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2263 - Das Ding aus dem All

Titel: 2263 - Das Ding aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf einem Felsplateau saßen. Um uns herum lagerten Hunderte von Schota-Magathe. Dahinter sahen wir ein paar Karoky und Toron Erih. Ein Schatten fiel auf die nördliche Hälfte der Versammlung. Er stammte von der SCHWERT, die hoch über uns hing. Soeben beförderte ein Traktorstrahl vier Gestalten zu uns herunter, in denen ich Zephyda, Lyressea, Traver und Quotost erkannte. Einer der Schota-Magathe robbte zu uns heran. An der Fellzeichnung erkannte ich Keg Dellogun. „Beinahe wäre es schief gelaufen", sagte er. „Die erste Welle fiel dem Motoschock zum Opfer, ehe sie den Aufrisstrichter stabilisieren konnte. Die Karoky im Transportgischter haben ebenso wenig überlebt wie zweihundert meiner Artgenossen."
    „Mein Beileid", sagte ich. „Wir haben gemerkt, dass etwas nicht stimmte. Aber wir konnten es zu diesem Zeitpunkt geistig nicht mehr richtig verarbeiten.""
    „Die zweite Welle hatte Erfolg. Der Motoklon war offenbar nicht in der Lage, den tödlichen Schock zweimal in so kurzer Zeit zu erzeugen. Es blieb bei Phänomenen wie Übelkeit und teilweise Panik. Jetzt hängt das Ding im Orbit um Demyrtle, mit Fesselfeldern gesichert und unter ständiger Beobachtung. Ein Mucks - und wir äschern es ein."
    Atlan und ich halfen uns gegenseitig auf. Uns taten alle Muskeln weh, wie bei einer starken Übersäuerung. Als wir uns in Bewegung setzten und den Ankömmlingen entgegengingen, sah es aus, als würden wir auf Eiern laufen. „Die Schutzherrin erwartet uns schon", empfing die Stellare Majestät uns. „Ich bin gespannt, was sie uns zu sagen hat."
    Carya Andaxi hatte von sich aus die Initiative ergriffen und wollte uns sprechen? Eine leise Hoffnung tauchte in mir auf, dass es nicht um ihr Vermächtnis ging, weil sie in den nächsten Tagen mit ihrem Ableben rechnete. Schlimm genug war ihr Zustand in den letzten zwei, drei Tagen gewesen.
    Wir wanderten hinüber zum Bassin, wo der Kamin endete. Kaum hatten wir uns auf den Felsschründen rundherum versammelt, tauchte der massige Körper der Schutzherrin auch schon aus dem Wasser auf.
    Sie schien uns erwartet zu haben.
    Ihr Körper wies noch immer die Spuren schweren Leidens auf, Haarrisse in der Lederhaut, einen Blutfaden im Mundwinkel und stark vergrößerte Pupillen. Die Scheuerstellen waren teilweise noch wund, verkrusteten aber nach und nach, ein Anzeichen beginnender Heilung. „Ich grüße alle, die gekommen sind", verkündete sie mit voller, dröhnender Stimme. „Besonders dich, Mediale Schildwache. Die letzten Tage habe ich meist zwischen Träumen und Sterben verbracht, konzentriert auf mein Schicksal, mein Dahinscheiden. Das war falsch und dumm, wie ich genau wusste, doch ich konnte nicht dagegen an. Alles, wofür ich gelebt und gelitten habe ... alles schien zu zerbrechen. Ich bin sicher, ich wäre gestorben, dahingeschwunden, doch ... doch dann erklangen die Schreie meiner Kinder in meinem Bewusstsein. Ich konnte sie hören und spüren, ihren großen letzten Schrei, und das schreckte mich auf.
    Viele Schota-Magathe starben durch den Motoschock, aber sie sind nur äußerlich gestorben. In mir werden sie immer weiterleben.
    Und auch ich werde weiterleben. Wir alle müssen weiterleben. Darum habe ich euch zu mir gerufen. Der Tod meiner Kinder war eine Kriegserklärung, die ich nicht unbeantwortet lassen darf, sollen sie nicht umsonst gestorben sein. Der Feind, gegen den wir uns verteidigen müssen, kennt keine Moral, er tötet alles, was lebt und atmet. Dagegen ...", Sie atmete rasselnd und schwer aus, schien mit sich zu ringen. Ich schöpfte Hoffnung. Das war nicht mehr die gleiche Carya Andaxi, die uns fortgeschickt hatte, sicher in ihrem Gewebe aus Friedfertigkeit und Moral, außerhalb der Realität. „Meine Augen waren geschlossen, doch nun habe ich sie geöffnet und die Fehler gesehen, die über Jahrhunderte und Jahrtausende hinweg zu meinem Zustand geführt haben, in dem ihr mich gefunden habt. Ich weiß nun, wohin ich gehen muss. Und ich begreife deutlicher als je zuvor, dass ich nicht länger das Recht habe, mich hinter Selbstmitleid zu verstecken, während um mich herum das Universum stirbt."
    Lyressea trat näher an das Bassin. „Wir sind dir dankbar, dankbar, dass du an unserer Seite kämpfen willst.
    Dieser Entschluss fiel dir sicherlich nicht leicht."
    „Nein, ich werde nicht kämpfen. Das solltet ihr mittlerweile begriffen haben. Niemals wird Carya Andaxi eine Waffe einsetzen. Wenn ihr das wünscht, erhofft ihr euch zu viel, meine Kinder und

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