe verloren ihren milchigen Schutz, der vor neugierigen Blicken schützte. Die Wandung wurde transparent, zeigte flauschige Mulden und modernfunktionale Möbel. Toron Erih entdeckte Remo noch immer keine.
    Eine dumpfe Ahnung beschlich ihn, gepaart mit Verwunderung. Schandor Aquist konnte gar nicht wissen, wie es um die Schutzherrin stand. Oder doch?
    Remo Quotost hielt es für möglich, dass die Besucher aus Jamondi General Traver und die Shoziden informiert hatten. Dadurch hatten es auch die Karoky in der ELEBATO und in Riharion mitbekommen, und von dort hatte es sich unter den Toron Erih im Ozeanischen Kamin herumgesprochen.
    Und das in den wenigen Stunden, die er schlaflos in seiner Mulde auf dem Gipfel des höchsten Tiefsee-Berges verbracht hatte. „Quotost an Leitzentrale", sagte er. „Jede Art von Wanderung zur Orakelstadt ist zu unterbinden. Ich verbiete alle Besuche bei Carya Andaxi."
    „Vielleicht solltest du mit Schandor Aquist darüber reden", schlug der Automat vor. „Er hat das alles organisiert. Die Aufmunterungszüge für die Schutzherrin haben sich schon vor einiger Zeit in Bewegung gesetzt."
    „Ich befehle hiermit, dass sie umkehren." Remo warf seine Position als Tenn, als oberster, führender Submarin-Architekt, nur ungern in die Waagschale, aber in diesem Fall blieb ihm keine andere Wahl. Hastig fügte er

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