Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2296 - In der Hölle von Whocain

Titel: 2296 - In der Hölle von Whocain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
entpuppte sich als Gewirr von Gängen und ineinander verschachtelten Depots. Sie kamen nur langsam voran. Immer wieder hielten sie an, während Roboter und Soldaten die Umgebung sicherten. Ihre Fortbewegungsweise erinnerte Filana an eine Prozession oder einen Begräbniszug.
    Endlich erreichten sie einen kleinen, sechseckigen Saal, etwa acht Meter durchmessend und vier Meter hoch. An den Wänden reihten sich Terminals aneinander, nur unterbrochen von Türen, kaum breit genug, um einen Kybb-Traken durchzulassen. „Die Verwaltungszentrale dieser Abteilung", erklärte der Assistent. „Früher konnte von hier aus auf alle antiken Datenbänke zugegriffen werden. Seit dem Ausfall der Syntroniken ist dies nur sehr eingeschränkt möglich. Desgleichen existiert keine vollständige Auflistung der abrufbaren Inhalte. Wir sind einfach noch nicht dazu gekommen, eine Inventur zu machen. Andere Interessen gingen vor, wie euch der Eins-Katalog bestätigen wird."
     
    *
     
    „Verstehe. - Hier drin steigen wir uns gegenseitig auf die Füße", sagte Hajmo. „Außerdem würde ich mich gerne ausgiebig mit der Frau Rektorin unterhalten, ohne meine Mitarbeiterin Filana zu stören, die sich um die Rechner kümmern wird. Gorm?"
    „Gib uns noch ein paar Minuten. Dann haben wir einen erweiterten Bereich definiert und abgeriegelt, in dem ihr euch beliebig bewegen könnt."
    Während sie warteten, tauschte Hajmo mit der Rektorin Belanglosigkeiten aus. Um 13:02:48 Uhr meldete die Eskörte Vollzug. Alle außer Filana, ihrem Leibwächter und dem unheimlichen Assistenten verließen die Zentrale. Sie machte sich an die Arbeit.
    Stunden verstrichen. Ereignislos, zumindest aus Gorm Goyas Sicht.
    Soviel er mitbekam, spielte Hajmo Siderip seine Rolle als Kulturattache hingebungsvoll. Der junge Xenopsychologe durchstreifte mit der Rektorin und ihrem Tross die angrenzenden Depots, ließ sich alle möglichen Relikte vorführen und bis ins Kleinste erläutern, fragte sich den Mund fusslig und seinen Gastgebern ein Loch in den stachligen Bauch. Kurz, er hielt sie pausenlos auf Trab und damit Filana Karonadse den Rücken frei.
    Falls die TLD-Positronikerin eine Fährte zu Datenmaterial über die Kybb-Titanen aufgenommen hatte, machte sie dies nicht publik. Auch Gorms Summer blieb stumm. Wenn er die Zentrale aufsuchte, was er in regelmäßigen Abständen tat, bot sich ihm immer dasselbe Bild: Karonadse werkte konzentriert, in sich selbst versunken, an einem der Terminals, und der Assistent beäugte sie misstrauisch.
    Iant Letoxx begleitete Siderip. Dem Trakenführer war schon beim Aufbruch aus der LEIF ERIKSSON ein Sender an den Gürtel appliziert worden. Dadurch hatte ihn Gorm ständig auf der taktischen Karte seines Displays, ebenso wie die Positionen aller anderen Mitglieder des Kommandos und der zwölf Roboter.
    Alles unter Kontrolle. Langweilig, aber im Frontdienst hatte Gorm rein gar nichts gegen Langeweile einzuwenden.
    Am späten Nachmittag meldete sich Jallon Hypt per Funk aus der MELBAR KASOM und berichtete, was er von Atlan über die lange Reise des Kreuzers GRÜNER MOND zur Großen Magellanschen Wolke und zurück erfahren hatte. Der Ertruser verbarg seine Erleichterung darüber nicht, dass die terranische Expeditionsflotte den Nachstellungen des Gottes Gon-Orbhon bislang entgangen war.
    Nachdem er die Zustände auf Parrakh und Gon-Os Verhalten geschildert hatte, schwärmte Jallon: „Das Beste aber ist, welches Tempo Hytath vorgelegt hat. 163.000 Lichtjahre in nur zweiundzwanzig Tagen! Dabei haben sie Überlichtfaktoren von bis zu zwei Komma sieben Millionen erreicht. Die Distanz von rund 9200 Lichtjahren von der Wega bis hierher war im Vergleich ein Katzensprung und hat etwas mehr als einen Tag beansprucht. Die Motana-Quellen an Bord sind jetzt ausgepumpt bis zum Gehtnichtmehr, aber ich meine, nennst du das traumhafte Werte oder nicht?"
    Ansonsten gab es aber wenig Erbauliches zu vermelden: Der einzige Pluspunkt war die Information über die neuen Dissonanzkanonen. Der Rest war verheerend: Die Kybb-Titanen begnügten sich nicht mit einer Besetzung des Solsystems, nein, sie heizten Sol sogar zur Nova auf. Wenn nichts geschah, würden in vier Tagen, am 27. Mai, Terras Sonne und mit ihr die Erde unrettbar verloren sein. Bis dahin musste den Kybb-Titanen Einhalt geboten werden. Auf persönlicher Ebene schlimmer war eine andere Information: Myles Kantor hatte sein Leben geopfert, um etwas gegen Gon-Orbhon und seine Truppen zu unternehmen, er war

Weitere Kostenlose Bücher