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Schummeln fuer die Liebe

Schummeln fuer die Liebe

Titel: Schummeln fuer die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar Geisler
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Zauberfluch und Liebesgurke
    Ich weiß, ich bin selber schuld. Schließlich habe ich bei diesem blöden Liebeszauber mitgemacht. Freiwillig!
    Ich wollte mich halt endlich mal verlieben, und zwar richtig. Nicht bloß in irgendeinen Popstar oder Schauspieler. Aber wenn ich geahnt hätte, was dabei rauskommt   …
    Dabei glaube ich nicht mal an den ganzen Quatsch. War doch bloß Spaß. Echt!
    Jetzt bin ich verknallt! Na toll! Und in wen? Ausgerechnet in meinen alten Sandkastenfreund Flo. Gerade mal drei Wochen war der im Urlaub, kommt zurück und   – schwupp!
    Schon als er bei uns zur Tür reingekommen ist, war es anders als sonst. Er stand da, brutzelbraun, die hellen Haare von Sonne und Salzwasser ausgebleicht, die Augen so blau wie noch nie und mit einem Lächeln, das ich so noch nicht kannte.
    »Hey, Lene!«, hat er gesagt. Das sagt er immer, aber diesmal haben meine Knie schlagartig angefangen zu zittern.
    »Hey, Flo, alte Gurke!«, habe ich gesagt. Auch so wie immer. Und ich hoffe mal schwer, dass er nicht gemerkthat, wie komisch sich meine Stimme diesmal angehört hat.
     
    Das darf alles nicht wahr sein. Ich kenne Flo doch schon eine halbe Ewigkeit. Seine und meine Eltern haben sich in einem Kurs für Schwangere kennengelernt, kurz bevor unsere kleinen Schwestern geboren wurden. Tina-Kristine und Antonia. Tiki und Tonki. So haben die beiden sich als Krabbelkinder selber genannt und das ist ihnen geblieben. Die reinsten Nervensägen! Das findet auch Flo.
    Tiki ist seine Schwester und Tonki meine. Flo war sechs Jahre alt und ich gerade mal fünf, als die beiden geboren wurden. Im Abstand von einer Woche, deshalb haben wir hier immer Doppelkindergeburtstag und Flo und ich müssen dabei den Affen machen.
    Unsere Eltern waren sich damals auf Anhieb so dermaßen sympathisch, dass sie zwei Häuser direkt nebeneinander gebaut haben.
    Sogar in Urlaub sind unsere Familien gemeinsam gefahren. Und wie oft habe ich drüben bei Stadlers gewohnt, wenn meine Eltern mal wegmussten? Und wie oft war Flo bei uns?
    Oh Mann! Ich habe mit Flo schon in der Badewanne gesessen. Ich weiß, wie er ohne Unterhose aussieht und dass seine Windpockennarben unterm rechten Schulterblatt und auf der linken Pobacke sitzen. In so was verknallt man sich doch nicht!!!
    Ich stopfe eine Ladung T-Shirts in die Waschmaschine und knalle das Bullauge zu. Draußen im Garten höreich Tiki und Tonki quietschen. Flo versucht, die beiden mit dem Gartenschlauch nass zu spritzen. Früher hätte ich da einfach mitgetobt. Jetzt mache ich hier drin einen auf Hausfrau. Aber die Waschmaschine macht ihre Arbeit alleine und eigentlich gibt es keinen Grund, nicht wieder nach draußen zu gehen. Ich will gerade durch die Terrassentür, als das Telefon klingelt.
    »Lohmaier!«, sage ich.
    »Ist er schon da?«, schreit mir eine aufgeregte Stimme ins Ohr.
    Es ist meine beste Freundin Teresa. Und damit mein nächstes Problem. Denn Teresa liebt Flo! Schon seit Wochen! Inzwischen hat sie mir wohl jede Einzelheit über ihn aus der Nase gezogen. Selbst seine Ü-Ei -Figurensammlung und seine Vorliebe für Frühstücksmüsli mit getrockneten Erdbeeren findet sie »süüüß«.
    »Ja!«, sage ich. »Draußen im Garten. Spielt mit den Minimonstern.«
    »Bin gleich da!«, ruft Teresa und legt, noch bevor ich was anderes sagen kann, einfach auf.
    Puuuh! Was mach ich denn jetzt? Soll ich sagen: ›Seit gestern bin ich selbst in Flo verliebt. Sieh zu, wo du deine Infos herbekommst?‹ Unmöglich! Und noch unmöglicher wäre es, wenn Flo was von meinen neuen Gefühlen mitbekommen würde.
     
    Ich habe noch nie an den Fingernägeln gekaut, aber jetzt ist der linke Daumen dran. Wie ein Tiger im Käfig laufe ich durchs Haus. Tapp, tapp, tapp in die Küche,von der Küche ins Bad, vom Bad in den ersten Stock: Elternschlafzimmer, Tonkis Zimmer, Mas Arbeitszimmer. Von da ins Dachgeschoss. Tapp, tapp in den Speicher und dann in mein eigenes Zimmer. Hier wird mir endgültig schlecht. Da liegt das Herbarium, das Flo und ich im vorletzten Sommer gemeinsam angelegt haben. An der Wand hängt der Lenkdrachen, den wir im Herbst gebaut haben, und an der Pinnwand stecken jede Menge Fotos der Familien Stadler und Lohmaier. Lene und Flo in allen möglichen Situationen: beim Baden im See, beim Rauchen einer Friedenspfeife vor unserem selbst gebauten Tipi, beim Felsenklettern und bei einem Geburtstagsfest, das wir wie ein echtes
Powwow
gefeiert haben. Auf zwei Bildern ist auch Teresa mit drauf. Ich lasse

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