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2290 - Daellians Kampf

Titel: 2290 - Daellians Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind die Reparaturroutinen?", erkundigte er sich danach bei Daellian. „Wie?" Daellian schreckte hoch. Er hatte versucht, sich zu beruhigen. Es war meine Schuld.
    Ich bin Wissenschaftler, kein Militärstratege oder Einsatzplaner. Verdammt! Das hätte nicht passieren dürfen! Malcolm, du spielst leichtherzig mit den Leben der dir Anvertrauten! „Du kannst es nicht ändern. Wir mussten es versuchen", antwortete Pragesh, und Daellian wurde klar, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte. Das hätte nicht geschehen dürfen! Es ging niemanden etwas an, was er dachte und fühlte. Es war wenig genug, und er wollte nichts davon teilen. Er räusperte sich und rief sich Prageshs Frage ins Gedächtnis.
    Reparaturroutinen! Technologie! Berechenbarkeit! Davon hatte er Ahnung. „Reparatureinsätze laufen in Absprache mit mir. Schwerpunkte sind die Bereiche Triebwerke und Energieerzeugung."
    Pragesh nickte. „Kluge Entscheidung. Kümmerst du dich weiterhin darum?"
    „Selbstverständlich. Übernimmst du die astrogatorischen Herausforderungen?"
    „Wir bleiben bei deinem Plan: Bis auf weiteres gilt Fluchtgeschwindigkeit, unser Ziel heißt letztlich Dyon. Wir brechen auf, sobald alle bereit sind, drei Etappen. Zusätzlich schlage ich vor, dass alle Beibootmannschaften in Bereitschaft bleiben, damit wir im Notfall schnell reagieren können. Einverstanden?"
    Daellian brachte ein leises „Ausgezeichnet!" hervor. Wieder einmal bewies Ranjif seine Qualitäten und seine Loyalität, gab ruhig, selbstsicher und Vertrauen erzeugend die Befehle weiter, wobei er immer wieder klar machte, dass die zugrunde liegenden Entscheidungen einvernehmlich vom gegenwärtigen Expeditionsleiter und ihm selbst getroffen worden waren.
    Wir sind ein Team!, dachte Malcolm S. Daellian. Vielleicht wird es Zeit, dass ich das nicht nur erkenne und von anderen fordere, sondern auch selbst so handele.
    Wasarkun DeMool war ebenfalls Herr der Lage. Leichenblass und mit einer hochgezogenen, wohl ausgerenkten Schulter assistierte er Pragesh, nahm ihm ein Gutteil der Routinearbeit ab.
    Er erledigte Anfragen aus allen möglichen Schiffsbereichen, kommunizierte mit den Kommandierenden der Begleitflotte, informierte, strukturierte, delegierte. Kurzum: In aller Gemütsruhe kümmerte er sich um Mensch und Material, als wäre nichts Aufregendes passiert.
    Daellian musste ihm Abbitte leisten. Nie und nimmer hätte er geglaubt, dass der Olympgeborene derart souverän agieren würde.
    Auch in anderen Abteilungen kehrte wieder Normalität ein. Die Besatzungsmitglieder waren gründlich für Momente wie diese ausgebildet worden. Jammern und sich selbst bemitleiden konnte man später; jetzt galt es, die Trümmer wegzuräumen - und die richtigen Schlüsse aus ihrem fehlgeschlagenen Vorstoß zu ziehen. „Das Energievolumen des 6-D-Jetstrahls lässt markant nach", rief plötzlich Shabor Melli.
    Zwei Medoroboter umschwirrten ihn. Der größere nähte eine große Platzwunde an seiner Stirn, während der andere bereits ein elastisches Band, mit Heilgel getränkt, befestigte. Mellis Arbeitstisch war blutüberströmt, doch der Ortungschef kümmerte sich nicht weiter darum. „Beim jetzigen Tempo sind wir in nicht einmal fünf Minuten wieder beim ursprünglichen Wert."
    „Danke", sagte Ranjif Pragesh. „Wie verhalten sich die gegnerischen Einheiten?"
    „Die Vorgänge im Parrakh-System sind... verwirrend", entgegnete der Ortungschef. „Die Feindschiffe wirken nach wie vor desorientiert. Auch wenn die Intensität des 6-D-Jetstrahls nahezu wieder auf ihrem ursprünglichen Stand liegt."
    Für einen Moment machte sich Hoffnung in Daellian breit. Hatte Kantors energetische „Überdosis" etwa bleibende Schäden am Nocturnenstock Satrugar verursacht? Sollten sie etwa noch einmal...
    Nein! Ein zweiter Angriff war ausgeschlossen. Solange auch nur einer der Kybb-Titanen einigermaßen einsatzfähig war, gab es kein Vorbeikommen. Die überlegenen Offensivwaffen und die Beschleunigungswerte des Monsters würden alle Versuche der Terraner im Ansatz zunichte machen.
    Ranjif Pragesh wandte sich an ihn. „Die Mannschaft erwartet ein paar Worte zur Situation. Es wäre gut, wenn du das erledigst. Bist du bereit?"
    „Schalt mich ins Bordnetz!", befahl Daellian. Er wartete ein, zwei Sekunden, dann begann er zur Mannschaft zu sprechen. „Wir hatten eine Chance, unsere Mission in der Großen Magellanschen Wolke erfolgreich zu beenden. Leider konnten wir sie nicht nutzen. Keiner von euch hat sich

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