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2295 - Die Rückkehr

Titel: 2295 - Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leise. „Wir haben ihre Namen ausgehängt, um ihr Andenken zu ehren."
    „Ah", brachte Derek Pander nur heraus.
    Und mit einem Schlag waren die Erinnerungen wieder da. Wie er im stählernen Bauch des Raumschiffes gesessen hatte, den Werkzeugkasten zwischen den Füßen, sich an den Sitzlehnen festklammernd, mit schweißnassen Händen, während ihm das Herz gegen den Brustkorb schlug, als wolle es ihn sprengen. Das markerschütternde Dröhnen der Triebwerksaggregate, das sekundenlange Erlöschen der Beleuchtung, die im Dunkeln geisterhaft nachleuchtete, während alles zitterte von Einschlägen in die Schutzschirme. Die Schläge aus dem Nichts, wenn die Andruckabsorber eine milliardstel Sekunde zu spät schalteten. Die gellenden Alarmsignale, die gebrüllten Durchsagen, deren Sinn er nicht verstand. Und wie sie hatten losrennen müssen, um die durchgebrannte Versorgereinheit eines Geschützes auszutauschen, während sich das Schiff unter ihnen aufbäumte, als würde es jeden Moment in Stücke zerreißen.
    Die Schlacht um Ferrol. Worum es gegangen war, hatte er erst erfahren, als alles vorbei gewesen war und man sich die Aufzeichnungen ansehen konnte. Dutzende von ENTDECKERN waren vernichtet worden, Hunderte von LFT-BOXEN und die meisten der fremden, rochenartigen Schiffe, die angeblich aus einem Sternhaufen namens „Jamondi" stammten, von dem Derek noch nie gehört hatte - im Kampf gegen ein einziges der Raumschiffe, die das Solsystem beherrschten. Bald acht Wochen war das her, und alles, was sie seither getan hatten, war überlagert gewesen von einem angsterfüllten Warten darauf, dass die Feinde zurückkehren mochten, so zahlreich und so gut vorbereitet, dass es keine Rettung mehr geben würde.
    Bis jetzt allerdings waren sie nicht wieder aufgetaucht.
    Dereks Blick wanderte weiter, weg von den Listen auf den Folien, hin zu den anderen Wänden, zu den Gemälden und den Reliefpaneelen. „Es ist noch Platz", erklärte Rhico ernst. „Und ich fürchte, wir werden ihn noch brauchen."
    Derek schluckte nur und war froh, als die beiden weitergingen und er ihnen einfach nur zu folgen brauchte.
    Dann saß er da und starrte diese Wand an. Er bekam kaum mit, was er aß und wie es schmeckte; als Rhico ihn fragte, wie ihm die marinierten Fische schmeckten, sagte er nur geistesabwesend: „Gut!" und konnte nicht aufhören, auf die Wand zu starren, auf all diese Blätter, die da hingen, voller Namen, dicht an dicht. Er versuchte, sie zu zählen. Fünf Folien untereinander, auf jeder Folie vier eng gedruckte Spalten, und so zog sich das über die ganze Längswand der Messe, die bestimmt vierzig Meter lang war oder noch länger. Tausende von Namen. Tausende von Toten. Die Opfer der Schlacht um Ferrol. Der Preis, den es gekostet hatte, einen einzigen Kybb-Titanen zu zerstören.
    Er fragte sich, wie diese Leute hier es aushielten, sich das alles jeden Tag aufs Neue bewusst zu machen. Dass Krieg war. Dass jeder Tag der letzte sein konnte
     
    2.
     
    Seit sie Kontakt zu NATHAN hatten und sich die Umrisse eines Planes herausschälten, hatte Perry Rhodan es sich angewöhnt, vierzig und mehr Stunden am Stück zu arbeiten. Erst wenn nicht einmal mehr der Zellaktivator gegen die sich aufbauende Müdigkeit ankam, raffte er die wichtigsten Unterlagen zusammen, ließ den mit Folien und Terminals übersäten Konferenztisch in der Obhut eines Wachroboters zurück und zog sich zurück, um ein paar Stunden lang zu schlafen wie betäubt. Dann duschte er, zog frische Kleidung an und arbeitete weiter.
    Die Mahlzeiten, die ihm ein kleiner Roboter aus der Bordmesse servierte, nahm er nebenbei ein, während er Listen durchging, Notizen machte, Besprechungen abhielt oder schlicht und einfach nachdachte. Was den Oberbefehl über die nervös wartende Flotte und die dicht gestaffelten Wachpatrouillen im Wegasystem anbelangte, wechselten sich einstweilen Julian Tifflor und Monkey ab. „Du bist ja immer noch da", sagte Timor, als er wieder mal den Kopf hereinstreckte. „So ist das nun mal"; murmelte Rhodan geistesabwesend, völlig auf den Bericht konzentriert, den er gerade las. „Die Zeit vergeht und vergeht, und ich bin immer noch da." Er hob den Blick, schnupperte. „Was ist das? Ich kenne den Geruch. KrolÖl! Warst du auf Ferrol?"
    Tifflor nickte. „Auf dem Stützpunkt. Kleiner Imbiss mit der Kommandantin und ihrem Stab."
    „Schön. Was machen die Umbauarbeiten?"
    „Alles im Plan." Tifflor zögerte. „Sag mal, wusstest du, dass dort im Speisesaal

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