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2311 - Die Explosive Kraft

Titel: 2311 - Die Explosive Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kann bald sein. Sie zeigen sich immer seltener. Zwischen den letzten beiden Sichtungen sind fast zwanzig Stunden vergangen."
    Das war dem Arkoniden natürlich bekannt. Doch er unterbrach mich nicht, merkte, dass ich mich langsam in Fahrt redete, wollte meinen Schwung nicht bremsen.
    Ich dankte ihm insgeheim dafür. „Um eine Verständigung herbeizuführen, sollten wir die Vorgehensweise ändern. Einen anderen, äh, Köder auslegen. Einen, der sie weniger abschreckt als die VERACRUZ."
    Atlan verzog den Mund. „Mir schwant Übles."
    „Eine Space-Jet", setzte ich hastig fort. „Klein genug, um nicht bedrohlich zu wirken. Nur mit mir an Bord. Damit fliege ich so nahe wie möglich an die Charon-Schranke und das fremde Raumfahrzeug heran."
    „Dir ist klar", sagte er bedächtig, „dass mich dein Vorschlag in nicht geringe Bedrängnis bringt? Gut möglich, dass du richtig liegst, das gebe ich zu. Andererseits – du bist der einzige Psi-Korresponder, den wir haben. Und der einzige bekannte Mensch, an dem die Projektion Fawn Suzukes, der Botin des Nukleus, deutliches Interesse gezeigt hat."
    Wie hätte ich das Mädchen vergessen können? Bei der Erwähnung des Namens schlug mir das Herz bis zum Hals. „Sie ist keine Projektion."
    „Natürlich." Sein Lächeln schien um Verzeihung zu bitten. „Perry Rhodan hat dich ungern zu diesem Einsatz überredet. Er verlässt sich darauf, dass ich dich wohlbehalten ins Solsystem zurückschicke."
    Atlan neigte den Kopf leicht zur Seite. „Und jetzt willst du allein in die Randzone einer Hyperanomalie vordringen, die bisher jede Ortersonde, jede unbemannte Einheit, egal ob mit Schutzschirm oder ohne, ja sogar einen Prospektoren-Kreuzer der Terminalen Kolonne verschlungen hat? Deinen Mut in Ehren, junger Mann – aber das kann ich nicht verantworten."
    „Wenn die Chancen aussichtslos sind, muss man eben den Einsatz erhöhen."
    „Hört, hört. Hasardieren ohne Rücksicht auf Verluste? Sei mir nicht böse, aber bis zu einem Ronald Tekener fehlt dir doch noch einiges. Könntest du mit der Space-Jet überhaupt umgehen?"
    „Mit positronischer Unterstützung ..."
    „Die Technik im Gefahrenfall korrekt beherrschen? Binnen eines Sekundenbruchteils die richtige Entscheidung treffen?"
    Seine Stimme enthielt plötzlich einen schneidenden Unterton. „In unmittelbarer Nähe einer extremen, tödlichen Region?"
    Ich senkte den Blick. „Nein." Schon bereute ich, mich überhaupt an den Kommandanten gewandt zu haben. „Dazu kommt, dass nur die VERACRUZ über ein Kantorsches Ultra-Messwerk verfügt. Ein Beiboot könnte Bewegungen innerhalb dieses hyperphysikalischen Tohuwabohus nicht einmal orten. Übrigens auch nicht feststellen, falls sich erneut Einheiten der Charnaz Bakr im Schutz eines Dunkelfeldes nähern sollten."
    „Wozu gibt es Richtfunk?", begehrte ich auf. Atlan hatte meinen Trotz geweckt. „Die VERACRUZ könnte über eine permanente Verbindung sämtliche Messwerte weiterleiten. Praktisch ohne Zeitverlust, auf diese Entfernung. Und die Sender des Mutterschiffs sind stark genug, eine sichere Übertragung zu gewährleisten. Trotz der Nähe zum Gestöber und zum galaktischen Zentrum. Ich habe mich erkundigt."
    „Soso. Hast du."
    „Ich bin ein Laie, aber nicht blöd."
    Der Arkonide lehnte sich zurück, breitete die Arme über die Rückenlehne aus, sah mich von der Seite an. Seine Augen tränten. „So gefällst du mir schon besser. Ich gebe dir die Jet, Marc London. Allerdings mit einer vollwertigen Besatzung und mit Gucky als Sicherheit. Der den Auftrag hat, beim geringsten Anzeichen einer Gefahr ..."
    „Das funktioniert nicht! Wenn der Mausbiber an Bord ist, reagiere ich auf ihn viel stärker als auf die paranormal Begabten jenseits der Schranke. Und eine komplette Mannschaft würde ebenfalls einen zu hohen Störfaktor darstellen."
    Atlan blinzelte, horchte in sich hinein, kommunizierte wohl mit dem Logiksektor seines Extrasinns. „Kompromissvorschlag: drei Personen. Ein erfahrener Pilot, du – und Hajmo Siderip."
    „Abgemacht!", rief ich.
    Zu vorschnell. Wieder traf mich der Röntgenblick des Unsterblichen. „Das ist genau, worauf du von Anfang an abgezielt hast, nicht wahr?" Er grinste. „Fein, dass wir uns einig sind."
     
    *
     
    Beim besten Willen erinnere ich mich nicht daran, wie ich wieder in mein Quartier gekommen bin. Knieweich, so viel steht fest.
    Ich habe mit keinem Geringeren als Atlan gefeilscht – und erreicht, was ich mir vorgenommen hatte! Schwesterherz,

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