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2321 - Schatten ÃŒber Halut

Titel: 2321 - Schatten ÃŒber Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beide Köpfe ein und pumpten die gemeinsame Lunge voll Sauerstoff.
    Aber das konnte die schleichende Starre nicht aufhalten.
    Wie lange stand er schon da?
    Zwei Stunden? Drei?
    Zerberoff ahnte, dass er sehr viel mehr Geduld würde aufbringen müssen als erwartet. Doch es gab kein Zurück.
    Das zweite Bein wurde ebenfalls taub. So gut es eben ging, bewegte der Duale Kapitän die Muskeln, erreichte damit aber nur, dass sich die Schmerzen mit jedem Pulsschlag weiter verbreiteten. Aroff öffnete den Schnabel zu einem lautlosen Aufschrei. Klebriges Sekret quoll aus seinen Augen und tropfte langsam über das Gefieder.
    Das Warten wurde zur Qual
     
    5.
     
    Sein Entsetzen wuchs. Vor allem wurde ihm klar, dass er sterben würde, falls er sich nicht wirkungsvoll zur Wehr setzen konnte.
    Wieder stach die Mikro-Bestie zu, beide Desintegratorklingen hinterließen tiefe Wunden quer über Torkas' Brustkorb. Ein greller Schmerz durchbrach seine beginnende Agonie und schreckte ihn noch einmal auf.
    Er schaffte es nicht, sich auf die Seite zu wälzen und den Angreifer abzuschütteln.
    Aber als seine Brustarme auf Widerstand stießen, packte er sofort zu. Diesmal würde er nicht loslassen, solange sich die Mikro-Bestie noch bewegte.
    Nur Sekunden später schlossen sich kräftige Hände um seine Gelenke und versuchten, seine Arme auseinander zu ziehen.
    Torkas gurgelte halb erstickt. Blut stieg in seiner Kehle auf und quoll aus dem Rachen. Die kräftigen Dolchstöße, so winzig diese Klingen auch sein mochten, hatten seine Lunge verletzt. „Wenn ich sterbe, nehme ich dich Bestie mit!" Torkas wusste nicht, ob er das laut hinausbrüllte oder ob der Satz allein in seinen Gedanken entstand.
    Aber das war unwichtig. Der lähmende Sog griff wieder nach ihm und drohte ihn mit sich zu reißen in ein unbekanntes Jenseits.
    Eine unwiderstehliche Kraft drückte seine Schultern zurück. Torkas hörte Stimmen, verstand aber nicht, was sie sagten. Und da war eine Berührung an der Schläfe, begleitet von einem dumpfen Zischen.
    Kälte durchpulste ihn, zugleich flauten seine Erregung und die enorme Anspannung ab. Irgendetwas geschah mit ihm, von dem er keine Ahnung hatte. „Warum lässt er nicht endlich los?"
    „Es liegt an der Justierung. Was immer Torkas erlebt hat, sein Eindruck davon muss äußerst intensiv gewesen sein."
    „War das nicht der Sinn des Experiments?"
    Obwohl er nicht verstand, was sie sagten, glaubte Evor Torkas, die Stimmen zu kennen. Erneut versuchte er, sich herumzuwälzen, aber starke Stahlbänder schlossen sich über seinem Brustkorb und im nächsten Moment über den Oberarmen.
    Sich gegen diese Kraft zu stemmen war sinnlos.
    Beide Herzen pumpten jetzt das Blut durch seinen Körper. Doch zu spät, den Tod konnte er damit nicht mehr aufhalten.
    Evor Torkas fühlte sich seltsam leicht. War so das Ende? Aus der Drangwäsche in eine eigenwillige Euphorie, in der er seinen Körper kaum mehr wahrnahm, geschweige denn ihn kontrollieren konnte?
    Seine verkrampften Muskeln lösten sich. „Er hat es gleich geschafft ..." Diesmal verstand er, was eine der Stimmen sagte.
    Geschafft? Torkas war im Begriff, alles hinter sich zu lassen: Halut, die Mächte des Chaos und die Mikro-Bestie, gegen die er nicht hatte bestehen können. Schlimme Zeiten kamen auf die Galaxis zu.
    Vielleicht, dachte er mit schwindender Kraft, werden die Lebenden bald die Toten beneiden. Seine Empfindungen verwehten.
     
    *
     
    Die Sonne hatte den Zenit erreicht. Immer wieder hielt Icho Tolot inne, hob den Blick und suchte den Himmel ab. Nur wenige fahle Wolkenfetzen wirbelten in geringer Höhe dahin.
    Tolot ertappte sich dabei, dass er bei dem Gedanken an das Kolonnen-Fort die Hände zu Fäusten ballte.
    Er konnte nicht wissen, dass zu dieser Zeit der Duale Kapitän Zerberoff nur wenige Lichttage entfernt weilte und der Versammlung der Fort-Kommandeure entgegensah. Aber selbst falls Tolot das geahnt hätte, wäre es ihm unmöglich gewesen, das auszunutzen. Weder gegen Zerberoff allein noch gegen die komplette Kommandostruktur der Terminalen Kolonne in der Milchstraße konnte er vorgehen. Die Frage wäre ohnehin gewesen, ob ein zweifellos sehr teuer zu bezahlender Angriff für mehr als eine kurze Atempause gereicht hätte.
    Die letzten Jahre und Jahrzehnte hatten Halut Umwälzungen gebracht wie lange nicht. Die aktuelle Bevölkerungszahl Haluts von 87.882 war niedriger, als Tolot angenommen hatte.
    Deutlich war ihm in Erinnerung, dass im Jahr 1292 NGZ

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