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2281 - Sturm auf Tan-Jamondi

Titel: 2281 - Sturm auf Tan-Jamondi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gelegenheit verschafft, ihre Kräfte zu erkennen und einzusetzen. Und darauf bezog sich auch unsere Verantwortung. Was aus den Motana wurde, lag an ihnen selbst, an ihnen und ihrer Stellaren Majestät.
    In diesen Stunden - so begriff ich auf dem Weg in die Tiefen des SPURHOFS -stand ein ganzes Volk am Scheideweg, ganz Jamondi sogar. Die Zukunft hing an einem seidenen Faden. Zephyda hatte sie in der Hand.
    Wenn sie nur kämpfte, um Rache zu üben, verspielte sie diese Zukunft.
    Du hast es in der Hand, das zu verhindern, Atlan!
    Nein! antwortete ich dem Extrasinn. Es ist ihre Entscheidung. Soll ich den Grundstein für ein fremdbestimmtes Jamondi legen, das immer erst bei Onkel Atlan nachfragt, bevor es abstimmt?
    Zephyda wusste, welche Rolle die Kybb-Völker in ferner Vergangenheit gespielt hatten. Sie waren die Konstrukteure der Vernetzer und zeichneten mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für andere Produkte in Technik und Raumfahrt verantwortlich. Vielleicht sogar für die Schutzherren-Porter. Später hatten sie aus ihren Erfahrungen heraus die Motoklone für Tagg Kharzani gebaut. Sie waren nicht immer nur die „Feinde" gewesen. Doch elftausend Jahre und mehr ... das war eine lange Zeit, sogar eine verdammt lange. Heute waren die Kybb Feinde, zweifellos.
    Ich konnte es drehen und wenden, wie ich wollte, es blieb Zephydas Entscheidung. Sie kannte meine Meinung zu allen wichtigen Punkten, brauchte also nicht erst bei mir nachzufragen.
    Ich überlegte, was jetzt in ihr vorgehen mochte. Sie saß in der SCHWERT, wartete auf eine Nachricht vom Dom Rogan, konnte es vermutlich gar nicht abwarten, endlich den Befehl zum Angriff zu geben.
    Damit war es aber nicht getan. Je länger die Auseinandersetzung dauerte, je mehr Schiffe mitsamt ihren Besatzungen vernichtet wurden, desto schwerer lastete die Verantwortung auf ihren Schultern.
    Ich liebte Zephyda, und ich wünschte ihr, dass diese Verantwortung nicht zu groß würde und sie daran zerbrach.
    Vorsicht!, warnte der Extrasinn. Vor dir liegt ein Abgrund!
    Beinahe hätte ich das Hindernis übersehen. Ich sprang vom Laufband und ließ mich zu Boden sinken.
    Die Lichtschranke in Kniehöhe schimmerte rosafarben. Dahinter gähnte ein gewaltiges Loch im SPURHOF, ein luftleerer Raum von mehreren Kubikkilometern Volumen.
    Auf Finger- und Zehenspitzen schob ich mich bis an die Kante heran und spähte in die Tiefe.
    Ungefähr zwanzig Meter unter mir erstreckte sich eine Art Technopark, in dem es von Arbeitern und Maschinen nur so wimmelte. Tausende von Traken schufteten offenbar im Akkord an unterschiedlichen Produktionsstraßen. Sie benutzten ausschließlich ihre Prothesen. Roboter entdeckte ich in diesem Sektor nirgends. Es gab sie im SPURHOF, aber hier blieben sie aus Gründen der Energieersparnis vermutlich abgeschaltet.
    Bestimmt existierte nicht nur dieser eine Park, sondern viele. Die energetischen Kapazitäten des Tropfens wurden ebenso zum Bau von normalenergetischer Technik genutzt wie die aller Raumstationen, Werften und Plattformen im Tan-Jamondi-System und anderswo.
    Rings um den Park wuchsen terrassenförmig Wände in die Höhe, auf denen kleinere Montageeinheiten mit bis zu zweihundert mal vierhundert Meter Fläche untergebracht waren.
    Der Energieverbrauch im SPURHOF musste gewaltig sein. Allein die Beleuchtung innerhalb des gigantischen Regentropfens verschlang Milliarden Terawatt. Kein Wunder, dass die SPURHÖFE fast ununterbrochen den Blauen Riesen anzapften.
    Wie elektrisiert starrte ich auf das Treiben. Wo es technische Anlagen solchen Ausmaßes gab, existierten auch Tausende von Steuerautomaten und Rechnersektionen.
    Ich musste hinab. Wieder zog ich eines der Relais aus der Tasche, sprach eine Nachricht an Lyressea und eine an Rorkhete in mein Funkgerät. Ich speiste beide in das Relais ein. Die Rückmeldung bestand aus einem permanenten Rauschen.
    Wie wickeln die Kybb intern ihre Kommunikation ab?, fragte ich mich. Übers Festnetz?
    Ich blieb auf mich allein gestellt und hoffte, dass Lyressea sich in der Nähe befand. Vom Lageplan her wusste ich ungefähr, in welchem Sektor sich die Shoziden unter Rorkhetes Führung in die Tiefe bewegten. Wenn ich zu ihnen stoßen wollte, musste ich mich beeilen.
    Ich ging ein Stück entlang des Laufbands zurück. Ein Seitenkorridor brachte mich zu einem Schienenstrang, der in einem Wendelschacht nach unten führte. Drei Kybb-Trakeri schoben Wache.
    Ich entschloss mich, sicherheitshalber weiträumig auszuweichen. Einen halben

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