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2300 - Vorboten des Chaos

Titel: 2300 - Vorboten des Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Milchstraße beherrscht, mit einem Quasimonopol – das damals von Rhodan und Terra gebrochen worden war.
    Mit Eintreten des Hyperimpedanz-Schocks war die Freiheit vorbei. Gelegenheit für Patriarchen wie Denilzor, die alte Dominanz wieder anzustreben.
    Was wiederum die KNK-Geschütze erklärt, dachte Rhodan.
    „Was wir eben hören mussten, geehrtes Auditorium", wetterte Denilzor aus dem Stand, „waren die Worte eines Phantasten! Dieser Perry Rhodan wird nicht müde, der Milchstraße von einer Negasphäre zu erzählen, die angeblich in der Galaxis Hangay entsteht. So weit entfernt, dass nicht ein einziges – ich wiederhole: kein einziges! – Schiff der Milchstraße die Reichweite besitzt, dorthin zu gelangen. Der Resident von Terra wird nicht müde, unsere scheinbare Tatenlosigkeit anzuprangern. Und wenn es um konkrete Taten geht, was schlägt derselbe Perry Rhodan von Terra uns dann vor? Ein Projekt, das uns tausend Jahre kostet. Wo doch nach seinen eigenen Worten jede Minute der Untergang beginnen kann!"
    Denilzor grinste überlegen vom Rednerpult in die Kameras, zu den Logen, und visierte sekundenlang Rhodans Gesicht an. „Geehrtes Auditorium – dieser Perry Rhodan phantasiert, er spricht zu uns wie im Schlaf, und er vergisst die Logik."
    Denilzor trat selbstzufrieden ab. Unter Applaus, vermerkte Rhodan, der aus zahlreichen Logen tönte.
    Fremde Geräusche mischten sich in den Beifall, und Rhodan hatte keine Ahnung, ob sie Einvernehmen oder etwa Missfallen zum Ausdruck brachten.
    Der Anschlussredner war ein Cheborparner. Regierungschef Farocalfer Raydafode sah aus wie ein zwei Meter großer, aufrecht gehender Ziegenbock, mit schwarzem Drahtfell und zwei spitzen Hörnern. Raydafode sagte in geschraubten Worten gar nichts. Salbungsvolle Zeitverschwendung, die jede Richtung offen hielt.
    Als erster Gradmesser trat im Anschluss Drtharan auf, Gesandter der Unither, ein Sauerstoff atmendes, klobiges Wesen, dessen Rüsselspitze ein Manuskript zur Verlesung hielt: „Das Unatha-System lehnt die Vorschläge der Regierung der LFT aus folgenden Gründen ab ..."
    Die Unither gehörten seit einiger Zeit wieder zur Einflusssphäre Arkons. Was immer Drtharan zu sagen hatte, es geschah nicht ohne Bostichs Billigung.
    Drtharan stockte und versprach sich laufend. Man hat ihm befohlen, das zu tun, erkannte Rhodan plötzlich. Anzunehmen, dass Drtharans Veto der Verhandlungsposition des Imperators diente; dies zu beurteilen war allerdings erst möglich, wenn Bostich selbst gesprochen hatte.
    Rhodan behielt den Imperator nicht direkt im Auge, sondern studierte eins der Holos.
    Der Mann, der hektisch in sein Ohr flüsterte, war Ka’Marentis Aktakul.
    Doch Bostich hörte ihm nicht lange zu.
    Die Arkon-Loge war die einzige mit separatem Sicherheitsdienst. Die einzigen Bewaffneten, die man neben LFT-Agenten im Saal sehen konnte, waren Kralasenen. Ein Zeichen, dass die Macht des Imperators selbst bis Terra reichte.
    Rhodan versuchte, Bostichs Lage zu verstehen. Im Territorium des Imperiums loderten allenthalben Brände.
    Hunderte Systeme hatten ihre Unabhängigkeit erklärt nach dem Hyperimpedanz-Schock, Dutzende Rebellenstaaten waren entstanden. Vierzehn souveräne Blöcke mit mehr als zwanzig Systemen hatten sich losgesagt, die meisten am Rand des Imperiums. Bostichs Flotte war zu langsam geworden, die Einsatzorte waren durch zu große Distanzen getrennt. Die Kugelsternhaufen Thantur-Lok und Cerkol galten als stabiles Kerngebiet – der Rest war fraglich.
    Durch ein Transmitter-Netz konnten Truppen binnen eines Tages an Ort und Stelle sein.
    Das war Rhodans zweifelhafter Köder: die Macht des Imperators stärken – im Austausch gegen Frieden.
    Thort Kelesh von Ferrol, ein hochgewachsener düsterer Mann, trat nach Drtharan ans Pult.
    „Geehrtes Auditorium. Ich schließe mich der Auffassung meines Vorredners keineswegs an. Im Gegenteil, Ferrol unterstützt den Vorschlag Terras. Ferrol unterstützt die Aufnahme von Verhandlungen über einen neuen galaktischen Friedensvertrag. Ferrol hat Interesse an einer gütlichen Verteilung der neuen Sternhaufen. Mehr ist nicht zu sagen. Vielen Dank."
    Auf Kelesh folgte Kim Tasmaene, Präsident von Ertrus, dann die Baálols, Aras, Solmothen – zuletzt ein Dutzend Redner aus Arkons Trabantenreichen.
    Um Mitternacht unterbrach Maurenzi Curtiz, der Erste Terraner, die Konferenz zum zweiten Mal. Portale fuhren auf, die Nebenräume waren hergerichtet. Ein Heer von Gastronomen aus Garnaru, Terranias

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