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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abgeschlossen wird."
    Der Shozide akzeptierte. „Ich höre und gehorche!"
    Als das Abbild der Motana vom Schirm verschwunden war, ging ihm der Helm hoch.
    Remo Quotost hatte so etwas bei einem Shoziden noch nie gesehen. Das leicht gewölbte Bekleidungsstück aus Metall mit den beiden Federbüschen wurde nach oben katapultiert. Es raste Richtung Decke, neigte sich dabei leicht zur Seite und erreichte den Scheitelpunkt auf halber Strecke. Dann stürzte es ab. Der Adjutant des Kommandanten fing es geistesgegenwärtig auf und drehte es eine Weile unschlüssig in den Händen, ehe er es Pradher zurückgab. Der setzte es so vorsichtig auf, als handle es sich um hoch empfindlichen Laich.
    Der Submarin-Architekt verbarg seine Bestürzung hinter dem gefärbten Wasser. „Du tust es aus Protest gegen meine Anordnung", stellte er fest. „Du verstehst sie falsch.
    Die Scirn gehen behutsam vor. Sie richten keine bleibenden Schäden an. Jede ihrer Maßnahmen ist so ausgelegt, dass sie wieder rückgängig gemacht werden kann."
    Er hatte es von Anfang an gewusst. Die Aufgabe überforderte sie alle. Sie sollten aus einem Mörder ihrer Völker einen Verbündeten machen. Das musste schief gehen!
    Dennoch hätte er nie den Befehl zum Abbruch gegeben. Er wollte im Nachhinein nicht zu denen gehören müssen, die sich Vorwürfe machten, nicht genug getan zu haben. Außerdem zählte er zu den wenigen in seinem Volk oder auf Graugischt, die sich über die vollständige Bedeutung des Vorgangs im Klaren waren.
    Ein Motoklon, dessen Programm aus den Submarinen Sphären stammte, leistete ihnen nicht nur als Informant wertvolle Hilfe. Sie konnten ihn als Agent und fünfte Kolonne auf den Welten Tagg Kharzanis einsetzen, als Maulwurf in den Reihen des Gegners. Wenn sie sich geschickt anstellten, konnte er sogar Schloss Kherzesch infiltrieren.
    Dazu mussten sie allerdings die Sicherheitssysteme knacken, über die ein Motoklon verfügte.
    Remo Quotost zoomte die Aufnahmen von der „Baustelle" heran. Zwei Dutzend Scirn hielten die Metallechse umklammert. Sie fixierten ihre Arme, während vier Roboter mit speziellen Desintegratorskalpellen am Metall der Oberarme arbeiteten.
    Der Vorgang spielte sich fast unsichtbar im mikrooptischen Bereich ab. Lediglich die Infrarotanzeigen ließen erkennen, dass die extrem starken Energiestrahlen den Panzer aus mattem blaugrauem Metall tatsächlich durchdrangen - mühsam zwar, aber immerhin mit einer Erfolgsquote von einem Millimeter pro fünf Minuten.
    Mit etwas Glück schafften sie es innerhalb der errechneten Zeit.
    Remo Quotost hatte erwartet, dass sich der Motoklon mit seinen Körperkräften gegen die Amputation zur Wehr setzen würde. Worum es ging, musste ihm vom ersten Augenblick an klar gewesen sein. Er hatte es schon am Einsatz des Gestells erkennen können.
    Der Toron des Submarin-Architekten begann heftig zu kribbeln. Das Dualorgan verstärkte die eintreffenden Funkimpulse und leitete sie in den winzigen Empfänger in seinem Gehörgang. „Hoher Tenn, hier spricht Riharion!", meldete sich ein Shozide. „Wir haben deinen Anruf erhalten. Du möchtest mit Lyressea sprechen?"
    Remo Quotost überlegte es sich anders. „Verbinde mich mit Perry Rhodan!"
    In knappen Worten informierte er den ehemaligen Ritter der Tiefe über die Entscheidung, den Motoklon seiner Waffensysteme zu berauben. Der Mann aus Ammandul nickte. „Es gibt wohl derzeit keine andere Möglichkeit. Viel Glück, Tenn!"
    „Bitte Lyressea, die Schutzherrin zu informieren. Wie du weißt, lege ich großen Wert auf die Meinung meines Mündels."
    „Das wird umgehend erledigt." Remo sah, dass die Mundwinkel des Terraners zuckten. Das Gesicht blieb aber nach wie vor ernst und nachdenklich.
    So also sah ein Terraner aus, wenn er trauerte. Mit dem Arkoniden Atlan hatte Rhodan nicht nur einen Freund verloren. Die Vernichtung der ELE-BATO hatte einen zukünftigen Schutzherrn in den Tod gerissen. Wenn Carya Andaxi sich versagte, würde Perry Rhodan als Einziger vor das Paragonkreuz treten, um die Weihe zu empfangen.
    Aber welches Gebiet galt es für ihn zu schützen? Das Reich der Schutzherren existierte nicht mehr in seiner ursprünglichen Form.
    Wenn Remo die Berichte des Terraners richtig verstanden hatte, würden die Sternhaufen nach ihrer Rückkehr in den Normalraum der Milchstraße - so hieß Ammandul inzwischen - eigene neue Staatsgebilde darstellen. Staatsgebilde, denen er weit weniger verpflichtet war als seiner Heimat. Würde die

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