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fügte sie einen kurzen Falkenschrei hinzu. Der Wolf versuchte noch immer, aus dem Loch zu klettern; er hatte Angst vor ihr. Als der Schlamm des nassen Überhangs unter seinen Vorderpfoten nachgab, rutschte er zurück. Er traf mit dem Rücken zuerst aufs Wasser, und Swan streckte instinktiv die Arme aus, um ihm zu helfen, aber natürlich war er voll und ganz in der Lage, sich selbst herumzudrehen und zurück zu dem Lehmvorsprung zu schwimmen. Als er ihre Berührung spürte, wirbelte er herum und biss sie in die rechte Hand, bevor er hektisch von ihr fortpaddelte. Sie schrie vor Schmerz und Überraschung. Ihr Blut war im Wasser, in seinem Maul. Der Biss brannte, und auf dem Handrücken hatte sie eine Wunde, aus der noch eine ganze Weile das Blut hervorquellen würde.
In der Schenkeltasche ihres Ganzkörperanzugs, der sie bis auf ihren Kopf trocken hielt, steckte eine Erste-Hilfe-Ausrüstung. Sie zog sie heraus und überlegte, ob Hautkleber bei der Stichwunde, die der Wolfszahn hinterlassen hatte, funktionieren würde. Nun, sie musste es eben ausprobieren. Sie stach die Tube an, quetschte eine ganze Menge Kleber in das dunkle rote Loch und drückte dann fest eine Mullbinde darauf. Der Mull würde in dem Loch kleben bleiben, aber sie konnte alles Überstehende abschneiden und den Rest drinlassen, das würde nicht schaden.
Die Innenwände des Kessels waren mit Ausnahme einiger horizontaler Rillen glatt. Wie in aller Welt sollte sie hier nur herauskommen? Sie griff nach ihrem Telefon in der Anzugtasche und stellte fest, dass sie leer war. Die Tasche war offen gewesen, weil sie ziemlich oft bei ihren Kollegen angerufen hatte. Nun, sie würden bemerken, dass Swan fehlte, und sie per GPS orten. Vielleicht konnte sie auf den Grund des Teichs hinabtauchen und das Telefon bergen, und vielleicht würde es sogar noch funktionieren, nachdem es im Wasser gelegen hatte.
Aber eigentlich kam ihr weder das eine noch das andere besonders wahrscheinlich vor. »Pauline, kannst du mein Telefon orten?«
»Nein.«
»Kannst du für mich Kontakt zu meinem Team aufnehmen?«
»Nein. Ich bin darauf ausgelegt, einzig und allein mit dir in Kontakt zu stehen.«
»Kein Funk?«
»Kein Langstreckenfunk, wie du weißt.«
»Wie ich es mir hätte denken können. Du nutzloses Stück Schrott.«
Der Wolf knurrte, und Swan verstummte. Sie krähte kurz. »Hork!«, krächzte sie in der Hoffnung, dass der Wolf einem Geschöpf, das die Krähensprache beherrschte, vielleicht etwas Platz einräumen würde. Sie wusste wirklich nicht, was sie tun sollte.
»Pauline, wie komme ich hier raus?«
»Ich weiß es nicht.« Die Art, wie sie ohne jede Verzögerung antwortete, klang ein wenig missbilligend.
Swan bewegte sich auf dem ringförmigen Band aus Schlamm, und der Wolf bewegte sich mit, um auf der gegenüberliegenden Seite zu bleiben. Wenn die höheren Vorsprünge auf dieser Seite ihr Gewicht hielten, dann konnte sie vielleicht rausklettern. Sie unternahm einen Versuch, wobei sie den Wolf aus dem Augenwinkel beobachtete. Sein Kopf war ihr zugewandt, doch er blickte ein wenig zur Seite. Schnell wurde klar, dass der Schlamm an den Wänden ihr keinen Halt bieten konnte. Sie brauchte Stöcke, um sich Stufen zu graben, oder um sie tief genug in den Schlamm zu stecken, damit sie hielten. Aber in dem Kessel gab es keine Stöcke. Einmal mehr überlegte sie, ob sie am Grunde des Beckens vielleicht etwas finden würde. Aber das Wasser war eiskalt, und der Ganzkörperanzug bedeckte nicht ihren Kopf. Außerdem ließ sich unmöglich sagen, wie tief das Becken war, und ob es dort unten überhaupt etwas gab.
»Pauline, ich glaube, wir sitzen hier fest.«
»Ja.«
AUSZÜGE (16)
Es handelte sich dabei nie um die offizielle Politik irgendeiner Einheit, die größer war als ein einzelnes Terrarium, und selbst diese ließen nur selten etwas Explizites über ihre Tiere verlautbaren – wo sie sie hinschickten, wie viele, wie man sie transportierte – nichts. Man geht davon aus, dass die Koordinierung, die es offensichtlich gegeben haben muss, vollständig offline stattgefunden hat, und sie ist bis heute nicht hinreichend dokumentiert. Im Rückblick scheint dieses Fehlen einer öffentlichen Stellungnahme nicht weiter überraschend, da wir inzwischen an Derartiges gewöhnt sind; doch damals handelte es sich um ein vergleichsweise neues Phänomen, und viele klagten, dass das Leben ohne öffentliche Bekanntmachungen im blanken Chaos enden würde. Da es keine Ordnung mehr im
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