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2315 - Kampf ums Salkrit

Titel: 2315 - Kampf ums Salkrit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tag waren wir bloß Feinde, Kempo. Du warst mir stets lästig und als Schwiegersohn mehr als unwillkommen. Zu keinem Augenblick konnte ich mir vorstellen, dich in meiner Familie aufzunehmen. Doch von heute an wirst du feststellen, dass es Schlimmeres gibt. Dass mein Hass weit über dies alles hinausgeht.
    Du glaubst, dass du mit einem billigen Schauspiel wie diesem landenden Raumschiff den Rat in Panik versetzen oder gar beeinflussen kannst? Du würdest dich wundern, wenn du wüsstest, wo die Entscheidungen tatsächlich getroffen werden - und wie wenig du sie beeinflussen kannst. Nichts wird sich auf Ijordan und den anderen Planeten ändern, niemals!
    Ein Jungspund wie du kann es nicht schaffen, ein Gefüge zu zerstören, das über Jahrtausende hinweg errichtet und gefestigt wurde."
    „Dass du dich nur nicht täuschst", entgegnete ich leise und wischte mir die Tränen aus den Augen. Khal machte es mir leicht, meine Fassung wiederzugewinnen. „Selbst die größten Gebäude stürzen binnen kurzem in sich zusammen, wenn man mit der Zerstörung am richtigen Punkt ansetzt."
    „Mag sein, mag sein." Er lachte mir höhnisch ins Gesicht. „Aber diesen Punkt wirst du nicht finden." Abrupt drehte er sich um und marschierte zurück in Richtung Hain. „Wiederum falsch vermutet", sagte ich so leise, dass er mich nicht mehr hören konnte. „Ich bin der Charon-Loge bereits auf der Spur ..."
    Sheerdurn hatte mittlerweile seine Hausaufgaben erledigt. Er hatte dagestanden und beobachtet, wie sich die Ratsherren in diesen Minuten und Stunden verhielten. „Hast du was rausgefunden?", fragte ich flüsternd. „Es sieht gar nicht gut aus", antwortete der Alte, „gar nicht gut. Aber wir sollten uns allmählich aus dem Staub machen, bevor sie bemerken, wem sie dieses Durcheinander eigentlich verdanken."
    „Da mache ich mir keine großen Sorgen." Ich tat den Einwand mit einer Handbewegung ab. „Logik war noch nie die Stärke dieses seltsamen Vereins."
    Innerlich erschrak ich über die Einstellung, die ich mittlerweile an den Tag legte.
    Dies hier waren die Repräsentanten der sieben bewohnten Planeten im Charon-Haufen, und ich redete über sie, als wären sie Schwachsinnige. Ich durfte unter keinen Umständen den Fehler machen, meine Gegner zu unterschätzen.
    Manche Eigenheiten, denen ich hier begegnet war, mochten Anlass zum Lachen geben, aber es saßen Frauen und Männer an den Hebeln der Macht, die durchaus wussten, was sie eigentlich taten.
    Meine kleine Inszenierung, bei der Atlan, der Arkonide, so brav mitgespielt hatte, diente nur dem einen Zweck, die Spreu vom Weizen zu trennen. Wer dieser meist alten Ratsmitglieder war von der Situation überfordert, wer zog in Wirklichkeit die Fäden hinter den Kulissen?
    Leise, still und heimlich zogen wir uns zurück. Leider nicht ganz unbemerkt, wie ich feststellte. Khal Pif'Deran beobachtete uns. Er unternahm allerdings nichts, um uns hier festzuhalten. Seine Macht, so mussten wir vermuten, reichte weit über diesen Versammlungsort hinaus. Wohin auch immer wir uns auf Ijordan begaben - seine Aufmerksamkeit würde auf uns gerichtet sein. Richtig sicher konnten Sheerdurn und ich uns wohl nur an Bord unseres Schiffes fühlen.
    Oder hatte der Ratsvorsitzende sogar dort seine Handlanger sitzen? Nicht einmal das konnte ich mit hundertprozentiger Sicherheit ausschließen. Ich musste Vorsorge treffen - und mich künftig mit der notwendigen Vorsicht in der Öffentlichkeit bewegen.
     
    *
     
    Sabozuma, die Funkerin der DORYNA, gab stillen Alarm. Ihr zartes Gesicht leuchtete leichenblass im Widerschein der Leuchtanzeigen und Instrumente. „Die ENZIMUND ist eingetroffen", sagte sie. „Sie bringt Nachrichten vom Rand der Welten wölke. Äußerst unerfreuliche ..."
    Die hübsche junge Frau hatte die Eigenschaft, aus allem und jedem ein Geheimnis zu machen, und brachte mich damit manchmal ziemlich auf die Palme.
    In keinem Fall konnte sie mit Auhara konkurrieren ...
    Reiß dich zusammen!, sagte ich mir und konzentrierte mich auf die Funkerin.
    Erwartungsvoll starrte ich sie an, spielte ihr kleines Spielchen mit.
    Ich schätzte die Entfernung ab, die die ENZIMUND zurückgelegt haben musste.
    Sie war in einem Sektor „oberhalb" der Charon-Hauptachse und „hinter" dem Goldenen System mit Beobachtungsaufgaben beschäftigt gewesen. Im Mittelpunkt des Rasters, den wir aus Vernunftgründen jenem der Terraner angepasst hatten, lag das Goldene System, dessen Mysterien nunmehr gelöst waren. Die ENZIMUND

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