Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2270 - Verrat auf Graugischt

Titel: 2270 - Verrat auf Graugischt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
war im Grunde genommen als Wrack auf dem Grund des Ozeans angekommen.
    Dennoch war es ihm gelungen, größtmöglichen Schaden an Material und Lebewesen anzurichten.
    Gnedar Holst meldete die Entdeckung von gut ummantelten Knoten, in denen pausenlos energetische Prozesse auf einem Mikroenergie-Level abliefen. Diese Knoten produzierten bei entsprechender Nähe Interferenzen mit den Torons der Submarin-Architekten. „Es dürfte sich um das dezentrale Gehirn des Motoklons handeln", vermutete Holst.
    Remo Quotost sah endgültig ein, dass sie hier in der Korona der Sonne nicht weiterkamen. Zu einer wirklich intensiven Erforschung der Metallechse benötigten sie einen Großrechner. „Wir bringen den Motoklon im Schutz des Schwingenkelchs nach Chongym", entschied er. „Verständigt Aquist.
     
    10.
     
    In meiner Fantasie rase ich mit dem Gischter zur Orakelstadt, tauche durch das Labyrinth, bis ich vor der Schutzherrin stehe. Ich halte ihr die Folien mit dem Funkspruch vor das Gesicht, weit genug weg, dass sie es mit beiden Augen sehen und lesen kann. „Begreifst du es endlich? Auch sie wollen Frieden! Es geht ihnen nicht darum, ganze Völker auszulöschen, nur weil diese nicht unter ihrer Herrschaft leben wollen. In wenigen Stunden wird es diesen Frieden geben. Dann hat niemand etwas auf Graugischt verloren, der diesem Frieden im Weg steht!"
    Es war sinnlos, Carya Andaxi aufzusuchen. Sie hätte vermutlich nicht einmal verstanden, wovon ich sprach. Also blieb ich da, wo ich hingehörte, in der Zentrale von Chongym beim Großrechner, der sich bisher zu meiner häufigen Anwesenheit nicht geäußert hatte. „Mod/Kode/lO.OOl/Mod/Kherzesch", begann die Antwort der Kybb, ein deutliches und wohl auch überprüfbares Signal dafür, dass sie aus der Machtzentrale Tagg Kharzanis stammte. „Mod/Fließtext. Wir akzeptieren dein Angebot unter der Bedingung, dass Graugischt selbst keinen Widerstand leistet. Dazu brauchen wir deine Unterstützung. Mod/Fließtext/Ende. Mod/Respond."
    Ich las den Text dreimal, viermal, schließlich zehnmal. Ich rief alle bisherigen Texte auf, reihte sie aneinander und klopfte sie auf Widersprüche ab. Ich fand nichts. Die Kybb meinten es so, wie sie es sagten.
    Deshalb schlage ich dir diese Folien um die Ohren, Carya Andaxi, weil du in zwölftausend Jahren kein einziges Mal versucht hast, Frieden zu schließen.
    Ein wenig überhastet tippte ich die Antwort ein. Um die Kampfhandlungen auf einem Minimum zu halten, schlug ich vor, die gewaltigen Abwehrforts des Planeten zu sabotieren, wenn die Kybb mir im Gegenzug erneut zusicherten, dass sie Graugischt und seine Bewohner in Ruhe ließen. Mehr als diese eine Forderung stellte ich nicht.
    Meine Botschaft ging hinaus, und nach zwei Stunden traf die Antwort ein. Die Kybb versprachen mir wörtlich das, was ich verlangt hatte. Mehr wollte ich nicht. Mehr konnte keiner auf Graugischt verlangen, kein Toron Erih und kein Karoky, auch kein Schota-Magathe. „Lenfor Aquist, mein Ältester aus dem achtzehnten Lebendlaich", sagte ich leise, „dein Tod soll nicht vergebens sein."
    Ich tue es nicht, um Remo Quotost zu beweisen, dass ich der bessere Tenn bin. Halt, das wäre gelogen! Ein bisschen ist es auch meine Triebfeder. Aber ich tue es vor allem aus Sorge um mein Volk. Ich liebe dieses Meer und diesen Planeten. Ich liebe alle, die hier leben. Wir können nicht ewig so weitermachen!
    Augenblicke später verließ der geraffte Funkspruch mit den Koordinaten Graugischts den Hypersender und machte sich auf den Weg nach Kherzesch
     
    11.
     
    Der Motoklon lag unter einem Schirm in einer Luftblase. Die Toron Erih schwebten in ihren wassergefüllten Schutzsphären um ihn herum.
    Erst jetzt wusste Remo Quotost hundertprozentig, wie der Motoklon aussah. Die äußere Hülle, die Echse aus Metall, sie täuschte in ihrer plumpen Ausführung über die Gefährlichkeit der zweibeinigen Waffe hinweg.
    Remo begriff in letzter Konsequenz, dass dieses Monstrum nie harmlos sein würde, nicht einmal in energielosem Zustand.
    Die internen Prozesse liefen nach wie vor uneingeschränkt. Die Submarin-Architekten maßen Aktivität in allen Knoten und Synapsen, die Gnedar Holst und seine Assistenten mit Hilfe der Echo-Funktion ihrer Torons inzwischen vollständig als Gehirn identifiziert hatten, ein dezentrales System aus insgesamt 24 Teilen, und das achtfach redundant über den gesamten Körper verteilt. Selbst in den abgetrennten Armen existierten Teile, in denen noch jetzt mit Hilfe

Weitere Kostenlose Bücher