2284 - Die Fliegenden Rochettes
alle wirtschaftlich schweren Zeiten überlebt, weil findige Wiener die Gondeln immer wieder mal als vergleichsweise billige Stundenzimmer nutzten.
Woran beziehungsweise an wem lag es wohl, dass ihm ausgerechnet jetzt solche Gedanken durch den Kopf gingen ...? „Halt deine Finger in Zaum, Messerwerfer", zischte sie, „oder du machst unliebsame Bekanntschaft mit meinen Krallen!"
„Entschuldige. - Was siehst du?"
„Nichts. Das beunruhigt mich ja. Die zwei sitzen da drin, unbeweglich wie die Ölgötzen. Ihre Gondel kommt jetzt zum höchsten Punkt ... und das Rad bleibt stehen. - Oh, verdammt!"
„Was ist?" Er spürte, dass sie etwas aus ihrer Kleidung fischte. „Der Überschwere bedroht Adams mit einem Strahler. Und ich bekomme kein Signal mehr von ihm herein. Da hat sich eine starke Abschirmung aufgebaut."
Sie riss sich Bluse und Hose vom Leib, und darunter trug sie - einen dunklen, eng anliegenden Tarnanzug. Im Gürtel steckten einige Ausrüstungsgegenstände. „Du rührst dich nicht vom Fleck!" Mondra sprintete los, war im Schatten des Riesenrads schon nach wenigen Metern kaum mehr sichtbar.
Picco hob die Brille, die sie weggeworfen hatte, vom Boden auf. Er justierte sie und sah, dass Mondra einen der Stützpfeiler erreicht hatte und behände daran nach oben zu klettern begann.
Immer noch stand das Riesenrad still.
Und aus den dunklen Wolken darüber stürzten sich, wie überdimensionale Raubvögel, zwei Gleiter herab. Aufschrift und Blaulicht wiesen sie als Polizeistreifen aus. Sie hielten auf die oberste Gondel zu und blieben wenige Meter davor in der Luft schweben.
Was sich Picco dachte, war auch 1333 NGZ nicht druckreif.
FORTSETZUNG FOLGT
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