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2319 - Die Siedler von Vulgata

Titel: 2319 - Die Siedler von Vulgata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unterschlüpfen zu können und uns auszusaugen. Wir haben diese Kolonie im Schweiße unseres Angesichts aufgebaut, und wir werden sie nicht herschenken an ein paar Unholde."
    Arrick musste sich Gehör verschaffen, irgendwie! Geschöpfe Gottes waren verpflichtet, einander zu helfen. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, hieß es in der Heiligen Schrift. Die Galchinen waren ihre Nächsten, ob sie nun anders aussahen oder nicht.
    Er räusperte sich, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Da zuckte Kantur Gotha zusammen. Arrick sah deutlich, wie er sein Handgelenk zu bedecken versuchte. Unter dem Stoff blinkte etwas. Der Patriarch murmelte: „Bitte entschuldigt mich." Er eilte an Arrick vorüber und verließ den Saal.
    Der Rufer musste sich gemeldet haben!
     
    *
     
    Arrick folgte dem Patriarchen. In der Verkaufshalle sagte er: „Velved Karwai, wartet weiter, es ist bald geklärt." Ohne eine Antwort abzuwarten, ging er Kantur Gotha nach. Der Patriarch stürmte durch die Siedlung. Es war niemand auf den Straßen, die Fensterläden waren verriegelt und die Türen geschlossen.
    Zum Haus Genesis war Kantur Gotha unterwegs. Das Haus sah verändert aus: Sein Dach war mit dicken Brettern zugenagelt, und auch die Wände hatte man nachträglich verstärkt. „Ihr könnt gehen", sagte Gotha zu den zwei Schergen an der Tür.
    Arrick sprang in eine Gasse, wartete, bis die beiden ihn passiert hatten. Dann ging er zu Gotha, der gerade durch die Tür trat.
    Bevor er sie hinter sich schließen konnte, stemmte Arrick seinen Fuß dagegen. Da erst bemerkte ihn der Patriarch. Gotha versuchte, ihn fortzustoßen. Er konnte Arricks Kraft aber nichts entgegensetzen.
    Arrick zog das gezackte Messer und setzte es Gotha an den Hals. Sofort erstarrte der Patriarch. „Geht hinein", sagte Arrick, „und lasst die Finger von Eurem Gewand! Wenn Ihr versucht, die Strahlenwaffe zu ziehen, schneide ich Euch die Kehle durch."
    Rückwärts und mit kleinen Schritten ging der Patriarch in das Haus. Den Kopf hielt er dabei gerade, bemüht, den Hals an der Klinge nicht zu bewegen.
    Arrick folgte ihm. „Was war das für ein Leuchten: an Eurem Handgelenk?"
    „Der Signalgeber des Automat-Orters."
    „Dieser Rufer, den die Terraner Euch geschenkt haben?"
    „Ja."
    „Was bedeutet das Leuchten?"
    „Dass das Gerät schon wieder etwas geortet hat."
    „Schon wieder? Wie meint Ihr das?"
    Arrick ließ die Tür um einen Spalt offen, damit er im Tageslicht den Patriarchen im Auge behalten konnte.. Die Maschinen spiegelten das Blinken vom Handgelenk Kantur Gothas wider.
    Der Patriarch schwieg. Die Haut spannte sich unter der Klinge. „Redet!"
    „Vergangene Nacht hat er das erste Mal angeschlagen. Einige Stunden vor dem Morgengrauen."
    „Und? Was war die Ursache?"
    „Ich bin hierher geeilt und habe das Ortergerät der Terraner angeschaltet. Es hat die Anwesenheit eines fremden Raumschiffs im Vander-System angezeigt. >Typ unbekannt<, hat es gemeldet und gezeigt, dass das Schiff Kurs auf Vanderbeyten nimmt. Dann hat es gedonnert, eine Sturmbö hat das Haus Genesis erzittern lassen. Ich habe gebetet, dass das Schiff der Fremden nicht Vulgata ansteuern möge - und mein Gebet wurde erhört. Es ging laut Orter abseits der Siedlung nieder. Dort blieb es eine kurze Weile. Dann flog es wieder auf, ohne dass etwas geschehen wäre. Nochmals donnerte es, nochmals rüttelte Wind am Haus, dann war das Schiff fort."
    Der Wind. Das Donnern. So erklärten sie sich also. Es musste das Schiff der Galchinen gewesen sein. „Ihr habt es nicht mehr gesehen daraufhin?"
    Gotha zischte: „Du wirst nichts erreichen auf diese Weise, Arrick Aargrefe."
    Arrick ritzte ihm die Haut. Blut floss seinen Hals hinunter. „Sie haben die Sonne angesteuert", sagte Gotha hastig. „Auf der Anzeige ist dort das Schiff verschwunden."
    „Also sagen die Galchinen die Wahrheit!
    Und Ihr wusstet es, die ganze Zeit!"
    „Ziehe keine übereilten Schlüsse. Sie können die Sache vorgetäuscht haben.
    Vielleicht sind sie nur hinter die Sonne geflogen."
    An Gothas Arm blinkte der Armreif. „Geht", sagte Arrick, „seht nach, was der Orter meldet."
    Gotha ging zu einem Kasten in der Mitte des Raumes.
    Arrick folgte ihm, ohne das Messer von seiner Kehle zu nehmen. „Kniet nieder, schaltet ihn an!"
    Mit bebender Hand betätigte Gotha einen Schalter. Lämpchen glommen auf. Eine Kugel schwebte aus dem Gerät hervor, strahlend gelb. Acht kleinere Kugeln umkreiste sie, und winzige Kügelchen umkreisten einige der kleinen

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