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Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition)

Titel: Lux Aeterna 2 (Die Abenteuer des Vampirs Jason Dawn) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grayson
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I. Einsamkeit
     
    Leander schwieg und blickte hinauf in das hallenartige Deckengewölbe der Kathedrale, als könnten seine Augen dieses durchdringen und bis hinauf in den Nachthimmel schauen. Seine Atemzüge klangen mühsam und keuchend. Seine schönen, dunkelblauen Augen weiteten sich. Jason, der vor ihm kniete, sah, wie diese Augen den sternenübersäten Kosmos in sich aufnahmen und die Pupillen verschwanden. Er blickte in das Spiegelbild eines Universums, wie es vor Anbeginn der Zeit bestanden hatte  ...
     
    In der alten Kathedrale herrschte eine fast fühlbare Stille. Plötzlich griff Leanders Hand nach Jasons Arm. Der junge Vampirfürst kniete noch immer an der Seite des Sterbenden. „Wir sehen uns wieder, mein Freund, wenn die Zeit gekommen ist“, klang Leanders Stimme kaum hörbar, doch für die Ohren eines Vampirs klar und deutlich. Dann sank der Kopf des Halbengels zur Seite. Jason Dawn vernahm den letzten Herzschlag seines Mentors und Freundes, als er sich erhob. Anklagend und zornig ging sein Blick zu dem prächtigen Altar im Mittelschiff, über dem der Gekreuzigte wie ein Mahnmal hing. Jason erhob sich und richtete sein Wort an dieses Kreuz. „Hör zu“, sagte er fast herausfordernd zu der Figur. „Ich weiß, dass ich kein Recht mehr habe, dich um etwas zu bitten oder mich über etwas zu beklagen. Aber sorge wenigstens für meinen Freund, wenn er jetzt wieder bei Euch ist.“ Der Fürst der Neuzeitvampire wandte sich um, um den leblosen Körper seines Freundes zur letzten Ruhe zu betten, aber der Gang war leer. Nur das silbern schimmernde Blut des Halbengels aus Atlantis bildete eine kleine Pfütze auf dem rauen Steinboden. „Was zum  ... “ Jason verschluckte den Fluch, der ihm auf der Zunge lag und blickte sich suchend um. Keine Spur von Leanders Körper! Nur ein intensiver Duft von Rosen erfüllte die Kathedrale.
    Jason seufzte, was wusste ein Vampir schon vom Sterben eines Engels, auch wenn es nur ein halber war  ...  Dann kam ihm ein anderer Gedanke. Der junge Vampirfürst ging zum Altar und nahm dort einen der kleinen goldenen Becher, die als Zierrat auf dem blütenweißen Altartuch standen. „Nur geliehen“, murmelte er entschuldigend zu dem Kreuz hin. Vorsichtig, um nicht mit dem für ihn als Vampir hoch gefährlichem Blut in Berührung zu kommen, nahm er in dem dünnwandigen Gefäß einige Milliliter der zähen Flüssigkeit auf. Er wusste nicht einmal, warum er das tat, aber irgendetwas drängte ihn dazu. Zu Hause würde er es in ein Reagenzglas umfüllen. Zuhause. Wo war das eigentlich?
    In dem alten Landhaus in den Cheviot Hills an der englisch-schottischen Grenze war es still. Fast zu still, wenn man bedachte, dass ein kleines Kind dort untergebracht war. Miles und Lejla, beide Mitglieder in Jasons Band, kümmerten sich um die Kleine, die sie mit großen Augen anschaute, als wüsste sie genau, dass es sich bei diesen beiden um Hybridenvampire handelte, die sie vor ein paar Tagen aus ihrem bisherigen Zuhause, aus der Obhut der Klosterschwestern, entführt hatten. Lejla, die überschlanke Keyboarderin mit den kurzen, platinblonden Haaren, blickte besorgt aus dem Fenster. Sie hatten immer noch nichts von Jason und Leander gehört, wusste nicht, ob ihr Plan gelungen war. Die beiden anderen Bandmitglieder, Shane und Weston, würden ebenfalls bald hier eintreffen. Es galt, eine Entscheidung zu treffen, was mit dem Kind, der Tochter von Lady Alderley und dem Halbengel Leander Knight, geschehen sollte. Dieses Kind würde sich über kurz oder lang entscheiden müssen, ob es die Laufbahn eines ungeheuer mächtigen Vampires, eines Lamia-Abkömmlings oder die eines engelhaften Wesens einschlagen wollte. Beide Mächte waren gleichstark in ihr vertreten. Wenn es nach den Plänen ihrer Mutter gegangen wäre, sollte sie in absehbarer Zeit mit dem einzigen Fürsten der Neuzeitvampire, Jason Dawn, eine neue Generation von mächtigen Lamia gründen, die diese Erde in einen Vorhof zur Hölle verwandeln konnten. Auch wenn dies erst in etwa siebzehn Jahren der Fall sein konnte, so verging dieser Zeitraum für die Unsterblichen wie für die Menschen ein paar Stunden.
    Mittlerweile war eine Woche vergangen, und Jason Dawn hatte sich immer noch nicht gemeldet. In wenigen Wochen stand wieder eine CD-Produktion für die Band an, und bisher waren noch nicht alle Songs fertig geschrieben. Aber das war jetzt absolut zweitrangig geworden.
    Das Wohnzimmer im Landhaus wurde an diesem Abend nur von einigen

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