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2293 - Ein Held für alle Fälle

Titel: 2293 - Ein Held für alle Fälle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erschien ihm fremd. Die Kabine im ... Tempel der Degression!
    Der Gott Gon-O...
    Neapel, Terra, ein ganzer Planet, den er verwaltet hatte, er und die anderen Jünger des Gottes Gon-O ... „Nein", murmelte er. „Kein Traum ..."
    Es war Wirklichkeit. Er, seine vierzehn Adjunkten und all die vielen tausend Jünger, sie hatten die Macht an sich gerissen, im Auftrag ihres Gottes. Sie hatten Gon-Os Wort verkündet, viele Monate lang.
    Und nun? Wieso konnte er daran, an seine Arbeit, an das, was sein Leben ausgemacht hatte, auf einmal so denken, als wäre es nur eine Erinnerung aus weiter Ferne?
    Imberlock beugte sich vor und legte den Kopf in die Hände. Alles drehte sich. Die ganze Welt schien zu explodieren und in Millionen winziger Stücke zu zerspringen.
    Was bedeutete das alles? Was passierte mit ihm? War vielleicht alles doch nur ein Traum gewesen? Und falls ja - wollte er daraus erwachen?
    Durfte er es?
    Sein tiefer Glaube an Gon-O, seinen Gott, dessen gewaltiger Geist das Universum ausfüllte - es konnte nicht nur Illusion gewesen sein! Es war alles, wofür er gelebt hatte.
    Doch auf der anderen Seite fühlte er sich merkwürdig frei. Als ob eine Zentnerlast von seiner Seele gefallen wäre.
    Konnte es sein, dass er gar nicht mehr er selbst gewesen war?
    Gon-O, sprich zu mir!
    Dass alles ein fremder Zwang gewesen war? War er unterjocht gewesen?
    Von Gon-O? War er ein falscher Gott?
    Er hörte ein Signal, hob den Kopf und sah das helle Blinken der Rufanlage. Er aktivierte sie mit einem Krächzen. Ein Holofeld baute sich vor ihm auf. Einer seiner Adjunkten sah ihn mit schmerzverzerrtem Gesicht an und schrie etwas. Imberlock konnte es kaum verstehen. Er musste es sich mehr zusammenreimen. „Die Jünger sind außer Kontrolle! Es herrscht das Chaos!"
    Imberlock riss sich zusammen. Er desaktivierte die Verbindung und stemmte sich aus dem Sessel.
    Er musste zu sich kommen. Er hatte keine Ahnung, welch teuflisches Spiel hier im Gange war, aber er musste sich ihm stellen, was immer es war.
    Und wenn etwas ihn geistig manipuliert hatte, vielleicht sogar versklavt, dann wollte er das wissen! Er würde dagegen kämpfen. Er war immer ein Kämpfer gewesen, auch bevor ...
    Bevor was? Er wusste es nicht mehr. Es quälte ihn und ließ sein Herz noch schneller rasen. Wenn er jetzt nichts tat, was ihn ablenkte, dann würde er den Verstand verlieren.
    Carlosch Imberlock verließ seine Kabine und trat hinaus auf den Korridor.
    Er hörte die Schreie sofort. Irgendwo wurde gekämpft. Und er fühlte in sich den Drang, selbst irgendwo hineinzuschlagen. Er konnte es kontrollieren, aber die Aggression war da. Sie lauerte wie ein zum Sprung bereites Raubtier.
    Er war immer noch willensstark, aber weniger robuste Menschen konnten dem Drang schnell erliegen und sich auf alles stürzen, was ihnen im Weg war.
    Selbst auf andere Menschen, die eben noch wie Schwestern und Brüder gewesen waren.
    Imberlock schritt entschlossen aus, den Schreien entgegen. Er suchte immer noch nach einem geistigen Halt, etwas, an das er sich klammern konnte. Vielleicht sein wirkliches Ich. Mit dem Gedanken, von etwas Fremdem beherrscht worden zu sein, wuchs in ihm der Wunsch, sich ganz davon zu befreien.
    Gon-O, der Mittelpunkt seines Seins. Plötzlich wirkte der Gott nicht mehr wie ein strahlendes,,helles Licht, sondern wie ein düsterer Schatten.
    Die ersten Kämpfenden tauchten vor auf. Er kannte sie. Sie waren Jünger oder vielmehr solche gewesen. Nun stürzten sie sich aufeinander wie wilde Tiere. Sie brüllten einander an und gingen mit den Fäusten aufeinander los.
    Imberlock trat entschlossen dazwischen und versuchte, sie zu trennen.
    Dabei spürte er, dass die Aggression allgegenwärtig war. Es musste mit dem mentalen Druck zusammenhängen, den sie alle spürten. Er wirkte sich offenbar direkt auf das Aggressionszentrum aus. Wer zu schwach war, unterlag ihm und wurde zur Bestie. Wer stark genug war, konnte den Zwang besiegen. Er selbst vermochte es noch, aber es kostete Kraft.
    Carlosch Imberlock musste mehr sehen. Er überließ die Kämpfenden sich selbst und ging weiter, zielstrebig auf die nächste Nebenzentrale zu.
    Er begegnete Menschen, Männern und Frauen fast jeden Alters, die, wirr vor sich hin stammelnd, mit leeren, fiebrigen Augen durch die Gänge taumelten und offenbar Halt suchten. Andere wanden sich wie unter Krämpfen. Und wieder andere waren ruhig und kamen zu ihm, um ihn mit Fragen zu bestürmen, auf die er noch keine Antwort wusste.
    Es

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