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2288 - Notruf von Terra

Titel: 2288 - Notruf von Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Arbeit.
    Prak-Noy saß ein Stück im Hintergrund am Kontrollterminal und beobachtete die Anzeigen der Körperwerte.
    Als er Daellian entdeckte, stand er auf und kam nach vorn. „Es geht ihr gut. Sie wird überleben. Herz und Nieren sind perfekt geklont, ebenso die Lunge. Die Körperwerte bessern sich von Stunde zu Stunde."
    „Ich weiß." Deshalb war er ja hier. Wäre es ihr schlecht gegangen - Daellian hätte seinen Widerwillen kaum überwunden, der sich in den Wochen seit dem 8. Februar in ihm aufgestaut hatte. All das hätte er der Kosmopsychologin gern erspart.
    Und jetzt... Er lauschte in sich hinein, prüfte seine eigenen Empfindungen und Gedanken. War es Freude? Oder Trauer? „Sie wird keine bleibenden Schäden davontragen. Was sage ich? Wenn sie aufwacht, wird sie sich wie neugeboren fühlen. Es wird alles so sein wie vorher."
    „Hoffentlich nicht alles", murmelte Malcolm. „Du gestattest?"
    Er schickte einen Ortungsstrahl zum Kopf der Pschychologin, stellte erleichtert den korrekten Sitz des Pslso-Netzes fest. Die Ärzte hatten an alles gedacht. Oder was dachte er?
    Manchmal lasse ich mich doch tatsächlich von diesen sterblichen Kreaturen anstecken.
    Er lauschte in sich hinein. Diesmal rebellierte seine Psyche nicht. Zu seiner eigenen Verwunderung fand er sich ziemlich schnell damit ab, dass Bre Tsinga das bessere Los gezogen hatte.
    Ein seltsamer Gedanke tauchte in seinem Bewusstsein auf, vielleicht entstanden aus dem Anblick der makellosen Gestalt, vielleicht aber auch aus den Erfahrungen seines bisherigen Daseins als eigentlich Toter in seinem Medotank.
    Einen menschlichen Körper haben, wie gefiele mir das? Würde es mir etwas ausmachen, wenn es nicht mein eigener wäre? Ein Körper, der keinem Un- ,glück zum Opfer fallen und der bei Katastrophen einen Widerstandsfaktor aufweisen würde, der tausendmal über dem eines Menschenkörpers lag?
    Mit einem inneren Aufschrei jagte er die Überlegungen davon.
    Nur nicht daran denken! Er würde seine derzeitige Existenz nicht aus einer Laune, einer Schwäche heraus aufgeben. Damit würde er den quälenden Albträumen auch nicht entkommen, die ihn am Glück hinderten. Doch ... besaß er überhaupt ein Anrecht auf Glück?
    Daellian richtete seine Aufmerksamkeit auf den Ära. Prak-Noy entdeckte ein Stäubchen oder einen Fleck auf der desinfizierten Oberfläche des Überlebenstanks. Er fischte ein klinisch reines Tuch aus seiner Manteltasche und wischte die Stelle sauber. „Wann?", fragte der Expeditionsleiter. „Wann ist es so weit, dass ich mit ihr sprechen kann?" '< „Es dauert noch einige Tage. Sobald feststeht, dass es bei den Organen keinen Abstoßungseffekt gibt, holen wir Bre aus dem künstlichen Koma."
    „Egal, was zu diesem Zeitpunkt los ist, ich will es als Erster erfahren."
    Wieso eigentlich?, fragte er sich gleichzeitig. Ist es wirklich nur deshalb, damit ich sofort alles Wichtige über Gon-Orbhon erfahre?
    Daellian schwebte zum Ausgang. „„Manchmal habe ich das Gefühl, du misstraust mir", sagte Prak-Noy hinter ihm.
    Daellian seufzte. „Ich bin der Expeditionsleiter. Ich misstraue keinem, ich trage nur dafür Sorge, dass jeder und alles in Ordnung sind. Du hast deine Kompetenz seit langem unter Beweis gestellt. Schon damals, als du Bostich das Leben gerettet hast. Wer weiß schon, wozu das gut war.
     
    6.
     
    Die Erinnerungen waren so frisch und klar, als habe sich alles erst vor wenigen Stunden abgespielt. Die Ausläufer des psionischen Schocks hatten Parrakhon erfasst und auch die RICHARD BURTON getroffen. Der Hüne hatte die Augen aufgeschlagen - Gon-Orbhon war erwacht.
    So also sah der Schutzherr aus, von dem sie sich zuvor nur vage Vorstellungen gemacht hatten. Ein künstliches Wesen war er, geschaffen für ein Leben als Mächtiger im gewaltigen Räderwerk der Kosmokraten. Beherrscher eines Sporenschiffs hatte er einst werden sollen ...
    Inzwischen hielt er sich nicht mehr im Parr-System auf. Nur der Nocturnenstock ragte noch immer aus dem See empor. Satrugar!
    Wenn es ihr gelang, einen Kontakt zu der Wesenheit herzustellen, dann über ihn.
    Gon-O, erkennst du meine Gedanken?
    Sie lauschte eine Weile, innerlich voller Unrast. Die Antwort, die sie sich so sehr ersehnte, blieb aus. Gon-O hörte sie nicht.
    Ich bin zu schwach!, erkannte sie. Ich muss meine Anstrengungen verstärken!
    Zwei Stunden lag sie mit geschlossenen Augen da, schöpfte Kraft für den nächsten Versuch.
    Gon-Orbhon, ich rufe dich! Antworte mir!
    Ihre Gedanken

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