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2311 - Die Explosive Kraft

Titel: 2311 - Die Explosive Kraft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Aram Tachady buchen zu können. Der Flug über knapp neun Lichtjahre verlief problemlos. „Und nun sind wir wieder daheim", schloss Kempo. „Ich vermute, dass Yllay Hor’Boran eine Beschwerde gegen mich einreichen wird; wegen Befehlsverweigerung, wenn nicht gar Meuterei. Wir sind im Exil nicht wärmer miteinander geworden, unser Verhältnis hat sich eher noch verschlechtert."
    „Widersinnig", sagte Auhara. „Deinem beherzten Eingreifen verdankt sie ihr Leben."
    „Schon richtig. Aber sie macht mich für den Verlust ihrer Gaben verantwortlich. Nach wie vor argwöhnt sie, ich hätte den Struktursturm unbewusst verstärkt. Sie wird beantragen, mir aufgrund meiner Gefährlichkeit die Pilotenlizenz zu verweigern, trotz der bestandenen Abschlussprüfung."
    „Damit kommt sie nicht durch", sagte Sheerdurn grimmig.
     
    *
     
    Der Alte sollte Recht behalten. Kempo erhielt eine Verwarnung von Seiten des Strukturfolgers, zugleich aber auch eine Belobigung für sein beherztes Handeln. Dann wurden die Urkunden überreicht.
    Auhara und Kempo hängten im Kreis der Großfamilie ihre Pilotenpatente an die Wand der Gemeinschaftsküche, direkt neben jene von Danoit und Sreda. „Ich bin sicher, sie wären sehr stolz auf euch", sagte Tante Nedelja mit feuchten Augen.
    Später besuchten sie den Vater im Hospiz. Er erkannte sie nicht. Sein Zustand war unverändert, und es bestand keine Hoffnung auf Besserung.
    Memo für Monique vom 16. Juni 1344 NGZ „Es besteht keine Hoffnung auf Besserung", sagte ich zu Atlan. „Der Zustand ist unverändert, die Gegenseite erkennt unser Bemühen um Kontakt nicht an."
    „Wobei ich überzeugt bin, dass sie verstehen, was wir wollen", erwiderte der Arkonide. Ich hatte ihn um ein Gespräch unter vier Augen ersucht. „Aber sie scheuen immer noch vor uns zurück. Dabei sollten sie sich inzwischen an die VERACRUZ gewöhnt haben."
    „Weißt du, was ich glaube?"
    „Ich bin kein Telepath ..."
    „Vielleicht ist die VERACRUZ der Grund für ihre Zurückhaltung. Möglicherweise kennen sie keine so großen Raumer. Das Explorer-Flaggschiff flößt ihnen mehr als bloß Respekt ein. Nämlich Furcht."
    „Hm." Atlan runzelte die Stirn und kniff die roten Augen zusammen. Ich fühlte mich durchschaut. Der Unsterbliche mochte keine Gedanken lesen können, doch er ahnte, worauf meine Argumente hinausliefen. Sofort brach mir der Schweiß aus, und ich spürte meine Wangen heiß werden.
    Das musst du dir einmal bewusst machen, liebe Schwester: ich mit Atlan – Atlan da Gonozal, einem Unsterblichen, der mehr erlebt hatte in seinem über zehntausendjährigen Leben als so manche Zivilisation der Milchstraße zusammengenommen – allein in dessen Kabine! Auf einem bequemen Sofa, vor uns ein nierenförmiges Tischchen mit Fruchtsäften und Knabbergebäck, nach dem ich nicht zu greifen wagte aus Angst, meine Hand könnte zittern.
    Irgendwie paradox: In der intimen, zwanglosen Atmosphäre des unaufdringlich stilvoll eingerichteten Zimmers erschien es mir noch vermessener, mich quasi auf gleicher Augenhöhe mit dem Aktivatorträger zu unterhalten, als in der Zentrale oder einem Konferenzraum. Hätte es sich um mit arkonidischem Prunk überladene Gemächer gehandelt, ich hätte mich sogar leichter getan.
    Atlan hüstelte. Ich begriff, dass ich, den Mund halb geöffnet, Löcher in die Luft starrte und wie ein Vollidiot wirken musste.
    Prompt schämte ich mich und errötete noch stärker. „Hör mal", sagte der Expeditionsleiter ruhig. „Du brauchst deine Nervosität nicht zu kaschieren. Steh dazu, dass du dich in meiner Nähe unwohl fühlst. Das ist keine ungewöhnliche Reaktion. Es gäbe mehr Grund zur Beunruhigung, wenn dem nicht so wäre. Okay?"
    Ich nickte, einen dicken Kloß im Hals. „Trink einen Schluck! Lass dir Zeit, wir haben es nicht eilig."
    Folgsam griff ich nach dem Glas, hob es zum Mund, stellte es dann doch wieder ab. Die Vorstellung, eventuell Atlans private Toilette aufsuchen zu müssen, war mir unerträglich. Falls im Badezimmer ein Korb mit gebrauchter Wäsche stünde – nicht auszudenken!
    Der Weißhaarige stellte für mich eine Ikone dar, ein Idol. Idole trugen keine Unterhosen ... „Du hast angekündigt, einen Vorschlag unterbreiten zu wollen."
    Ich räusperte mich. „Ja. – Meiner Meinung nach erreichen wir gar nichts, wenn wir so weitermachen wie bisher. Die unbekannten Beobachter im Randbereich der Wolke werden uns so lange aus dem Weg gehen, bis sie endgültig das Interesse verlieren. Das

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