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2296 - In der Hölle von Whocain

Titel: 2296 - In der Hölle von Whocain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewissermaßen im Herzen Sols gestorben. Und es hatte keine Wirkung gehabt, jedenfalls keine direkt beobachtbare. „Also nehmt euch da unten ein Beispiel an der Blutenden Schildwache und beeilt euch ein wenig!", schloss Jallon augenzwinkernd. „Wir bemühen ..."
    Gorms letztes Wort ging im Knall der Explosion unter, die das Archiv in Schutt und Asche legte
     
    8.
     
    Jallon dreht nochmals auf und Filana durch „Ein Toter. Fünf Schwerverletzte", sagte Atlan. „Zwei Vermisste beziehungsweise drei, wenn wir Letoxx mitzählen. Was steht auf der Habenseite?"
    „Nichts", krächzte Hajmo. „Nicht viel. Vielleicht... kann Filana, nachdem sie wieder..."
    Er stockte. Fürchtete, an den Wörtern zu ersticken, die wie dicke Klöße im Hals steckten. Zwang sich, sie aus der trockenen, brennenden Kehle zu würgen. „Wir haben ... alles an intakt wirkenden Datenspeichern zusammengerafft, was wir in der Eile finden und ... beim Rückzug transportieren konnten. Vielleicht hatten wir ja Glück, und es ist was ... dabei..."
    Seine Stimme versagte endgültig. Er glaubte selbst nicht an das, was er daherstammelte. Der unverbesserlichste Optimist musste einsehen, dass sie gescheitert waren.
    Das ganze Unternehmen - ein einziger Misserfolg. Ein Fiasko, ein Desaster von vorn bis hinten, Länge mal Breite mal Höhe.
    Mein erster Einsatz ...
    Er kämpfte mit den Tränen und verlor. Brach in haltloses Schluchzen aus.
    Wurde so stark vom Heulkrampf geschüttelt, dass der Besprechungstisch mit vibrierte. „Es ist gut, Hajmo. Lass es raus. Weine ruhig. Ganz ruhig." Atlan legte ihm die Hand sacht auf den mit Biomolplast bandagierten Unterarm. „Niemand macht dir und dem Team einen Vorwurf. Wir alle waren uns von Anfang an des Risikos bewusst. - Oder hätte man den Anschlag unter den gegebenen Umständen verhindern können?"
    „Ich denke, nein." Sogar Gorm Goyas sonorer Bariton klang belegt.
    Was Wunder, er hatte einen seiner Männer verloren, und das Schicksal von zwei weiteren war mehr als ungewiss. Selbst dem allzeit unerschütterlichen, schier unverwüstlichen Oxtorner setzte das zu. „Es gab keinerlei Anzeichen für eine Attacke", sagte er. „Weder die KASOM noch wir hatten den leisesten Pieps in der Ortung, bevor es krachte."
    Hajmo wischte sich übers Gesicht, schloss die Augen, öffnete sie wieder.
    Was er auch anstellte, er schaffte es nicht, die grässlichen Eindrücke zu verscheuchen. Als hätten sich die Bilder auf seiner Netzhaut eingebrannt und die Erinnerungen in sein Gedächtnis.
    Der Blitz, der Knall, ohne jede Vorwarnung.
    Die Druckwelle. Die einstürzenden Decken und Wände.
    Die Dunkelheit. Der Staub in den Lungen. Das Gewicht der Trümmer und Schuttmassen. Die Schüsse.
    Dann die Schmerzen, als der Schock nachließ. Die Panik, die Todesangst.
    Und das Schlimmste: die bittere Erkenntnis, dass alles schief gelaufen, alles umsonst gewesen war. „Alles muss perfekt getimt gewesen sein", erzählte Gorm weiter. „Ich vermute, sie haben uns die ganze Zeit über beobachtet und analysiert, spätestens seit dem Kolosseum. Es gibt immer Lücken, im besten System, das lässt sich bei einem solchen Einsatz gar nicht vermeiden. Sie - wer immer das im Konkreten war - haben unsere Schwachstellen ausgekundschaftet, ohne dass wir etwas davon bemerkt hätten. Und ihre Aktion millimetergenau darauf zugeschnitten."
    Er beschrieb Atlan, wie es seiner Meinung nach abgelaufen war. „Sie pirschen sich an unseren Perimeter heran, und zwar mit desaktivierten Armprothesen! Auf diese Weise sind sie schon mal aus dem Profil der Individualtaster draußen. Wir hatten diese Möglichkeit bedacht, aber es war unmöglich, unsere Geräte darauf zu eichen. Die allgemeine Ortung überlisten sie mit Abschirmungen, außerdem sind die Streustrahlungen in der ganzen Anlage sehr hoch. Und, nehme ich an, rund ums Archiv noch speziell manipuliert worden."
    „Demnach hätten sie Hilfe von Seiten der Universität gehabt?"
    „Nicht unbedingt. Aber sie müssen die Räumlichkeiten, technischen Anlagen und sonstigen Bedingungen sehr gut gekannt haben. Desgleichen, wie gesagt, die Reizschwellen unserer Orter."
    „Die ihr jedoch nicht feiner hättet justieren können."
    „In einer Umgebung voller Hochtechnologie? Wir wären vor lauter falschen Alarmen nicht mehr zum Entwarnen gekommen. Die einzige Möglichkeit hätte darin bestanden, den gesamten Bereich energetisch lahm zu legen - aber dann wären auch die Rechner heruntergefahren. Die haben keine autarke

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