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2304 - Schatten über Atlan-Village

Titel: 2304 - Schatten über Atlan-Village Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Merkur herfallen."
    Aria Gionni. TLD-Mitarbeiterin, von Noviel Residor für die Überwachung des Projekts BACKDOOR eingesetzt.
    „Wir sind und waren uns dessen immer bewusst", sagte Rhodan an Stelle des siganesischen Wissenschaftlers.
    „Es weiß ohnehin jedermann seit drei Wochen, dass wir uns mit einer Verbesserung herkömmlicher Transmitter-Technologie beschäftigen. Nur das Wann und Wie unseres ersten Praxislaufs waren bislang unbekannt. Wären wir immer den Sicherheitsempfehlungen des Terranischen Liga-Dienstes gefolgt, würde diese technische Meisterleistung niemals in Betrieb gehen."
    Wie er wusste, fiel es Rudyr nicht leicht, mit den TLD-Leuten zusammenzuarbeiten. Ihre Pedanterie, die unglaublichen Sicherheitsvorkehrungen bei der Selektion der Mitarbeiter und auch die unter hochrangigen Kodes verlaufende Kommunikation mit der Außenwelt stellten ausreichend Grund für Reibereien dar.
    Aria schwieg und versteckte sich wieder zwischen den anderen Delegierten. Sie zeigte keinerlei Emotionen auf Rhodans sanfte Zurechtweisung.
    Die Minuten verrannen zäh, während scheinbar nichts passierte. Die Bildübertragung zum Außengelände BACKDOORS blieb ausgesetzt; nur das Innere des Käfigs wurde aus mehreren Blickrichtungen eingefangen.
    „Wie lange soll es denn noch dauern, bis wir uns auf den Weg machen? Ich habe einen Termin beim Haartechniker." Rabuha Specht nestelte ungeduldig an ihrer hochtoupierten Perücke herum, die goldmetallen glitzerte. Die gebürtige Monggonerin hatte ihre Bürgerliste mit nervenzermürbendem Querulantentum zur zweitstärksten Partei der Stadt gemacht. Seitdem verpflichtet, als Vizebürgermeisterin selbst Verantwortung zu übernehmen, scheiterte sie tagtäglich mit ihrem politischen Dilettantismus. Ihre Tage in der Stadtverwaltung waren gezählt.
    Der TLD hatte dringend davon abgeraten, Specht auf die Reise mitzunehmen. Sie stellte nach Ansicht aller ein Sicherheitsrisiko erster Güte dar. Die Frau war dafür prädestiniert, in den falschen Momenten das Falsche zu sagen.
    Beim Friseur zum Beispiel.
    Doch Perry war in vielen Fällen auf den Konsens mit der politischen Opposition angewiesen. Er musste sich darauf verlassen, dass die Überwachung durch den Liga-Dienst lückenlos passierte. Sollte Specht in Gefahr geraten, sich zu verplappern, hatten die Überwachungsagenten ausdrücklichen Befehl, sie stante pede aus dem Verkehr zu ziehen.
    Sosehr ihm der Gedanke der Bespitzelung von LFT-Bürgern missfiel – es stand wesentlich mehr auf dem Spiel als das Schicksal einer einzelnen Frau.
    Perrys Aufmerksamkeit wandte sich wieder dem Holo des siganesischen Wissenschaftlers zu.
    Der kleine Mann grinste und entblößte makellos weiße Zähne. „Es dauert nicht mehr lange, Rahuba", sagte er. „Der Durchgang passiert ... jetzt!"
     
    *
     
    Ein leichtes Ziehen im Nackenbereich.
    Das war alles.
    Draußen, in der Würfelhalle, konnte Perry über Bildschirme eine sonnenhelle Blitz-Entladung beobachten, für die Länge eines Blinzelns.
    „Wir sind angekommen", sagte Rudyr Pinkor.
    Der Brustkorb des Siganesen hob und senkte sich deutlicher als sonst, seine Hände zitterten leicht. Der kleine Mann hatte seine Nervosität meisterhaft verborgen. Nun, da alles geglückt war, alles erledigt war, erlaubte er sich einen Moment der Erleichterung.
    War denn alles geglückt?
    Rhodan blickte ein weiteres Mal über die Bildschirme nach draußen.
    Die Würfelhalle war dieselbe geblieben – doch die Beschriftungen hatten sich geändert.
    „Willkommen auf Maldonaldo!", hallte eine Stimme durch BACKDOOR ALPHA. „Ich heiße die terranische Delegation im Wegasystem herzlich willkommen."
    Das Bild eines hageren, etwas steif wirkenden Ferronen erschien auf einem Schirm.
    Thort Kelesh.
    Jener junge Mann, der in äußerst schwierigen Zeiten das Regierungsamt von seinem Vater übernommen und sich seit zwölf Jahren Regentschaft als treuer Verbündeter Terras etablierte.
    Der hellblaue Teint machte deutlich, dass sich in seiner Ahnenlinie irdisches Erbgut eingeschmuggelt hatte. Von vielen deswegen scheel angeblickt, hatte er sich durch wirtschaftliche Weitsicht den Respekt seiner Landsleute zurückerkämpft.
    „Es freut mich, dass wir uns unter friedvolleren ... Bedingungen als bei unserem letzten Zusammentreffen sehen", sagte der Thort.
    „Danke." Rhodan atmete tief ein.
    Das letzte Mal ... es war jener unglückselige 5. Februar gewesen, als die Mikro-Bestien über die Solare Residenz hergefallen waren und

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