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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Rauschen, an und abschwellend, von einem kurzen, harten Knacken unterbrochen. Nach einer Pause von jeweils drei Kiemenschlägen wiederholte es sich. Nach einer Weile überlagerte ein Klopfen die Geräuschfolge - unregelmäßig. Ich hielt es für ein Störsignal.
    Dann herrschte wieder Stille. Das Steuerrelais des alten Netzes hatte befehlsgemäß den Kontakt unterbrochen. Es leitete die Signale bis zur Schnittstelle mit der neuen Relaiskette weiter, übergab sie an die Sonde und schaltete sich ab. Ein halbes Dutzend Sicherungen hatte ich auf diese Weise eingebaut. Bis die letzten Signale in der letzten Sonde außerhalb des Demyrtle-Systems eintrafen und nach Graugischt gelangten, verging über eine Stunde.
    Ich änderte einen Teil der Modulation, schickte die modifizierte Botschaft anschließend hinaus. Über Normalfunk lief sie kodiert hinauf in einen der Hypersender auf dem Festland. Dann verließ sie den Planeten und eilte durch den Sternhaufen.
    Auf der Projektion verfolgte ich ihren Weg um den Dayllar-Sektor und das Zentrum Arphonies herum.
    Der Empfänger im Relaisnetz der Kybb stand etwas mehr als elf Lichtjahre von Ron-Alaga entfernt im Raum. Die Sternkarten der Shoziden wiesen dort mehrere gewaltige Asteroidengürtel auf, die herrenlos durch den Leerraum trieben. Worum hatte es sich dabei einst gehandelt? Stationen der Schutzherrin oder Bastionen der Kybb?
    Ich fand, dass es müßig war, nach einer Antwort zu suchen. Die Vergangenheit sollte ein für alle Mal ruhen.
    Etwas über zwei Stunden vergingen. In dieser Zeit erwärmte sich das Wasser >in der Zentrale um mindestens drei Grad. Der Großrechner schuftete unter dem Programm der Wartungsroutine. Er leistete Schwerstarbeit, bis sowohl die mechanischen als auch die positronischen Systeme vollständig durchgecheckt und dem extremen Belastungstest unterzogen waren. Wieder erklang ein Rauschen, diesmal ohne das charakteristische Knacken. Ein Summen folgte, unterlegt mit unterschiedlich hohen Signaltönen. Für ein paar Augenblicke war es still. „Mod/Kode/8011", verkündete eine blecherne Automatenstimme. „Mod/ Kode/8012 ..." Eine kurze. Information auf Jamisch folgte: „Konnekt/dreifach/ Stopp. Status/zweifach. Determinationsstufe/Mod/Eins/Extem. Mod/Kode/ 8013. Konnektversuch."
    Der Basaltsessel verlor seine angenehme Kühle, die ihn mir so sympathisch machte. Übergangslos gewann ich den Eindruck, auf glühender Lava zu sitzen. Ich hörte die Informationsfolgen zum ersten Mal in meinem Leben und wusste doch sofort, worum es sich handelte.
    Trakenkode!
    Wenigstens dieses eine Mal versagte unser Wissen über die Vergangenheit nicht.
    Alles andere erschien mir schon immer wie hinter einem dichten Nebelschleier verborgen gewesen zu sein.
    Hastig machte ich eine manuelle Eingabe am Rechner. Die Kodeziffern holte ich aus den Tiefen des Ozeans der Fantasie. „Mod/Kode/6041. Sys/Linus. Mod/Konnekt/Mod/Respond."
    Aquatinel verfügte über alle aufgefangenen Kybb-Funksprüche der vergangenen zweihundert Jahre, die Aquats ausgewertet hatte. Es bereitete ihm keine Probleme, eine kurze Programmfolge zu gestalten und mögliche Sprachfehler auszumerzen.
    Die Sitzfläche des Sessels schien inzwischen so zu glühen, dass ich um meine Gesundheit fürchtete. Ich schnellte mich aus dem Sessel ins Wasser zwischen den Aufbauten. Die Bewegung half, das autosuggestive Phänomen zu verscheuchen.
    In den obersten Winkeln der Zentrale entdeckte ich grünlich blauen Algenbelag, höchste Zeit, dass wir eine Kolonne Putzfische durchjagten.
    Im Funkäther wurde es wieder still. Unsere Sonde hatte die Verbindung vor ungefähr einer Stunde erneut unterbrochen.
    Inzwischen raste meine Antwort durch den Sternhaufen. Wenn ich Recht behielt, führte sie zu einem unmittelbaren Kontakt mit wem auch immer. Die Nacht der Entscheidung, die Schicksalswende für die Völker in Arphonie ... Selbst wenn ich todmüde gewesen wäre, hätte ich jetzt nicht schlafen können.
    Zwei Stunden noch, bald brach der Morgen an
     
    5.
     
    Pradher ersuchte die Zentrale in Riharion darum, ihn von seinem Kommando zu entbinden. Aber Riharion antwortete noch immer nicht. Von den Karoky Lathors lag auch keine Nachricht vor. „Wende dich an die Stellare Majestät", riet sein Adjutant ihm. „Sie ist die Oberbefehlshaberin."
    Die Motana ließ ihn nicht lange mit einer Antwort warten. „Abgelehnt, Pradher. Du bleibst auf deinem Posten und tust alles, damit die Untersuchung des Motoklons so schnell wie möglich

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