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2295 - Die Rückkehr

Titel: 2295 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Ich höre euch nicht", dröhnte Bersink. „Habt ihr verstanden, was ich gesagt habe?"
    „Ja, Leutnant", riefen die Männer und Frauen um Derek Pander herum im Chor. Er verzog das Gesicht. Schon allein dieser blöden militärischen Umgangsformen wegen war er froh, nicht zu den Raumstreitkräften gegangen zu sein. „Die JACQUES CARTIER", fuhr der Leutnant fort, „befindet sich im Augenblick im Anflug auf Tholus. Das ist einer der beiden Monde von Groll, dem dreizehnten Planeten des Wegasystems. Tholus ist atmosphärelos, reich an schweren mineralischen Bodenschätzen und wird deshalb von den Ferronen stark industriell genutzt. Trotzdem werden wir, übrigens mit der persönlichen Sondererlaubnis Thort Keleshs, hier unsere Übung abhalten, die, wie schon erwähnt, ziemlich merkwürdig ist." Er hüstelte, was in der Lautsprecheranlage ein verzerrtes Krachen auslöste. „Eine Sondererlaubnis, erteilt innerhalb von nur wenigen Tagen - das sei übrigens ein Verwaltungsakt ohne Beispiel in der ferronischen Geschichte, hat man mir glaubhaft versichert. Also, fühlt euch entsprechend geehrt."
    Derek Pander sah sich um. Niemand schien zu wissen, wie man das machte: sich geehrt zu fühlen, nur weil eine Horde von Papierkriegern über ihren Schatten gesprungen war. ten die Prophezeiungen der Jünger Gon-Orbhons in Erfüllung gehen? Er tastete nach einem Halt, musste sich setzen, sah umher und sah nur Gesichter, in denen blankes Grauen stand.
    Lisha!, konnte er nur denken, während Perry Rhodan weiterredete. Catlaina! Himmel, seine Tochter hatte am 27. Mai Geburtstag, würde zwölf Jahre alt werden an dem Tag, an dem das Sonnensystem unterging. Torin! Sein Sohn war erst sieben ... Sieben. So alt wie er, Derek, gewesen war, als Ramihyn, der Diener der Materie, über die Erde wandelte. Derek Panders Eltern waren unter denen gewesen, die tot zu Boden gesunken waren, einfach so, weil der Anzug des Todes ihnen ihre Lebensenergie entzogen hatte. Derek war nur am Leben geblieben, weil er in diesen Wochen in einer Spezialklinik auf Mimas gewesen war, um eine kleine, belanglose, angeborene Stoffwechselstörung beseitigen zu lassen.
    Geh nicht fort von der Erde, sonst sterben die, die du liebst...
    Das schwang immer noch in ihm nach. Diese Schlussfolgerung, die ein verstörter, siebenjähriger Derek Pander gezogen hatte, als Onkel Ferdrik und Tante Maya ihn später abgeholt hatten. Als sie aus dem Transmitterterminal Terrania-West getreten waren und auf eine Stadt in Trümmern geblickt hatten.
    Lisha! Achtzehn Jahre war es nun her, dass sie verheiratet waren. Sie hatten nicht nur den unbefristeten Ehevertrag unterzeichnet, sie hatten ihre Verbindung außerdem mit einem alten Ritus besiegelt, in dem die Worte „einander beistehen, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod uns scheidet" eine Rolle gespielt hatten.
    Damals war ihm das amüsant vorgekommen und ein bisschen romantisch; freilich, er war verliebt gewesen, und die alten Riten wiederzuentdecken war gerade in Mode gekommen ... Aber irgendwie war es doch mehr als eine Mode, als ein Spiel gewesen, die Worte mehr als nur Worte. Jetzt, im Angesicht des drohenden Untergangs, nicht bei Lisha zu sein, kam Derek vor wie Verrat. Wie gemeiner, feiger Verrat. „Aus Gründen, die ihr alle inzwischen nur zu gut kennt", sah er Perry Rhodan ernst, beinahe grimmig erklären, „kann ich nur wenig über die Strategie oder die taktischen Ziele der bevorstehenden Operation verraten. Nach wie vor müssen wir davon ausgehen, dass es unerkannte Jünger und damit Informanten Gon-Os in der Flotte gibt. Deshalb nur so viel: Wir werden in Kürze im Sonnensystem angreifen. Die seit einiger Zeit geplante Operation Kristallsturm II wird vorverlegt. Damit dies gelingen kann, ist der volle Einsatz jedes Einzelnen erforderlich. Ich zähle darauf, dass euch allen klar ist, was auf dem Spiel steht, und dass jeder und jede von euch alles geben wird, was er oder sie hat." Er hielt einen Moment inne, dann sagte er: „Ich ordne hiermit volle Einsatzbereitschaft der Flotte bis in zwanzig Stunden an. Ich wiederhole: in zwanzig Stunden."
    Derek hatte keine Ahnung, wovon Rhodan da sprach oder was das bedeutete. Er registrierte nur erschrockenes Einatmen ringsumher, so als habe jemand gefordert, die Arbeit eines Jahres an einem Tag zu erledigen. „Ich weiß, dass ich euch viel abverlange", fuhr Rhodan fort. „Aber man sagt uns Terranern nach, dass wir niemals aufgeben, egal, wie aussichtslos die

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