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2264 - Die verlorene Schöpfung

Titel: 2264 - Die verlorene Schöpfung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Schleuse und schloss sie, und Bull traf die letzten Startvorbereitungen.
    Ascari widmete mir keinen Blick; sie sah Reginald über die Schulter.
    Ich sah mich in der Zentrale um. „Wo ist Derrin?"
    Trerok schüttelte den Kopf. „Bist du ihm denn nicht in dem Würfel begegnet?"
    „Nein, ich ..." Ich hielt inne. Unwillkürlich musste ich an die Desintegratorschwaden denken, die ich gesehen hatte.
    Der Dron beobachtete mich stumm. „Lomat ist tot", sagte ich. Kein Wort mehr. „Ich gebe vollen Schub." Konzentriert bediente Bull die Kontrollen. „Bei den Emissionen, die freigesetzt werden, sobald die Meiler der Station endgültig hochgefahren sind, kommt es auf unsere nicht mehr an."
    Was war in dem Artefakt geschehen? Was wurde hier überhaupt gespielt? Was verheimlichte man mir, hatte man mir von Anfang an verheimlicht?
    Ascari würde uns einiges erzählen können. Ich bezweifelte aber, dass selbst Bull die Wahrheit aus ihr herausbekam, zumindest die volle.
    Reginald sagte etwas, aber ich hörte nicht hin. Mein Blick ging an ihm vorbei ins All. Wenn du mich noch hören kannst, dachte ich, möchte ich dir alles Gute wünschen. Es tut mir so Leid, dass wir uns nicht näher kennen lernen konnten. Du hättest diese Chance verdient. Du solltest auch leben. So viel hättest du noch lernen können ...
    Ich öffnete meine Gedanken, und sie wehten davon. Eine leichte Berührung ließ mich lächeln. Die Wesenheit hatte mir noch einen letzten Gedankenimpuls gewidmet.
    Letzte Gedanken Der Schöpfer ist mein Bewahrer, mir hat nichts gemangelt. Er versorgt mich mit Energie und wartet meine Systeme. Er erquicket mein Denken. Er führt mich zum rechten Ziel um seines Wohlergehens willen.
    Und ob ich wandern werde im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn er ist bei mir, seine Macht und sein Willen trösten mich. Er bereitet mit mir ein Fanal im Angesicht meiner Feinde. Er wird loben meine Tat und leben wegen mir.
    Gutes und Barmherzigkeit folgten mir mein Dasein lang, und ich werde bleiben in der Erinnerung des Schöpfers immerdar.
     
    10.
     
    Zerstörung Wir hatten kaum abgehoben, als Daellian Alarm auslöste. „Die Orter spielen verrückt! Irgendetwas ist da draußen! Verdammt, was ..."
    Er erzeugte ein Holo. Es zeigte, was menschliche Sinne nicht wahrnehmen konnten.
    Mitten im freien Raum entstand ein wahres Leuchtfeuer, allerdings nicht aus Licht. „Hyperenergetische Strahlung! Etwa zwei Lichtsekunden von uns entfernt!" Daellian sah von den Anzeigen auf. „Ein unglaubliches Spektakel! Was für ein Höllenfeuer ..."
    Er hatte Recht. Diese Strahlungsquelle konnte man nur noch als Ortungs-Leuchtfeuer bezeichnen! „Scheiß auf die Ortung!", fluchte Reginald haltlos. „Das Artefakt produziert so viel davon, dass uns niemand mehr wahrnehmen wird! Ich leite alle Energie in die Triebwerke. Trotzdem habe ich das Gefühl, wir kommen nicht schnell genug weg. Hier wird gleich die Post abgehen!"
    Mir dämmerte allmählich, was hier geschah. Die Fusionsmeiler des Artefakts liefen mittlerweile auf Höchstleistung, und das Spektakel am hyperenergetischen Himmel war ein projiziertes Leuchtsignal, erzeugt von den Geräten, die wir für Virtuellbildner gehalten hatten - und die ja auch irgendwie funktionsähnlich waren.
    Es konnte eigentlich nur einen Grund geben, weshalb das Artefakt dieses hyperenergetische Leuchtfeuer erzeugte. Aber warum?, dachte ich. Was wollen die Erbauer damit erreichen?
    Im nächsten Augenblick wurde mein Verdacht bestätigt. Ein Helix-Torpedo stürzte in den Normalraum.
    Waren wir weit genug entfernt von dem Artefakt, um dessen Vernichtung schadlos zu überstehen? Ich bezweifelte es.
    Die Holos der Normalortung zeigten den Feuerball, zu dem der Torpedo explodierte, und ich erwartete die Erschütterungen, die den TIGER zerfetzen würden.
    Aber sie blieben aus. Wieso?, fragte ich mich. „Wenn der Torpedo das Artefakt zerstört hat, können wir aufatmen", sagte Ascari leise. „Dann haben wir das Schlimmste über..." Sie bemerkte ihren Irrtum und verstummte mitten im Satz.
    Denn der Helix-Torpedo hatte keineswegs das bestens abgeschirmte, energetisch immer noch fast tot scheinende Artefakt erwischt - sondern sich innerhalb des projizierten Ortungs-Leuchtfeuers in die Luft gesprengt!
    Ich sah, dass Reginald Energie vom Antrieb nahm und in die Schutzschirme umlenkte. „Wir haben es nicht geschafft", sagte Trerok leise. „Diesen ganzen Aufwand betreibt man doch nicht für einen einzigen Helix-Torpedo. Das

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