2270 - Verrat auf Graugischt
Kommandantensessel. Pradher schien darauf gewartet zu haben. „Wir brechen den Zapfvorgang jetzt ab und beginnen mit der Auswertung!"
„Dann ist das alles bald vorbei", stellte der Shozide fest.
Die Biokokon-Roboter trafen ein. Remo verteilte sie unauffällig auf die sechs Projektionsschiffe. Während die Auswertung des Zapfvorgangs lief, entwickelte er zusammen mit den anderen Submarin-Architekten über Demyrtle das Programm für die täuschend echten Toron Erih.
Wieder erfüllte diese beinahe tödliche Stille die Weißen Kreuzer an der Korona Demyrtles. Von den sechs Schiffen legten Gleiter ab, gefolgt von einem Gischter, in dem die vermeintlichen Toron Erih technisches Gerät transportierten. Remo Quotost hörte ihren Unterhaltungen zu, die Doubles in den Schiffen für sie fünrten. Das alles klang echt und spiegelte deutlich die Erwartungen der Wissenschaftler, aber auch ihre Sorgen bezüglich des Motoschocks wider. „Zephyda erhebt Einspruch", meldete der shozidische Funker.
Remo Quotost wandte sich an Gnedar Holst. „Kümmere du dich darum."
Es bereitete ihm durchaus Gewissensbisse, denn sie hatten die Stellare Majestät als Oberbefehlshaberin nicht über den Trick mit den Kokon-Robotern informiert. Die Beschwerde der Motana klang daher in den Funkkanälen des Motoklons ausgesprochen authentisch. „Hoher Tenn, was soll ich tun, wenn sie nicht lockerlässt?"
„Abschalten oder das Gespräch an mich weiterleiten. Letzteres wirkt vielleicht natürlicher."
Die Epha-Motana wusste, dass sich Perry Rhodan auf dem Weg zur Sonne befand, und wollte mit ihrer Beschwerde bis zu seinem Eintreffen warten.
Wenn wir jemals ein optimales Timing hingelegt haben, dann in diesem Fall, dachte Remo. Der Motoklon muss darauf hereinfallen.
Die Gleiter erreichten die Panikzone und durchquerten sie. Als sie die Todeszone erreichten, hielten die Shoziden unwillkürlich den Atem an. Die beiden Toron Erih stellten für kurze Zeit ihre Kiemenschläge ein.
Was geschieht, wenn er uns hintergeht? Nein, daran wollte Remo Quotost jetzt nicht denken. Wenn der Motoklon auch nur einen Funken psionischer Energie besaß, würde er angreifen. So schrieb es ihm sein Programm vor.
Nichts geschah. Es erinnerte den Submarin-Architekten allzu sehr an den Beginn der Untersuchung, als die ersten Roboter sich dem Ding genähert hatten.
Die Gleiter schwenkten in einen engen Orbit um den noch immer geschlossenen Blumenkelch ein. Der Gischter öffnete seinen Laderaum und entließ die ersten Gerätschaften. Die Emissionen verrieten dem Motoklon Mikro-Desintegratoren und Laserskalpelle, also Werkzeuge, die zum Öffnen seines Körpers dienen sollten.
Noch einmal deckten die Projektionsschiffe den Innenraum des Kelchs mit einem Schauer aus Taststrahlen ein, zerpflückten jeden Kubikzentimeter Raum und untersuchten ihn auf Abweichungen gegenüber den bisherigen Daten. Dann öffnete sich der Kelch so gespenstisch, wie er sich geschlossen hatte, allerdings nur so weit, dass die Ankömmlinge ins Innere schlüpfen konnten.
Zögernd und deutlich übervorsichtig näherten sich die Biokokon-Roboter dem Motoklon. Ihre Gespräche verstummten. Jeder wusste, was er jetzt zu tun hatte. Die Instrumente schlössen zu den vermeintlichen Toron Erih auf. Der erste Wissenschaftler griff nach einem Desintegrator und brachte ihn in Position. „Willst du verhandeln?", fragte Remo Quotost in diesem Augenblick. „Wir ersparen dir die Tortur, wenn du kooperierst."
Vom Motoklon gingen keinerlei Taststrahlen aus. Die energetischen Aktivitäten in seinem Innern waren so gering, dass sie sich nicht orten ließen, wenn er überhaupt noch welche besaß.
Perry Rhodan traf in der DEREN-GATO ein. Er kam sofort herauf in die Zentrale.
Pradher begrüßte ihn kurz, schenkte ihm aber weiter keine Beachtung. Der Terraner trat zu den beiden mit Ozeanwasser, gefüllten Energiesphären. „Wir können dich vernichten!", funkte Remo Quotost weiter. „Wenn du aber kooperierst, geschieht dir nichts."
Der erste der vermeintlichen Toron Erih aktivierte sein Mikrowerkzeug und nahm die Arbeit am Metallrumpf auf. „Überlege es dir", fuhr Remo fort. „Wir sind faire Verhandlungspartner!"
Der Motoklon schien sie glauben machen zu wollen, er sei nicht mehr funktionsfähig.
Remo wandte sich an den Terraner. „Die Metallechse kann die Biokokons unmöglich durchschaut haben. Mir bleibt nichts anderes übrig, als die Roboter zurückzurufen."
„Ich sehe auch keine andere Möglichkeit",
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