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2283 - Zwielichtklingen

Titel: 2283 - Zwielichtklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihn kämpfen sehen und war beeindruckt gewesen. Dieser junge Offizier redete nicht viel, sondern handelte wann es sein musste und wie es sein musste. Auf solche wie ihn hatte er seine Hoffnungen gesetzt. Es gab nicht viele davon.
    Er hatte Tassitis Machnid noch nie lachen hören. Jetzt stand er vor ihm und grinste dümmlich. Nein, es war kein Grinsen. Es war ein versunkenes Lächeln, das Lächeln eines Idioten, eines ... „Nein", sagte Ir'kham leise. „Es ist nicht wahr, oder?"
    „Friede", sagte der Jüngling und holte etwas aus einer Uniformtasche.
    Es ringelte sich aus seinen Händen. Rot, groß und an einem Stiel, der sich den Fingern wie eine geblätterte Schlange entwand. „Nein!" Mamor Ir'kham sprang aus dem Sessel, griff nach seinen Zwielichtklingen und schlug zuerst der Pflanze den Kopf ab.
    Dann Tassitis Machnid.
     
    5.
     
    Das Ende eines Führers Was die Flotten des SYSTEMS und die Rebellen nicht geschafft hatten, schafften die Schmetterblüter in nicht einmal einer Woche.
    Am Morgen des fünften Tages seit ihrem ersten Erscheinen auf Oaghonyr hatte Mamor Ir'kham gut die Hälfte seiner Schiffe im Weltall verloren. Die „Friedensboten" waren nicht nur auf Oaghonyr, sie waren in ganz Phariske-Erigon. Wer mit ihnen in Berührung kam, wer sie nur etwas zu lange ansah oder gar ihrem Rascheln lauschte, war bereits für den Admiral verloren. Alle Warnungen nützten nichts oder waren gar nicht erst ernst genommen worden. Aus gestandenen Raumfahrer wurden im Handumdrehen milde lächelnde, von Frieden faselnde Idioten, die für den Dienst in der Reichsflotte nichts mehr taugten.
    Sie liefen nicht zum Feind über, denn für sie gab es keinen Feind mehr. Sie warfen einfach ihre Waffen weg, nahmen die Hände von den Feuerknöpfen und warteten auf den, dessen Kommen die Pflanzen ihnen verkündeten.
    Auf ARCHETIM!
    Wo noch Kämpfe getobt hatten, schwiegen die Waffen. Kämpfer des Reichs und Rebellen, Anhänger von ARCHETIMS Faust, verbrüderten sich.
    Und auf Oaghonyr war es sogar noch schlimmer.
    Die wenigen verbliebenen, treu ergebenen Soldaten und Offiziere konnte Ir'kham zählen, und stündlich wurden es weniger. Die Schmetterblüter warteten geduldig, bis ihre Zeit gekommen war und die Männer und Frauen unvorsichtig wurden. Es schreckte sie nicht ab, dass viele von ihnen vernichtet wurden. Sie warteten und schlugen zu, wenn der Moment gekommen war. Niemand war vor ihnen sicher - nirgendwo.
    Plötzlich war der Hyperfunkäther erfüllt von ständig wiederholten, an alle Völker der Galaxis gerichteten Botschaften von ARCHETIMS Faust. Der geheimnisvolle, gesichtslose Rebellenführer kündigte die baldige Rückkehr der Superintelligenz an und endete jedes Mal mit: ARCHETIM LEBT! ARCHETIM IST STÄRKER DENN JE! ARCHETIM WIRD UNS DEN FRIEDEN ZURÜCKBRINGEN!
    Der Appell, die Waffen ruhen zu lassen und die Ankunft ARCHETIMS vorzubereiten, war allgegenwärtig. Mamor Ir'kham konnte zusehen, wie ihm die letzten Getreuen genommen wurden. Sie konnten so wachsam sein, wie sie wollten. Spätestens wenn sie schliefen, kamen die Pflanzen mit ihrem Rascheln, ihrer Magie, ihren Einflüsterungen. Und selbst die Tapfersten konnten nicht ewig wach bleiben.
    Mamor Ir'kham versuchte alles, um das Unheil doch noch aufzuhalten, das Blatt vielleicht noch zu wenden. Er richtete seinerseits Appelle an die Schohaaken und forderte sie zum Widerstand auf. Mit Schrecken erkannte er, dass die Rollen jetzt vertauscht worden waren.
    Mit einem Mal befand er sich - wieder -in der Rolle des Außenseiters.
    Er musste zusehen, wie sein mächtiges Reich zerfiel. Seine Leute waren ihm von den Pflanzen genommen worden wie von einer Seuche. Er konnte tun, was er wollte. In seiner Verzweiflung rief er nach Sharaaya. Er schrie ihren Namen, bis ihn der Schwindel packte und ihm klar wurde, was er da eigentlich tat.
    Er zwang sich zur Ruhe. Auch wenn seine Männer ihn verraten hatten - er war noch frei in seinen Gedanken. Ihn hatten die Pflanzen des Teufels nicht verhext, und er hatte die Absicht, sich bis zum bitteren Ende zu wehren, mit allen Mitteln, allem, was er noch besaß.
    Er stand plötzlich ganz allein. Sharaayas Worte spukten ihm im Kopf herum. Er konnte sie nicht mehr verscheuchen: „Du wirst deine Armeen und deine Soldaten ebenso verlieren, wie du all deine Freunde verloren hast!"
    Die Prophezeiung. Sie erfüllte sich. Aber noch war er nicht tot.
    Er wollte kämpfen, wenn alle anderen auf die elysische Erlösung warteten. Von seinen Soldaten

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