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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren schon dabei. Das Ergebnis blieb dasselbe. Remo Quotost tat den nächsten Schritt und verglich es mit den Aufzeichnungen der Schwingungen, die Bionische Kreuzer und Weiße Kreuzer erzeugten, wenn sie aus dem Psionischen Netz Energie zapften.
    Zum zweiten Mal führte der Tenn seine Energiesphäre mit der Gnedar Holsts zusammen. Sie bildeten eine einzige, doppelt so große Einheit, in der sich das Wasser weiter vermischte. Die beiden Toron Erih hingen dicht voreinander im Wasser des Ozeans, den Blick unverwandt aufeinander gerichtet. Vor Remos innerem Auge rasten die gewonnenen Daten vorbei, und er kam jedes Mal zum selben Schluss. „Die Schwingungen stammen aus demselben Hyperband-Bereich. Selbst die kaum wahrnehmbaren Emissionen der Streustrahlung sind identisch. Kann das überhaupt sein?"
    „Nein", lautete die Antwort, die Gnedar Holst seiner Sprechmembran abtrotzte. „Und dennoch ist die Übereinstimmung vorhanden. Sie lässt sich nicht wegrechnen."
    Messungenauigkeiten stellten sich spätestens dann heraus, wenn die Rechner der Schiffe eine Anzahl von Prüfkriterien anlegten oder bewusst Veränderungen an den gewonnenen Daten vornahmen. Aus der Abweichung der Ergebnisse zogen die Automaten neue Schlussfolgerungen. Deren Rückschlüsse auf die ursprünglichen Ergebnisse wiederum führten meistens auf die Spur eines Rechen- oder Gedankenfehlers.
    In diesem Fall klappte das nicht. Alles blieb so, wie es war.
    Remo fühlte Hunderte von Blicken auf sich ruhen, die der Shoziden, die der Motana und aller anderen Lebewesen, die wenigstens optisch an den Vorgängen über Demyrtles Oberfläche teilnahmen. Je länger das gebannte Schweigen anhielt, desto kleiner hätte er sich am liebsten gemacht. Er, der. Tenn und führende Submarin-Architekt seines Volkes, fühlte sich der Erkenntnis nicht gewachsen.
    Es kann doch nicht sein!, versuchte er eine letzte Gegenwehr. Es ist völlig unmöglich! „Wir sollten die Untersuchung abbrechen und nach Graugischt zurückkehren", schlug Gnedar Holst vor. Die gelben Schuppen in seinem Gesicht waren ziemlich dunkel geworden. Die Dunkelheit des Todes ... Remo Quotost schlug mit seinen Schwingen. „Die Messergebnisse sind identisch!", brach es schließlich aus ihm hervor. Gleichzeitig eilten seine Worte über das Mikrofon und den Toron hinaus ins All und nahmen ihren Weg nach Graugischt. „Wir gehen deshalb von der Annahme aus, dass der Motoklon auf ähnliche Art und Weise Energie gewinnt wie unsere Schiffe ..."
    Er zuckte unter dem Ansturm der Stimmen zusammen, die als Reaktion über ihn hereinbrachen. Es waren Stimmen aus der DERENGATO, den anderen Schiffen und aus den Submarinen Sphären. Tausende von Einwohnern reagierten mit Unverständnis oder Panik. Die Biotroniken aktivierten ihre Filter und kappten den Funkverkehr von Graugischt nach Demyrtle schließlich ganz.
    Es warf ihr gesamtes Weltbild durcheinander. Unter der Kybernetischen Zivilisation stellten sie sich seit jeher etwas anderes vor. Ein Motoklon, der seine Energie aus dem Psionischen Netz saugte wie ein Bionischer Kreuzer, hatte in diesem Weltbild keinen Platz. Zumindest nicht bis jetzt. „Wir müssen umdenken", murmelte Remo leise vor sich hin. Warum sollte die Kybernetische Zivilisation technische Errungenschaften ihrer Vorgänger nicht nutzen, nur weil sie auf anderen Prinzipien basierten? Ein Motoklon war in der Lage, einen Motoschock auszulösen. Die Energie dazu bezog er aus dem Psionischen Netz.
    Nichts sprach dagegen, dass er auch seine Waffensysteme aus dieser Quelle speiste. „Die Truppen Kharzanis sind noch gefährlicher, als wir bisher glaubten", fuhr der Submarin-Architekt fort. „Aber wenn sie versuchen, uns mit unseren eigenen Waffen zu schlagen, verkehren wir das eben ins Gegenteil."
    Zu seiner Überraschung meldete sich Perry Rhodan mittels einer Holoverbindung. „Beschafft einen Nachweis, dass der Motoklon tatsächlich Energie aus dem Psionischen Netz zapft. Keine haltlosen Spekulationen, dafür ist die Sache zu brisant. Und vor allem: keine Panik. Ein Feind, den man kennt, ist nur noch halb so gefährlich. Und wenn jemand sich mit der Psi-Zapfung auskennt, dann ihr."
    „Ich ahne, was du meinst." Remo Quotost schüttelte die merkwürdige Lähmung in seinem Innern ab. Laut überlegte er: „Die Bionischen Kreuzer besitzen bewegliche Schwingen ..."
    „Genau das meine ich", stimmte Rhodan zu. „Nutzt sie. Hüllt das Ding darin ein und prüft, ob ihr dadurch seinen Zapfvorgang unterbinden oder

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