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2264 - Die verlorene Schöpfung

Titel: 2264 - Die verlorene Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der...!"
    „Ausfall!"
    „Ausfall!"
    „Ausfall!"
    Reginald gelang es überraschend schnell, Ordnung in das vermeintliche Chaos zu bringen. Die Besatzung der RICHARD BURTON war ein eingespieltes Team. Jeder wusste, was er zu tun hatte, jeder Handgriff saß. „Sind wir weit genug entfernt, um von den Gewalten am Parr-System nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen zu werden?"
    „Wenn der Tryortan-Schlund nicht wandert... ja!"
    „Fernortung?"
    „Eingeschränkt funktionsfähig!"
    „Worauf wartet ihr? Einsetzen!"
    Reginald hatte selbstverständlich Recht. Bei dem Inferno im Parr-System würde kein Torpedo auf diese geringe Emission reagieren.
    Es dauerte eine Weile, dann bildeten sich die ersten Holos im Zentralerund.
    Der Tryortan-Schlund war verschwunden, hatte sich wahrscheinlich aufgelöst. Nur noch ein Hyperraum-Gewitter tobte dort, wo das Artefakt sich befunden hatte, löste sich aber ebenfalls schon auf. Als die Lage sich endgültig beruhigte, stellte Daellian fest, dass der System-Schirm rings um das Parr-System nicht mehr existierte. Wahrscheinlich hatten die hyperenergetischen Gewalten ihn einfach zerblasen.
    Ansonsten herrschte Ruhe. Die Ortung konnte keine Helix-Torpedos mehr ausfindig machen. Wir durften davon ausgehen, dass sie sich ausnahmslos in dem Aufriss vernichtet hatten.
    Ob Gon-Orbhon und das Parr-System selbst Schaden genommen hatten, ließ sich auf diese Entfernung allerdings nicht sagen.
    Nach wenigen Minuten stand fest, dass es auf der RICHARD BURTON keine Todesopfer gegeben hatte. Der ENTDECKER selbst war allerdings kaum mehr als ein Wrack.
    Der 29. Januar, dachte ich. Nur drei Tage waren vergangen, seit die RICHARD BURTON den Planeten Aon, die Heimat der Cortezen, verlassen hatte. Mir kam es vor wie eine kleine Ewigkeit.
    Reginald sah mich ernst an. „Es sieht nicht gut aus."
    Ich fragte mich, warum er mich in seine Kabine gebeten hatte. Wohl kaum, um mir aus erster Hand einen Bericht über den Zustand des Schiffes zu geben.
    Der mich aber brennend interessierte. Also ließ ihn weitersprechen. Es oblag mir sowieso nicht, ihn zu unterbrechen. Er war der Expeditionsleiter. „Das Inferno beim Parr-System scheint schlimmer ausgefallen zu sein, als selbst seine Erzeuger es sich vorgestellt haben."
    Ich zuckte die Achseln. „Warum haben sie dann das Artefakt so nah am System positioniert?"
    „Sie haben wohl nicht erwartet, dass es so schlimm kommen würde. Wahrscheinlich haben sie den Kulminationseffekt nicht einkalkuliert, der schließlich zur Entstehung des vermeintlichen Tryortan-Schlunds geführt hat. Die Kybb-Titanen hatten ja nur wenige Sekunden, um das Artefakt auf Geschwindigkeit und damit auf Abstand zu bringen. Noch länger mit der Zündung zu warten, bis der Abstand größer war, schien der Gegenseite entweder zu langwierig oder unnötig."
    „Und sie haben den Würfel nicht mit einem Triebwerk ausgestattet, um der Ortungsgefahr zu begegnen und das vorhandene Volumen anderweitig zu nutzen."
    „Genau." Reginald nickte. „Die Gegenseite hat mit der Operation begonnen, als sie sich einigermaßen sicher wähnte ... und die Gewalt der Aktion beträchtlich unterschätzt."
    „Und die RICHARD BURTON?", fragte ich.
    Reginalds Blick wurde noch düste-, rer. „Mittlerweile liegen alle Schadensmeldungen vor. Wir sind nur noch eingeschränkt manövrierfähig. Auch diesmal ist das Schiff äußerlich heil geblieben, die Außenhülle wurde an keiner Stelle beschädigt. Aber in der Art eines hyperphysikalischen EMP ist abermals Energie ins Innere durchgeschlagen, die vor allem die Hyperkristalle getroffen hat. In etlichen Geräten und Aggregaten sind sie förmlich ausgebrannt und ähnlich wie bei der HyperimpedenzÜberlastung zu Staub zerfallen. Zwar ist im irreparablen Sinne nur ein geringer Teil der Geräte betroffen ... Diesmal hat es leider aber auch die Hyperkristall-Vorräte getroffen, die in großen Mengen beeinträchtigt wurden! Gelingt es nicht, die Vorräte sehr schnell zu ergänzen, ist unsere theoretisch verbleibende Operationsreichweite von noch rund 92.000 Lichtjahren nichts als Makulatur. Dann nämlich bleiben wir in kürzester Zeit liegen!"
    Ich musste unwillkürlich schlucken. Der Flug von Navo-Nord zur Parrakhon-Wolke hatte bereits drei Hawks vollständig verbraucht. Von den ursprünglich 40 zur Verfügung stehenden waren also nur noch 37 übrig; daher die vergleichsweise geringe Reichweite. „So ernst ist es?" Ich seufzte leise. „Das ist die zweite richtig dicke Salve, die

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