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2319 - Die Siedler von Vulgata

Titel: 2319 - Die Siedler von Vulgata Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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und rot und blau, formten Gesichter, drohende Fratzen vor der schwarzen Hauswand.
    Immer mehr Siedler sammelten sich am Haus. Sie starrten auf die Spießträger und den Eingang. Hier würde er nichts erfahren. Und an der Hinterseite?
    Womöglich gab es dort ein Fenster oder eine Luke, an denen er lauschen konnte.
    Arrick erschauderte bei dem Gedanken, womöglich erwischt zu werden, aber die unbezähmbare Wissbegier, die ihn antrieb, ließ ihm keine Ruhe. Gespielt lässig ging er um die Menschentraube herum. Er durfte nicht rennen, die Wächter würden sonst auf ihn aufmerksam werden.
    Gerade rechtzeitig erreichte er die Rückseite des Hauses, um noch zu sehen, wie Dienerhände den letzten Fensterladen schlossen. Bei Elis Bart! Ganz offenkundig besprachen sie da drin große Geheimnisse, sonst würden sie nicht solchen Wert darauf legen, unbelauscht zu bleiben.
    Hier standen keine Wachen. Es stank nach Fäkalien. Wie auch sein Elternhaus grenzte das Haus Offenbarung an den Palisadenwall, und hinter dem Wall befand sich der Sickergraben, in dem die Ausscheidungen und Küchenabfälle landeten. Arrick riss die Augen auf. Auch die Gothas verfügten über ein Abfallrohr!
    Es führte von der Hausrückwand zum Palisadenwall und durchstieß diesen. Jede Wette, dass es unter dem Wasserspiegel des Sickergrabens endete.
     
    *
     
    Der Wachposten am Tor im Palisadenwall erwiderte nicht seinen Handgruß. Er musterte Arrick nur abschätzig und blickte dann wieder hinauf zur Raumschiffkugel.
    Arrick eilte am Wall entlang. Da, wo das Patriarchenhaus ihn überragte, blieb er stehen. Er verzog das Gesicht. Im Graben schwamm kein Wasser, sondern eine dicke Brühe, die nach Urin stank. Kotbrocken hingen darin, Schimmelpilzinseln, faulende Küchenabfälle.
    Er sah zum Raumschiff hin. Vor zwanzig Jahren waren diese Menschen das letzte Mal gelandet. Wollte er weitere zwanzig Jahre warten, ehe er erfuhr, weshalb die Fremden zu ihnen kamen und welches Geheimnis den Patriarchen mit ihnen verband? Nein. Also galt es, sich zusammenzunehmen und ein Mann zu sein. Er sah nach rechts und nach links.
    Hier wurde ein Geheimnis eingesponnen, und er würde es lüften. Er zog sich die Schuhe aus. Vorsichtig watete er in die Brühe hinein.
    Luftblasen stiegen auf. Der Boden war weich. Schlamm drückte sich zwischen seinen Zehen hindurch. Vom Gestank wurde ihm übel. Da hineinzutauchen?
    Was, wenn er sich verschluckte?
    Die Kotsuppe reichte ihm bereits bis zur Brust, da stieß er mit dem Schienbein gegen ein Hindernis. Er stöhnte vor Schmerzen. Eilig tauchte er die Hände hinab und hielt sich das Bein. Er senkte den Oberkörper, bis ihm der stinkende Schleim an das Kinn reichte, um nach dem Widerstand zu tasten. Ein Rohrende, ja, das war es. Ihn schwindelte, die Nase so dicht über dem stinkenden Brei.
    Zwanzig Jahre! Zwanzig Jahre würde es dauern! Er holte tief Luft.
    Arrick tauchte. Er hielt die Augen geschlossen, kroch mit den Händen voran in das Rohr. Es war glitschig; erst als er mit dem ganzen Körper hineingeschlüpft war und die Beine angewinkelt hatte, konnte er sich fest genug gegen das Rohrinnere stützen, um hinaufkriechen zu können. Was, wenn er stecken blieb?
    Wild arbeitete er sich voran. Wann endlich kam wieder Luft? Der Brei schmierte an seinen Augen entlang, strich ihm über die Lippen, rührte an die Ohren. Arrick fragte sich plötzlich, ob er für seinen Übermut sterben würde. Hier konnte ihm niemand helfen, nicht einmal schreien konnte er.
    Er spürte, wie ihm Schleimbrocken aus dem Haar rutschten. Er war aufgetaucht.
    Der Brei klatschte auf die Wasseroberfläche. Arrick fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und wischte die Fäkalien ab, dann schnappte er nach Luft.
    Die stinkende, kranke Luft war nicht ganz das, was er sich erhofft hatte, aber er konnte atmen.
    Er blinzelte. Es war dunkel. Rasch schloss er die Augen wieder, damit ihm nichts hineinlief. Weiter! Weiterkriechen.
    Endlich stieß er mit dem Kopf an eine Holzklappe. Wenn sie gebaut war wie zu Hause, ging sie zur Rohrseite hin auf. Er streckte die Hände voran und versuchte, die Fingernägel unter das Holz zu bohren, um es zu sich zu ziehen.
    Einige Male rutschte er schmerzhaft ab, dann schaffte er es. Durch die offene Klappe drang Licht. Eine kleine Kammer sah er, die Tür war nur angelehnt.
    Vorsichtig glitt er aus dem Abfallrohr.
    Fäkalienbrei rutschte ihm in den Beinlingen an den Schenkeln hinunter.
    Mutter durfte das nie erfahren. Nie.
    Er war im

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