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2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wasserspinnen. Er wartete, bis die ersten Karoky von der Bedienungsmannschaft eintrafen. Zwei von ihnen betraute er mit der Untersuchung.
    Es handelte sich um eine klebrige Substanz. Die Karoky schabten sie auf durchsichtige Objektträger und schoben sie in den Vorab-Analysator, der zwischen organischem und anorganischem Material unterschied.
    Remo Quotost besah sich die Öffnungen an den Schultern. Assistenzlampen warfen ihr grellen Licht ins Innere des Motoklons. Vergeblich suchte er nach Hinweisen auf ihm vertraute Technik. Die Motoren für die Schultergelenke fehlten ebenso wie die Versorgungsleitungen. Dafür fand er ein metallenes Rippenmuster, das den gesamten Schulterbereich durchzog.
    Es sind die ersten Spuren! Laut sagte er: „Wir stehen unmittelbar vor der größten Entdeckung unserer Zeit."
    Die fremdartige Technik jagte ihm einen Schauer durch den Toron. Sogar in seinen Kiemen kribbelte es. Rosarote Luftblasen stiegen auf.
    Motoklone waren Mischkreaturen, Maschinen mit einem Androiden-Bewusstsein. Die ultimative Waffe Kharzanis, und wir hatten eine in unserer Gewalt! Jetzt trennten uns höchstens ein paar Stunden oder weniger von den tiefsten Geheimnissen kybernetischer Maschinenarchitektur.
    Gnedar Holst meldete sich aus der untersten Etage. „Die Auswertung der abgetrennten Arme ist beendet. Wir wissen jetzt über die Waffensysteme Bescheid."
    Remo Quotost ließ seine Schutzsphäre durchsacken. Wie ein Stein sank er in die Tiefe, Meter um Meter der Oberfläche der Sonne entgegen, die irgendwo unter dem fliegenden Labor hing. Ohne die schützenden Feldprojektionen der sechs Schiffe hätten sie hier keine zwei Minuten überlebt.
    Die Sub-Ingenieure hatten die Armhüllen der Länge nach aufgetrennt.
    Waffensysteme erkannte Remo Quotost zunächst an der Art und Weise, wie ihre Komponenten angeordnet waren. Er identifizierte den Desintegrator, die Intervallkanone sowie den Thermostrahler. Darüber hinaus verfügte der rechte Arm über das metallene Rippenmuster, das Remo im Innern der Schulter gesehen hatte.
    In den Armen existierte es in zwei Schichten, die im Abstand von ungefähr fünf Zentimetern übereinander lagen. Es gab senkrechte und schräg stehende Verbindungsschichten zwischen den beiden Mustern. Die Rippenflächen waren ein wenig kleiner als die im Torso. „Die Systeme im linken Arm sind ausgefallen", erläuterte Holst, „ein Paralysator sowie der Generator und der Projektor für einen leistungsstarken Individualschirm.
    Der Motoklon verfügte nach seinem Absturz auf Graugischt somit über hochwertige Waffen, besaß aber keine Defensiveinrichtung."
    Zusammen mit der mangelhaften Energieversorung der Kampfmaschine ergab sich damit ein in sich schlüssiges Bild, was das Vorgehen des Motoklons im Ozean betraf.
    Seine Zielstrebigkeit ließ uns jedoch keine Sekunde an der Gefährlichkeit der Metallechse zweifeln, „Es ist fast überflüssig zu sagen, dass die Gelenke der Arme in alle Richtungen beweglich sind", fuhr der Submarin-Architekt fort. „Die Querverbindungen des Rippenmusters erinnern an die Bänder, die bei vielen Völkern, auch bei uns, Gelenke und Muskeln zusammenhalten."
    Remo Quotost betrachte das Material eingehend. Es glänzte wie Metall, seine Konsistenz ähnelte der eines weichen Kunststoffs. Ähnliche Materialien verwendeten die Toron Erih beim Bau der Weißen Kreuzer.
    Eine zufällige Ähnlichkeit, mehr nicht, versuchte sich der Tenn zu beruhigen. Ein paar Augenblicke lang war er fest entschlossen, alle Untersuchungen in dieser Richtung zu blockieren. Schließlich entschied er sich doch dagegen. Ihr eigener Erfolg hing zu einem Großteil davon ab, wie viel sie über den Motoklon und seine Erbauer herausfanden.
    Der Vorab-Analysator spuckte das Ergebnis seiner Untersuchung aus. Das klebrige Material besaß eine teilweise deformierte Nano-Struktur. Deutlich unterschieden sich einzelne Funktionsgruppen, eingebaut in das klebrige Material, das einem organischen Leim ähnelte. Dennoch war es künstlich hergestellt. „Es ist eine Mischung aus Kunststoff und mikroorganischem Gewebe", stellte Remo Quotost fest. Es erinnerte sehr stark an das Gewebe, aus dem sie die Bionischen Kreuzer bauten. Und doch war es anders.
    Dennoch - Remo wagte den Gedanken nur zögernd weiterzuverfolgen. Was ist, wenn sich eine Übereinstimmung mit unseren Bionischen Kreuzern abzeichnet?
    Der Submarin-Architekt wies einen der Roboter an, Material aus dem Torso zu schaben und ebenfalls zu untersuchen. Es

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