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2274 - Motoklon Hundertneun

Titel: 2274 - Motoklon Hundertneun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ausgebrannt.
    Doch es war keine Zeit für langes Nachdenken. Das Brett war zum Endspiel aufgestellt, wichtige Figuren hatten sich bereits in Bewegung gesetzt.
    Lyressea und Hundertneun, die beiden Bauern.
    Oder waren sie die - Bauernopfer? 3.
    Ein Bauer fällt Das Kher-System ... es war nahe.
    Hundertneun ließ eine Sicherheitsroutine laufen und memorierte wichtige Daten über die Sonne Kher sowie Achsneigungen, gravitationale Verhältnisse, Rotationsdauern und Umlaufbahnen aller sechs Planeten. Er parkte die Informationen in allen Ganglien und Knoten, die seine zerebralen Funktionen ausmachten. Bewusst ließ er die Daten in den acht redundanten Gehirnspeichern reihum gehen.
    Perry Rhodan, der Terraner, hatte diesen Vorgang ihm gegenüber als gebetsmühlenartig bezeichnet, ohne weitere Informationen über den Sinn dieses Wortes zu liefern.
    Hundertneun fokussierte erneut auf das Bevorstehende: Was waren die wichtigsten Informationen für seine Partnerin?
    Selbstverständlich jene über den vierten Planeten. Dort, wo sie landen würden: Kherzesch.
    Doch zuvor musste der Kehr-Diamant durchdrungen werden.
    In seinen intern ablaufenden Berechnungen markierte er diesen Moment als kritisch.
    Seine überrangigen Kodes besaßen mit Sicherheit nach wie vor Gültigkeit. Aber es bestand die Möglichkeit, dass Hundertneuns Verschwinden im Graugischt-System eine Verlustmeldung und damit ein Alarmsignal ausgelöst hatte. Wenn dem so war - nun, dann war nach allen Gesetzen der Logik jetzt und hier, an der Grenze zum Kher-System, Schluss für ihr Vorhaben.
    Mit anderen Worten: Es drohte die Terminierung.
    Er blickte Binne Mandel über die metallglatte Schulter. Der Kybb-Giraxx trug ein eher ungewöhnliches Stahlkorsett, das an den Rändern zur stacheligen Haut hin gerötet war. „Wir werden aufgefordert, uns zu identifizieren", sagte der Vieläugige. Sechzehn hellblaue Flecken in seinem Gesicht imitierten Sehorgane, nur zwei von ihnen empfingen tatsächlich visuelle Reize.
    Genetisch verankertes,, archaisches Mimikry, konstatierte Hundertneun. Er klassifizierte den Gedanken sofort als irrelevant und kümmerte sich um das Wesentliche. „Weg!", sagte er zum Kommandanten, schob ihn mit beiläufigem Druck eines Armes beiseite.
    Er setzte sich mit seinem Schwanzstummel auf den Stuhl, achtete aber darauf, nicht zu viel Gewicht auf die Sitzfläche zu legen. Schließlich wog er mehr als das Zehnfache des Kybb-Giraxx.
    Er schirmte sich und das Eingabeterminal vor dem Blick Neugieriger ab, übermittelte einen Überrangkode und identifizierte sich als „Motoklon, abkommandiert zur Überbringung eines äußerst bedeutsamen Fundes, direkt an den Einen, Tagg Kharzani".
    Allgemeiner konnte er sein Anliegen nicht formulieren - und dennoch steckte aufgrund des hochrangigen Kodes ausreichend Nachdruck dahinter.
    Er wartete.
    Endlos lange.
    Hundertneun teilte die Zeit in kurze, kürzeste Momente. Bereitete sich darauf vor, beim ersten Anzeichen einer negativen Antwort die Kommandozentrale-Besatzung zu töten.
    Aber voraussichtlich würde es niemals so weit kommen. Beim geringsten Verdacht einer Infiltration hatten die automatisierten BLENDE-Forts Befehl, den Eindringling zu vernichten.
    Winzigste Zeiteinheiten verstrichen, summierten sich. Hundertneun wusste um die kritische Grenze. Sie lag bei drei Sekunden, wie er Perry Rhodan mitgeteilt hatte.
    Wiederum setzte er die Gebetsmühle in Betrieb, verinnerlichte ein ums andere Mal, wie er die vierzehn Kybb-Giraxx in der Zentrale am schnellsten töten konnte, jagte die vielfältigsten Szenarien durch seine Gehirnsektoren. Sechsundsiebzigmal.
    Zweimal noch, dann war der kritische Moment erreicht. Er spannte sein Inneres an, um einen kontrollierten und schwachen Motoschock auszulösen. Er durfte nicht töten. Seine Anweisung lautete, auf Lyressea Rücksicht zu nehmen.
    Ein Kontrollsignal flackerte auf.
    Es war der' Befehl an die INTUUL, Korridor Vier zu nutzen. Geschafft.
    Sie erhielten die Anweisung, den Kher-Diamanten zu durchdringen und ins Innerste des Systems einreisen.
    Gravo- und Traktorfelder der einhundertzweiundzwanzig BLENDE-Forts hatten im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende die zermahlene Substanz von acht riesigen Gasplaneten in Kugelschalenform um das Kher-System verbacken. Dieses Granulat bildete längst eine Schicht, elftausend Kilometer dick, undurchdringlich, von hyperkristalliner Substanz durchzogen. Eine Fernortung auf das Dahinter, auf das Heiligste von Tagg Kharzani, war

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