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2288 - Notruf von Terra

Titel: 2288 - Notruf von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Energie.
    Auf dem großen Bildschirm verwandelte sich die stellare Umgebung in ein hyperdimensionales Abbild der Wirklichkeit. Sonnen zeigten sich als sprühende Kaskaden mit glühenden Eruptionen, so groß wie die zu ihnen gehörenden Planetensysteme. Gravitationslinien besaßen ihre hyperphysikalische Entsprechung in grellen Bahnen und Schluchten, die zwischen den Himmelskörpern verliefen und sich permanent veränderten -ein Ergebnis der Eigenbewegung dieser Körper.
    Dazwischen verlief eine Stange durch das Universum, teils mathematisch rund, teils flach mit elliptischem Querschnitt. Sie ragte aus dem Nichts in das Abbild hinein und endete dort, wo sich das Parr-System befand. „Der Jetstrahl hat sich nicht verändert", sagte Trerok. „Er transportiert nach wie vor psionische Energie von Sol nach Parrakh zum Nocturnenstock."
    „Irgendeine Modulation vielleicht, die auf den Flug der TITAN-09 hinweist?", fragte Daellian. „Nichts. Um da eine qualifizierte Aussage machen zu können, müssten wir den Jetstrahl permanent mit unseren Tastern prüfen."
    Es wäre der RICHARD BURTON zum Verhängnis geworden. Gon-O hätte den Standort des ENTDECKERS blitzschnell lokalisiert und seine Schlacht-Traponder geschickt. „Warum ich dich hergebeten habe, ist das da!" Der Zaliter schaltete von der Hyperprojektion auf eine dreidimensionale Graphik um. Sie zeigte den Jetstrahl als perfekt gestylte, goldfarbene Röhre, durch deren Inneres Partikelströme rasten. Die Röhre diente dabei lediglich dem Verständnis des Zuschauers, denn der Jetstrahl besaß im Normalraum keinen energetischen oder optischen Abdruck. „Der Gedanke ist rein hypothetisch", fuhr Trerok fort. „Wenn wir uns den psionischen Energiefluss zunutze machen könnten, wäre es unter Umständen möglich, eine Nachricht nach Terra zu schicken. Der Jetstrahl musste damals von Parrakh aus erst aktiviert werden. Ich vermute, dass die latente Verbindung nach Terra im Zentrum des Jetstrahls verläuft. Über sie rekrutiert Gon-O auch seine Jünger im Solsystem."
    „Das klingt logisch", bestätigte Daellian und erinnerte sich an das, was er über das Strömungsprinzip von Flüssigkeiten wusste. Es galt mit Abstrichen auch in psionischen „Rohrleitungen". „Wir müssten zunächst Messungen unmittelbar im Jetstrahl vornehmen, was uns in große Gefahr bringt. Wir können die Ultra-Giraffe aber nicht in eine kleine Sonde stecken. Die RICHARD BURTON selbst muss das Aggregat an Ort und Stelle bringen."
    Und im Fall einer Gefahr sofort wieder weg. Malcolm überlegte, wie weit das Risiko für den ENTDECKER sank, wenn sie auf den Schutz weiterer zehn Schiffe der SATURN-II-Klasse und einer Reihe LFT-BOXEN vertrauen konnten. Seine Mikropositronik lieferte einen Wert deutlich unter dreißig Prozent.
    Damit war seine Entscheidung gefallen. Sie würden warten, bis die Verstärkung eingetroffen war. Er setzte es Trerok auseinander.
    Der Zaliter nahm es mit unbewegtem Gesicht zur Kenntnis. Er schien schon damit gerechnet zu haben. „Wenn die Daten des Titanen zu denen der Kybb passen, wie wir sie deren Funkverkehr entnommen haben, kann die TITAN-09 das Solsystem ungefähr zum Monatswechsel erreichen", sagte er. „Wir sollten uns mit der Warnung beeilen."
    „Sie wird Adams und Maurenzi nicht helfen", hielt Malcolm ihm entgegen. „Gegen die Kybb-Titanen hat Luna noch keine Schiffe und Waffen ausgespuckt. Selbst unsere besten Schiffe wären nur ein lahmes Stück Schrott im Vergleich mit ihrer Schlagkraft. Vielleicht ist es sogar besser, wenn Terra nicht frühzeitig erfährt, was auf die Menschen zukommt."
    Bis es so weit war, traf hoffentlich die zweite Welle ein, und es gab eine Funkbrücke nach Hause.
    Die Sicherheitsvorkehrungen galten auch für Malcolm S. Daellian. Ein Automat desinfizierte die Oberfläche seines Überlebenstanks, und ein Taster durchleuchtete sein Inneres. Erst als die Positronik ihn zweifelsfrei identifiziert hatte, durfte er die Doppel-Paratron-Schleuse durchqueren.
    Bre lag in einem Nährstofftank. Ihr Gesicht verschwand unter der Atemmaske. Zwei Dutzend Leitungen und Schläuche verbanden ihren Körper mit den lebenserhaltenden Maschinen, die den Tank in zwei Ebenen säumten.
    Ein,Sarg besucht den anderen!
    Daellian entdeckte an ihrem Körper haarfeine rote Linien - die Laser-Operationsnarben. Drei Tage waren vergangen, seit die Mediker ihr die fertig nachgezüchteten Organe eingesetzt hatten. Noch benötigten sie mechanische Unterstützung bei ihrer

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