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2281 - Sturm auf Tan-Jamondi

Titel: 2281 - Sturm auf Tan-Jamondi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trat zur Tür. Nacheinander berührte er einzelne Felder der Kontaktfläche. Mit einem leisen Schaben glitt die Tür zur Seite.
    SPURHOF 01 sprach mit eigener Stimme. Ein metallisches Raunen erfüllte die Korridore und die stillgelegten Schächte. Dazwischen klimperte es in unterschiedlichen Tonlagen, disharmonisch und nervtötend. Ab und zu lief ein Zittern durch den Boden, als würden in der Nähe große Bowlingkugeln gerollt.
    Wir bewegten uns im Gänsemarsch vorwärts, zwei motanische Späher mit angelegten Pfeilen voraus, einer an der linken, einer an der rechten Wand. Sie rückten bis zum nächsten Seitengang vor, gaben uns dann Signal zum Nachkommen.
    Nach allem, was wir bisher wussten, hatten uns die Schota-Magathe in einem Lager nahe der Außenhülle abgesetzt. Um unserem Ziel näher zu kommen, mussten wir im Tropfen abwärts und gleichzeitig weiter Richtung Zentrum marschieren.
    Nach einem halben Kilometer erreichten wir eine Art Verteiler. Mehrere Schächte mündeten in Decke und Boden. Sternförmig zweigten Korridore ab, in denen man problemlos mit Gleitern hätte fliegen können. An den Wänden entdeckten wir Glyphen, Zeichen im Trakenkode.
    Die Motana entschlüsselten sie problemlos, schließlich gab es sie in Kybb-Bauten vieler Welten. In unserem Fall handelte es sich um Kurzwörter, mit denen die einzelnen Sektoren dieser Ebene umschrieben waren. „Rechts geht es zu einem Verladezentrum", sagte Lyressea nach eingehendem Studium der Zeichen.
    Von dort kam auch das Rollen. „Wo verladen wird, sind Kybb", sagte ich. „Vielleicht auch Roboter. Wenn man uns jetzt schon entdeckt, haben wir keine Chance."
    „Ich übernehme das", entschied die Mediale Schildwache. Während wir in einem Aufenthaltsraum warteten, verschwand sie.
    Wieder hörte es sich an, als würden Kugeln rollen, gefolgt von einem Dröhnen, als habe jemand mitten im SPURHOF ein Triebwerk gezündet.
    Zehn Minuten vergingen, bis die Schildwache zurückkehrte. Sie hielt eine Folie in der Hand - einen Lageplan, an dem wir uns orientieren konnten. Alle Treppen in die Tiefe waren markiert, die zahlreichen Antigravschächte mit einem grellgelben Karomuster abgedeckt. „Mehr konnte ich dem Automaten leider nicht entlocken", sagte Lyressea. „Wir sind hier am Verladedeck 78-11. Wenn wir uns zwanzig Meter nach rechts bewegen und durch die Luke klettern, stürzen wir ins Vakuum eines Großhangars." Sie deutete auf ein paar gezackte Glyphen. „In die entgegengesetzte Richtung gibt es mehrere Treppen, daneben liegen große Räume oder Hallen.
    Vielleicht kommen wir da schneller vorwärts als im Bereich der Verladesektion."
    „Wir versuchen es", stimmte Rorkhete zu. Er nahm sich die Folie vor und bestimmte, auf welchem Weg die zwei Gruppen unabhängig voneinander nach unten vordringen sollten. Sobald sie auf eine Positronik stießen, die an das zentrale Netz der Station angeschlossen war, würden sie sich an die Arbeit machen. „Lyressea und ich bilden eine dritte Gruppe", ergänzte ich und wusste gleichzeitig, dass die Shoziden und Motana es schon allein wegen der großen Anzahl ihrer Mitglieder schwerer haben würden als wir.
    Aber es ging nicht anders.
    Wir trennten uns. Lyressea und ich entschieden uns für einen Weg, der uns durch abgelegene Seitenkorridore bis in die Nähe eines Haupttransportwegs führte.
    Die Mediale Schildwache ging voran. Mit ihrer Fähigkeit der Zweiten Gestalt konnte sie sich im Falle einer Begegnung mit Kybb-Traken blitzschnell in einen solchen verwandeln. Es kostete sie allerdings viel Kraft. Ich hoffte, dass wir erst dann auf diese Fähigkeit zurückgreifen mussten, wenn wir in die sensiblen Bereiche des SPURHOFS eindrangen.
    Falls wir je so weit kamen.
    Wir hatten Glück und gelangten unbemerkt an den Haupttransportweg. In der Nähe der schätzungsweise vierzig Meter breiten und zwanzig Meter hohen Schneise hielten wir an. Ein Wandvorsprung auf der anderen Seite erweckte mein Interesse. Seine Unterseite bot Schutz vor neugierigen Blicken.
    Ich zog eines der Mikrorelais aus der Tasche. „Behalte du die Straße im Auge", flüsterte ich Lyressea zu.
    Geduckt huschte ich hinüber und deponierte das erste Relais.
    Ein Pfeifen erklang, das ziemlich schnell anschwoll und folglich näher kam. Ich machte Lyressea Zeichen, auf ihrer Seite zu bleiben, und verschwand in die angrenzende, offene Halle. Große Maschinenblöcke boten Deckung.
    Es waren Kybb-Traken mit Transportlafetten. Das Pfeifen stammte von schlecht geölten

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