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2277 - Die Macht der Sekte

Titel: 2277 - Die Macht der Sekte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkannt."
    Ein Raunen ging durch die Leute vor der Bühne.
    Und Datone starb zum vierten Mal. Ohnmächtig ließ er sich abführen.
    Datone sah zu, wie T'ai-Ghün eintrat und sich in der zehn Schritte messenden Zelle unbehaglich umblickte. „Ich bin hier, um dir einen letzten Besuch abzustatten", sagte der Gataser.
    Datone streckte ihm die Hand hin. „Das freut mich. Nimm doch Platz."
    T'ai-Ghün hatte Mühe, seinen spargellangen Körper richtig zusammenzufalten, als er sich auf die Pritsche setzte. „Ich will gleich zur Sache kommen." Sein Tellerkopf neigte sich Datone zu. „Dieser Polizist hat nach deiner Verhaftung noch einige Worte an die Zuschauer im Netz und vor den Trivids gerichtet. Ich erspare dir die Details.
    Es lief jedenfalls darauf hinaus, dass die Protestbewegung gegen Imberlock verboten wurde."
    „Verboten?" Datone konnte es nicht fassen. Er hatte das Gefühl, ein Kartenhaus stürze ein, sein ganzes behutsam errichtetes neues Leben läge in Trümmern um ihn verstreut.
    Der Gataser nickte so heftig, dass der Tellerkopf fast nach vorn umklappte. „Anscheinend hat Imberlock das höheren Ortes erwirkt. Sein Einfluss in Neapel scheint bereits größer zu sein, als wir alle angenommen haben."
    „Ich verstehe", sagte Datone. „Dann hat er wohl auch die entsprechenden Leute geschmiert, um unser Gutachten für falsch erklären zu lassen."
    „Nein, das Gutachten war tatsächlich gefälscht."
    Datone starrte den Blue an. „Weißt du, was du da sagst?"
    Selbstverständlich wusste er es nicht. Datone hatte niemandem erzählt, woher er das Gutachten hatte, damit niemand eine Verbindung zwischen der Protestbewegung und Don Carreras herstellte. Wenn nun das Gutachten gefälscht war...
    Er konnte sich nicht vorstellen, dass der Padrino das nicht gewusst hatte. Und hatte er es gewusst, war er in eine Falle gelaufen, ins offene Messer gerannt.
    Konnte es sein, dachte Datone entsetzt, dass Carreras vielleicht gar kein Interesse daran hatte, die Sekte aus der Stadt zu vertreiben? Vielleicht hatte er sich längst mit Imberlock arrangiert, und sie hatten die zu erwartenden Pfründe schon unter sich aufgeteilt?
    Eiskalter Zorn stieg in Datone auf. Man hatte ihn benutzt, hatte ihn so weit wie möglich aufgebaut, damit die Anti-Imberlock-Aktionen möglichst große Wellen schlugen, aber alles nur mit dem Ziel, ihnen dann den Todesstreich zu versetzen.
    Wer glaubte denn jetzt noch den Leuten, die sich für einen freien Vesuv einsetzten?
    Wer traute sich denn nach dieser Katastrophe noch, gegen die Sekte vorzugehen?
    Die Orbhon-Gegner waren tief gefallen - und genau das musste Carreras' Plan gewesen sein. Niemand würde es jetzt noch wagen, Imberlock die Stirn zu bieten.
    Er wandte sich wieder an den Gataser, der ihn aus seinen gelben Augen traurig anblinzelte. „Weißt du eigentlich, dass das für Imberlock den endgültigen Sieg bedeutet?"
    „Ach was", zirpte der Blue, „und ich hatte schon gedacht, es wäre sein Ende, weil er sich wahrscheinlich totlacht."
    Datone kicherte, obwohl ihm alles andere als nach Lachen zumute war. „Er hat es geschafft, jetzt ist er Teil der Familie." Er seufzte. „Die blaue Perle am Golf. Heimat der Pizza und der Camorra. Und jetzt auch noch die Hochburg der Jünger Gon-Orbhons."
    Der Gataser beugte sich vor. „Mich hält hier nichts mehr, und wenn du schlau bist, verlässt du diese Stadt ebenfalls. Ich kann förmlich spüren, wie der Tod nach Neapel greift."
    Datone nickte. „Erspar dir die lange Rede, niemand macht dir einen Vorwurf. Wir können jetzt nichts mehr tun." Er blickte auf. „Gibt es eigentlich Neuigkeiten über einen gewissen Philippe Romero? Der ist hier in der Gegend ein ziemlich hohes Tier."
    Der Blick des Gatasers wurde trübe. Er schien sein Gedächtnis zu befragen. „Da war etwas im Newsfunk. Ein Attentat, wenn ich nicht irre. Gleich nachdem sie über deine Festnahme berichtet hatten, hieß es, ein Anführer der Camorra sei mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus eingeliefert worden."
    „Und er hieß Romero?"
    „Ich denke schon."
    „Ich hab's doch gewusst!" Datone .schlug mit der Faust auf den Tisch. „Das hat Carreras sich fein ausgedacht. Lässt Romero in dem Glauben, er sei Imberlocks bester Kumpel, und dann schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe. Erledigt nicht nur ihn, was ja eigentlich nur überfällig ist, sondern auch gleich die Protestbewegung."
    Jetzt wurde Datone alles klar. „Ein Geschenk, T'ai-Ghün, er hat Imberlock damit ein Geschenk

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