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228 - Crows Schatten

228 - Crows Schatten

Titel: 228 - Crows Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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unüberhörbar und deutlich zu verstehen. »Lasst uns rein!«, schrien sie. »Macht das Tor auf! Lasst uns in die Stadt! Er bringt uns um!«
    »Na los, Mister Captain!« Trashcan Kid fuhr Amoz Calypso an. »Mach schon auf!« Alle Blicke richteten sich auf den wachhabenden Offizier. Der zögerte noch. Trashcan winkte seinen Leuten zu. »Dann machen wir halt ohne einen Befehl auf!«
    Er, Dirty Buck, Ozzie und Peewee stürmten zur Wendeltreppe und sprangen hinunter in den Torbogen. »Tor öffnen!«, brüllte Calypso ihnen hinterher. »Frau und Kinder reinlassen und sofort wieder schließen!« Trashcan Kid, Dirty Buck und Ozzie stürzten ans Tor und rissen an den Riegeln. Ein paar Bürger, die Gerüchte um Neuankömmlinge aus ihren Häusern ans Westtor gelockt hatten, halfen ihnen.
    Sie zogen einen Flügel des mächtigen Tores auf. Das erste Kind hetzte an ihnen vorbei, es keuchte und hechelte. Die Mutter mit den anderen beiden Kindern folgte. Das Kind auf ihrem Arm heulte herzzerreißend. »Danke«, keuchte die Frau. »Danke, danke…« Sie sank in die Knie, umarmte ihre drei Kinder. »Mein Mann, er will mich umbringen…« Eine Mischung aus Angst, Erleichterung und Verzweiflung sprach aus ihr und sie begann laut zu weinen.
    »Schaut euch das an!« Peewee deutete aus dem Tor auf die heranspurtende Gestalt. Sie flüsterte, denn Entsetzen hatte sie gepackt.
    Trashcan Kid trat neben sie, Männer und Frauen sammelten sich hinter ihnen. Keiner wollte seinen Augen trauen. »Hab ich schlechtes Zeug geraucht, oder hat der HERR mir jetzt auch schon ins Hirn geschissen?«, flüsterte Trashcan.
    Der in mächtigen Schritten heranstürmende Kerl schwang eine Axt, die fast so groß war wie er selbst. Eine Art Ganzkörperanzug aus schwarzen und weißen Federn bedeckte seinen Leib fast vollständig. Sein Kopf war der Schädel eines gewaltigen Ziegenbocks. Ein blutroter Umhang wehte hinter ihm her. Ohne sein atemberaubendes Tempo wesentlich zu drosseln, nahm er die langstielige Axt in die linke Pranke, bückte sich und hob mit der rechten einen kinderkopfgroßen Stein auf. Noch im Rennen schleuderte er ihn auf das halb offene Tor.
    »Den Torflügel schließen!«, brüllte Amoz Calypso von oben. Trashcan Kid, Dirty Buck, Ozzie und einige Männer und Frauen stemmten sich mit aller Macht gegen den schweren Torflügel. Der Stein schlug mitten unter ihnen auf. Der Bocksköpfige holte erneut aus und schleuderte seine Axt. Endlich krachte der Torflügel ins Schloss. Sie schoben die Riegel in die Bügel. Die Axt schlug von außen gegen die Holzbohlen; das gesamte Tor erzitterte.
    Trashcan Kid, Dirty Buck und die anderen warfen sich mit den Rücken gegen das Tor. Die meisten waren aschfahl. Keiner sprach ein Wort. Alle starrten sie auf eine am Boden liegende Gestalt. Der Stein hatte einen Mann am Kopf erwischt. Er rührte sich nicht mehr.
    Die fremde Frau und ihre Kinder schrien. Ein paar Bürger halfen ihnen auf die Beine und führten sie weg vom Westtor in die Stadt hinein. Peewee erkannte Yanna und Boothcase. Wieder erzitterte das Tor. Der Wilde riss seine Axt aus dem Holz warf sich von außen dagegen.
    ***
    »Black hat sein Ultimatum verstreichen lassen.« Rev’rend Sweat ballte die Fäuste. »Glaubt mir Brüder – der HERR hat einen heiligen Schrecken auf ihn und die ganze gottlose Bande fallen lassen. Nie und nimmer werden sie es wagen, uns anzugreifen!«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher, Bruder.« Nachdenklich schabte Rev’rend Rage seinen Stoppelbart. Er hatte seine drei engsten Vertrauten in die Privatkapelle gerufen, die er sich im obersten Stockwerk des Fordtheaters hatte bauen lassen. »Warum sind denn Dutzende von Fenstern und Dächern rund um unser Viertel mit Beobachtungsposten besetzt, wenn der Frevler keinen Überfall plant?«
    »Vielleicht, um ein Drohszenario aufrecht zu erhalten und uns einzuschüchtern«, schlug Rev’rend Rock vor.
    »Wenn einer weiß, dass man die Rev’rends des HERRN nicht einschüchtern kann, dann Black«, widersprach Rev’rend Rage. Er schüttelte nachdenklich den Kopf. »Nein. Er und sein gottloser Haufen führen etwas im Schilde. Die Stimme des HERRN ist es, die mir das eingibt.«
    »Dann sollten wir ihm einfach zuvorkommen und zuerst angreifen, Erzbischof«, ergriff Rev’rend Torture das Wort. »Die Androhung, mit seinen Horden bei uns einzufallen und unsere Lautsprecheranlagen zu vernichten, war eine glatte Kriegserklärung. Black hat uns den Krieg erklärt, worauf warten wir noch?«
    Alle

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