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2321 - Schatten ÃŒber Halut

Titel: 2321 - Schatten ÃŒber Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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in die Milchstraße gekommen!"
    Er achtete nicht auf die Kalbarone und Vizekapitäne. Ihre Empfindungen waren ihm in dem Augenblick egal, weil sie ohne Belang waren. Der Terminale Herold war ein direkter Untergebener der Progress-Wahrer. Das konnte nur bedeuten, dass endlich neue Befehle eintrafen. Es war richtig gewesen, im Vorfeld nicht untätig zu bleiben.
    Wieder überging der Duale Kapitän Malikadi, als er sich an die Zentrale des Kolonnen-Forts wandte. „Dem Terminalen Herold ist sofort das Peilsignal für einen leeren Hangar zu senden!", befahl er. „Übermittlung des Signals bis zur Landung!"
    Die Bestätigung erfolgte umgehend.
    Zugleich leuchtete ein weiteres Hologramm auf, das einen geräumigen leeren Hangar zeigte. Durch das schützende Prallfeld hindurch war ein Ausschnitt des sternübersäten Weltraums zu sehen. Ohne die eingeblendete Markierung wäre es jedoch unmöglich gewesen, die nahe Sonne Haluta in dieser Fülle zu identifizieren.
    Vorübergehend fragte sich Zerberoff, ob der Terminale Herold wegen der Haluter gekommen war. Die körperliche Übereinstimmung dieser Intelligenzen mit den Assassinen der Kolonne war frappierend.
    Weiterhin zeigte die Dunkelkapsel keine Modifikation. „Ich will, dass die Kapsel abgetastet wird!
    Energieemissionen, Massewerte, Hinweise auf eventuelle Schäden!
    Ein absonderlicher Gedanke hatte sich eingeschlichen. Zerberoff fragte sich, ob der Terminale Herold einer Beeinträchtigung unterlag. Die Vorstellung, dass Terraner oder Arkoniden, vielleicht sogar die Haluter damit zu tun haben könnten, schob er jedoch weit von sich. Solche Überlegungen waren wie ein schleichendes Gift, und selbst wenn sie sich als falsch erwiesen, hinterließen sie Unbehagen. „Keine Hinweise auf Normabweichungen sind erkennbar, Kapitän!"
    In dem Moment setzte sich die Dunkelkapsel in Bewegung. Die Messwerte zeigten es deutlich, wenngleich die Beschleunigung so gering war, dass mindestens zwei Stunden vergehen würden, bis der Terminale Herold an Bord kam.
    Zerberoff kämpfte seine eigene Unsicherheit nieder. Schließlich war er sogar zufrieden, dass kein Dunkler Ermittler über TRAICOON 0106 erschienen war, sondern ein Terminaler Herold. Das mochte bedeuten, dass die Fehler der Ermittler erkannt worden waren.
    Er ertrug die Untätigkeit nicht mehr. Die Dunkelkapsel hatte ihre Geschwindigkeit nicht erhöht, aber sie stand schon sehr nahe. „Wir empfangen den Terminalen Herold im Hangar!", befahl Zerberoff.
    Ein kleiner Zweifel nagte weiterhin an ihm, und er konnte ihn nicht völlig ignorieren.
     
    *
     
    Zuerst war da ein vager Hauch von Schwärze, nicht als solche zu erkennen, sondern lediglich daran, dass einige Sterne des galaktischen Zentrums plötzlich zu verschwinden schienen.
    Diese Schwärze dehnte sich aus und verschluckte schließlich nahezu alles Licht.
    Ein wesenloses waberndes Nichts schwebte heran ... ... und quoll durch den semipermeablen Prallschirm hindurch, der die Atmosphäre im Hangar zurückhielt. Sogar dieser Vorgang beanspruchte eine kleine Ewigkeit, als wolle er nie enden.
    Rund zweihundert Meter durchmessend, schwebte die Schwärze dann innerhalb des Hangars und kam erst dicht über dem Boden gänzlich zum Stillstand.
    Zerberoff bemerkte die Erstarrung der Kalbarone. Sie hatten während des Geschehens fast jeden Zeitbegriff verloren.
    Das traf ebenso auf die Dualen Vizekapitäne zu. Aber nicht einmal er selbst, stellte er verwirrt fest, hätte auf Anhieb zu sagen vermocht, wie viel Zeit während des Einflugs verstrichen war.
    Zerberoff bewegte sich kaum.
    Seine Gelenke schmerzten, das leicht abgespreizte Ganschkaren-Bein wurde nicht mehr richtig durchblutet. Trotzdem verharrte er in dieser Stellung.
    Eine halbe Stunde verging.
    Gerade die Kalbarone wirkten wie erstarrt.
    Zerberoff dachte nicht daran, nach ihren Empfindungen zu tasten - um wie viel anders konnten sie sein als seine eigenen Regungen?
    Nichts geschah.
    Der Terminale Herold hatte seine eigenen Regeln. Vielleicht war er mit Dingen beschäftigt, die dringender einer Klärung bedurften. Wer konnte das schon wissen.
    Zerberoff musste sich in Geduld üben. Er spürte sein linkes Bein nicht mehr. Das Taubheitsgefühl wanderte über das Becken aufwärts und verteilte sich hin zu beiden Wirbelsäulen. Die Nahtstelle, an der seine Körper zusammengewachsen waren, juckte grässlich. Vorübergehend glaubte Zerberoff, zupacken und sich die Haut aufreißen zu müssen, um Linderung zu erhalten.
    Tief atmeten

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