Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2283 - Zwielichtklingen

Titel: 2283 - Zwielichtklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hätten.
    Als Mamor Ir'kham den ersten Schmetterblüter mitten in seinem Hauptquartier sah, war er aufgesprungen und hatte den Busch mit den großen roten Blüten und dem goldengrün schimmernden Laub mit seinen Klingen in Stücke geschlagen. Die Offiziere, mit denen er sich gerade besprochen hatte, verstanden ihn zuerst nicht. Doch sie gehorchten seinem Befehl, jeden Schmetterblüter auf der Stelle zu vernichten, sobald sie ihn sahen.
    An diesem Tag hatte er die wirkliche Gefahr noch nicht gekannt. Er hatte rein instinktiv gehandelt, nur auf Grund dessen, was er einmal gehört hatte - er vergaß nichts.
    Niemand wusste, woher der Name kam. Aber wenn sie etwas zerschmettern konnten, dachte Ir'kham, dann die Moral und die Entschlossenheit seiner Leute.
    Es war Instinkt gewesen, nur basierend auf dem wenigen, was er gehört hatte.
    Friedensboten, Vorhut...
    Er wollte gar nicht genau wissen, was es bedeutete, wenn diese Geschichten stimmten. Deshalb tat er sie als Fantasien derjenigen ab, die immer noch das Heil in ARCHETIMS Rückkehr sahen.
    Und deshalb hasste er sie.
    Mamor Ir'kham, der Dunkle Feldherr, verdrängte das Nächstliegende und so Offensichtliche. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Er zog sich mit wenigen Gefolgsleuten in sein Privatquartier am Rand des eigentlichen HQ zurück, ein fünf Stockwerke hohes, sternförmiges Bauwerk inmitten von Kasernen und Appellhöfen, wo sich einmal blühende Parks befunden hatten, und stellte ringsum Wachen mit Feuerwerfern auf, die strikten Befehl hatten, auf alles zu schießen, was grüngolden war und rot blühte. Es war egal, ob es ein Strauch war oder aussah wie ein Schohaake mit Armen und Beinen, ein knorriger Baum, eine vielarmige Meduse - die Schmetterblüter traten in allen möglichen Gestalten auf. Dennoch waren sie nicht zu verwechseln. So rot wie ihre Blüten leuchtete keine andere Blume auf Oaghonyr, vielleicht nicht einmal in der ganzen Galaxis. Und wenn sie mit ihren Blättern raschelten, schienen sie zu flüstern, geheimnisvolle Botschaften auszutauschen ...
    Das Quartier war mit allen denkbaren Kom-Geräten ausgestattet. Von hier aus stand er mit allen wichtigen Planeten seines Reichs und Hunderten von Schiffen in Verbindung und natürlich mit allen bedeutenden Punkten auf Oaghonyr. Von hier aus konnte er Schlachten entscheiden und in jede beliebige Entwicklung eingreifen, fast egal wo.
    Er sah und hörte, was geschah. Es kam schneller, als er befürchtet hatte. Und wo es einmal passiert war, konnte er nichts mehr tun.
    Die Schmetterblüter waren tatsächlich überall. Für sie schien es keine Hindernisse und keine Grenzen zu geben, nicht einmal Energieschirme.
    Sie erfüllten die Straßen der Stadt, wucherten in den Gebäuden, tauchten sogar in den Zentralen der Raumschiffe auf.
    Seine Befehle waren klar und deutlich gewesen. Aber was nützten sie alle, wenn er nur noch Schwachsinnige als Offiziere hatte, dumme Narren, die im Rausch der errungenen Siege und Triumphe vergessen hatten, dass die. Gefahr überall lauerte?
    Was er sah, war unglaublich. Und er hörte wieder die Worte einer uralten Prophezeiung ...
    Er verscheuchte den Spuk. Von unbändigem Zorn erfüllt, wandte er sich seinen ebenfalls schockierten Untertanen zu und wiederholte seine Befehle. Der ganze Bezirk um das Hauptquartier sollte abgeriegelt und auf alles geschossen werden, was nach Schmetterblüter aussah. „Rottet sie aus!", schrie er. „Verbrennt sie, schlagt sie in Stücke, zerquetscht sie - aber lasst sie nicht an euch heran! Sie dürfen nicht einmal die Gelegenheit haben, euch zu verhexen! Wenn ihr ihr Rascheln hinter euch hört, dreht euch um und schlagt zu, bevor ihr fragt! Sagt es allen! Sagt es allen!"
    Die Offiziere beeilten sich, das Quartier zu verlassen. Mamor Ir'kham ließ sich in einen schweren Sessel fallen und atmete tief. Als er neben sich auf dem Tisch eine goldene Vase sah, griff er danach und zerschmetterte sie an der Wand.
    Er konnte es nicht mehr sehen! Alles auf Oaghonyr waf golden, die Gebäude, die Einrichtung der Häuser, selbst die Luft. Und Gold stand für ARCHETIM!
    Er wollte düstere Farben! „Ja!", rief er, als der Türmelder summte.
    Ein junger Offizier trat ein, fast noch ein Kind, aber einer der fähigsten Männer, die er noch hatte. Noch ... Er dachte mit Bitterkeit an das, womit er sich heute zu begnügen hatte. Es war Schrott!
    Wo waren die Helden geblieben ...?
    Dieser Junge schien anders zu sein. Er hatte

Weitere Kostenlose Bücher