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2290 - Daellians Kampf

Titel: 2290 - Daellians Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von dem er selbst für alle Ewigkeit einen Lidschlag entfernt bleiben würde, festgezurrt ans Leben im Innern eines High-Tech-Sarkophags, lebendig begraben. Sie dagegen ... sie würden ...
    Endlich - sein Zeitmesser veranschlagte die verstrichene Zeit mit weniger als zwei Sekunden - sprachen Redundanzsysteme an. Rötliches Licht ließ ihn seine Umgebung erkennen.
    Die BURTON war getroffen. Wie schwer, blieb noch offen; fest stand, dass die Schäden für ihn auf die Schnelle unabsehbar waren. Und das dank eines Treffers aus der vierfachen Entfernung ihrer eigenen Kernschussweite. „Geschwindigkeitswerte!", forderte er von der Schiffspositronik. Seine elektronisch verstärkte Stimme hörte sich seltsam verzerrt an. Eine gedankliche, wesentlich schneller funktionierende Verbindung zur RICHARD BURTON war derzeit nicht möglich. Die Standleitung war gekappt, obwohl die Schmerzen ihm den Eindruck vermittelten, sie sei mit brachialer Gewalt herausgerissen worden. „52 Prozent Lichtgeschwindigkeit", erwiderte das Schiffsgehirn. „Schmitt, rein mit der BURTON in den Linearraum!", befahl Daellian, achtete in seiner Verzweiflung nicht auf die angemessene Wortwahl. Warum reagierte Lei Kun-Schmitt nicht?
    Sah sie denn nicht, dass ihre Chance vertan war und es nur noch galt, die eigene Haut zu retten? „Die Pilotin ist bewusstlos", beantwortete die RICHARD BURTON die unausgesprochene Frage. „Kommandant und Erster Offizier sind ebenfalls außer Gefecht. Der Kybb-Titan schwenkt erneut auf Angriffskurs, wird in zwölf Sekunden auf Kernschussweite heran sein.
    Notmanöver durchführen?"
    „Notmanöver!", bestätigte er. „Sofort! Befehl an die ... Begleitflotte weitergeben. Den Kybb-Titanen ... unter keinen Umständen angreifen."
    Das Schiffsgehirn bestätigte - und die RICHARD BURTON trat gleich darauf in den Linearraum über.
    Der Strahl des Kybb-Titanen ging ins Leere.
    Eine Salve.
    Ein einziger Schuss hatte den Schutzschirm der RICHARD BURTON wie ein lästiges Spinnennetz beiseite gewischt. Zu ihrem Glück war das Feuer ungezielt gewesen und hatte sich nicht auf einen Punkt der Schiffshülle konzentriert. Lediglich ein geringfügiger Teil der kinetischen Explosionsmasse hatte sich auf die Schiffszelle selbst übertragen, denn sonst...
    Allmählich bekam er dank seiner Sargpositronik die Dinge wieder zum Laufen. Zwei Roboteinheiten schwebten auf seinen mühselig formulierten Befehl hin herbei und drehten sein Behältnis vorsichtig um 180 Grad.
    Der ENTDECKER glitt aus dem Linearraum. „Notmanöver abgeschlossen. Wir befinden uns jenseits der Bahn des achten Planeten", verkündete die Bordpositronik. „Dank einsetzender Redundanzsysteme sind wir voll funktionsfähig."
    „Was ist mit ... den anderen ENTDECKERN? Wo ist der Kybb-Titan?"
    „Die Begleitflotte und die AUGENLICHT befinden sich in unmittelbarer Umgebung und decken uns. Der Titan ist uns nicht gefolgt. Derzeit schwebt er in einem Orbit um Parrakh."
    Das Bordgehirn machte eine kurze Pause, ehe es fortfuhr: „Ich habe Anfragen besorgter Kommandanten der Begleitflotte in der Warteschleife, die auf einer Verbindung zu dir oder Pragesh bestehen. Konferenzschaltung?"
    „Augenblick", seufzte Daellian. „Wenn kein akuter Notfall vorliegt, sollen sie Statusberichte vorbereiten. Flugsynchronisation bei Klarmeldung, Zielsystem Dyon. Wir melden uns, sobald wir hier Ordnung geschafft haben, vorher sind wir niemandem eine große Hilfe."
    Er hatte gerade wieder die Standleitung aktivieren können, fand tastend den Zugang zum Datenmeer, saugte gierig Messwerte und Diagnosen in sich auf. Belebende Energieschauer durchrieselten ihn. Alles wird gut.
    Dann ging er die Meldungen von den Decks der BURTON durch, sekundenschnell nahm er wahr, dass es drei Todesfälle und elf Schwerverletzte gab sowie enorme Schäden im Bereich der hydroponischen Gartenanlagen. Aber keine in der Zentrale. „Geschafft."
    Als wäre dieses eine Wort ein Auslöser gewesen, rührten sich nun überall die Menschen, Epsaler und andere Angehörige terranischer Kolonialvölker. Manchen stand noch der Schock ins Gesicht geschrieben. Medoroboter schwirrten umher.
    Ranjif Pragesh war unter den Ersten, die wieder aktionsbereit waren. Er nahm auf Daellians Bitte hin umgehend Verbindung mit den Zentralebesatzungen der anderen ENTDECKER auf und erklärte ihnen die Lage an Bord der RICHARD BURTON. Mit langsamen, kreisenden Bewegungen des Kopfes vertrieb er währenddessen den Schmerz aus seiner Muskulatur. „Wie weit

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