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2288 - Notruf von Terra

Titel: 2288 - Notruf von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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flog und mit diesem ins Parr-System gelangte. Ein einzelner Kybb-SPORN erregte in dieser Konstellation keine Aufmerksamkeit mehr. „Die Bomben an den richtigen Stellen platziert, und Gon-O erlebt seine persönliche Himmelfahrt."
    Der verrückte Nocturnenstock samt seinem Symbiosepartner Gon-Orbhon lebte unter der zwanghaften Vorstellung, nur eine Verwandlung in eine Superintelligenz könne seine Existenz sichern.
    Wenn er aus der Geschichte lernen könnte, sollten wir ihm vielleicht die Daten über SEELEN QUELL zur Verfügung stellen, dachte Daellian. Oder die über THOREGON. Aber wahrscheinlich würde es so wenig helfen wie bei den meisten Lebewesen.
    SEELENQUELL war aus einem harmlosen, schmächtigen Wesen entstanden, Wrehemo Seelenquell. Dieser war durch einen Anzug der Vernichtung zur Superintelligenz geworden; allerdings trug eine solche widernatürliche Entwicklung, diese „Abkürzung", bereits den Keim des Zerfalls in sich. Die junge Wesenheit hatte zwar alles versucht, ihre Zustandsform zu stabilisieren, doch in letzter Konsequenz war SEELENQUELL zugrunde gegangen.
    Anders THOREGON. Bei dieser in Form von Sonnen materiellen Superintelligenz beherrschte nicht die Sehnsucht nach Wachstum und Stabilität ihr Handeln, sondern die nackte Furcht: Furcht davor, von den Hohen Mächten „ausgedünnt" zu werden, weil diese sie als minderwertig einstufen könnten. THOREGON hatte den einzigen Ausweg darin gesehen, sich gegenüber den Hohen Mächten in eine bessere Verhandlungsposition zu bringen - und dabei war er buchstäblich über Leichen gegangen und hatte jedes Maß verloren.
    In beiden Fällen hatte die Wesenheit mit ihren hochfliegenden Plänen Schiffbruch erlitten.
    Im Falle Gon-Orbhons kam hinzu, dass die Lokale Gruppe bereits eine Superintelligenz hatte: ES! Sie brauchte folglich keine neue Superintelligenz. Abgesehen davon glaubte Malcolm nicht an einen Erfolg Satrugars. Wenn überhaupt, entstand aus dem Stock höchstens eine negative Superintelligenz, eine Vorstufe zu einer Materiesenke.
    Der QuinTech in seinem Überlebenstank hielt dies für keine wünschenswerte Entwicklung, und das aus einem weiteren Grund: In der Nachbargalaxis Hangay bildete sich laut Angaben der Kosmokraten eine Negasphäre, ein Hort der Chaosmächte und des Zerfalls. Zusammen mit einer negativen Superintelligenz drohte der Lokalen Gruppe dadurch Unvorstellbares.
    Die galaktischen Völker mussten verdammt gut aufpassen.
    Ein akustisches Signal wies Malcolm auf den bevorstehenden Zwischenbericht von der Hyperfunk-Front hin.
    Alle halbe Stunde lieferte Shabor Melli einen Kurzrapport zum Thema zweite Welle. Der Nachschubkonvoi war seit eineinhalb Monaten überfällig. Daran änderte sich auch mit der aktuellen Auswertung des Funkrauschens im Hyperäther nichts. Die EAGLE schickte nach wie vor keine Botschaft.
    Unter anderen Umständen hätte Malcolm längst ein weiteres Beiboot der RICHARD BURTON nach Navo-Nord geschickt.
    So aber sparte er alle Ressourcen für die Stunde auf, wenn die Angriffswelle gegen Parrakh rollte. Wenn es mit dem Einsatzkommando nicht klappte, hielt Daellian eine weitere Option bereit, über die er bisher nicht gesprochen hatte.
    Er wollte einen Teil der Beiboote opfern, sie in einem einzigen Pulk dicht über Parrakh materialisieren und einen Schutztunnel bilden lassen, durch den mindestens ein Schiff bis zur Oberfläche gelangte. Es würde in den Nocturnenstock einschlagen und ihn vernichten.
    Noch aber wagte er nicht, diesen Entschluss in die Tat umzusetzen. Er brauchte alle Beiboote für eine mögliche Evakuierung des Schiffes. Die RICHARD BURTON besaß nicht mehr genug Kapazitäten, um sich längerfristig gegen Angriffe der Flotten Parrs behaupten zu können. Daellian genehmigte Linearetappen daher nur noch, wenn höchste Gefahr für das Schiff bestand. Energie für die Impulstriebwerke stellte er ausschließlich für den Erhalt der fünfzig Prozent Lichtgeschwindigkeit zur Verfügung, die sie zum Wechseln in den Linearraum benötigten.
    Ascari da Vivo hatte es inzwischen aufgegeben, die Schiffsführung zum Handeln bewegen zu wollen. Sie verließ ihre Suite kaum noch. Dafür geisterte der Dron nach Wochen wieder in der Zentralkugel herum.
    Daellian ließ ihn gewähren. Das Echsenwesen frönte möglicherweise nur seinem Bewegungsdrang, ohne einen konkreten Auftrag seiner Herrin auszuführen.
    Kantiran kümmerte sich darum. Wenn ihm etwas auffiel, setzte er sich mit dem LPV in Verbindung und entwickelte

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