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2321 - Schatten ÃŒber Halut

Titel: 2321 - Schatten ÃŒber Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fünftausend Haluter mit der SHE'HUAN die Galaxis DaGlausch erreicht und sich entschlossen hatten, auf Dauer im Thorrtimer-System zu bleiben.
    Einen schmerzhaften Aderlass bedeutete auch der Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ. Natürlich gab es auf Halut wie bei allen anderen raumfahrenden Völkern Vermisste zu beklagen. Beinahe zehntausend Haluter waren zur Drangwäsche in der Milchstraße und weit entfernten Galaxien unterwegs gewesen, als die letzte sprunghafte Erhöhung der Hyperimpedanz die Raumfahrt lahm gelegt hatte. Trotz ihrer überragenden Konstitution war es denkbar, dass einige dort draußen getötet worden waren, überrascht vom Einbruch der Ereignisse.
    Der Rest war vermutlich dort gestrandet oder hatte eine Aufgabe gefunden, der sie eine größere Bedeutung zumaßen als der Rückkehr nach Halut: Der Forscherdrang und ein natürlicher Beschützerinstinkt für all die „kleinen" Völker durften nicht unterschätzt werden. Einige Haluter waren zwar nach Jahren zurückgekehrt, aber ihre Zahl konnte man bis heute an den Fingern dreier Hände abzählen: nicht einmal achtzehn.
    Vermehrte Geburten hatten eine kleine Erholung gebracht, doch hunderttausend Bewohner würde Halut so schnell nicht wieder sehen, womöglich niemals mehr. „Wie viele werden kommen, Banistos?"
    Yusko Banis antwortete mit einer stummen Geste. Er wollte sich nicht festlegen. Erst einige hundert hatten sich bislang eingefunden. Andererseits waren es noch zwei Stunden bis zum festgesetzten Beginn.
    Tolot blickte das Tal im Dreven-Gebirge entlang, dessen. Hänge in Form eines schiefen Prismas abfielen. Es gab nur die Vermutung, dass frühere Generationen die Balkons und Ränge in die Steilhänge geschnitten hatten. Aufzeichnungen über die Gründe dafür fehlten, zumindest waren bis heute weder entsprechende Datenspeicher noch anderes Trägermaterial gefunden worden.
    Die ersten Ränge füllten sich. Tolot glaubte zu spüren, dass ihn immer wieder forschende Blicke taxierten. Dass große Umwälzungen bevorstanden, konnte niemand mehr anzweifeln. „Es sind über achttausend", stellte Yusko Banis wenige Minuten vor dem Termin fest. „Einzelne werden noch kommen, aber alle gehen davon aus, dass mit dieser Zahl sämtliche Meinungen repräsentiert sind.
    Am Ergebnis würde sich nichts ändern, selbst wenn sich achtzigtausend eingefunden hätten."
    Turlt Danawat drückte mit einer knappen Geste seine Zustimmung aus. „Alle werden den Empfehlungen der Versammlung folgen."
    „Ich weiß", grollte Icho Tolot. „Wie immer der Beschluss ausfallen wird, ob für oder gegen das Überleben unseres Volkes."
    In dem Moment erhoben sich die ersten Haluter auf den Rängen. Sehr schnell pflanzte sich die Bewegung durch die Reihen fort, und innerhalb von längstens einer Minute standen alle schwarzhäutigen Kolosse regungslos. „Jeder ist Herr seines Lebens", brandete ein dumpfer Ruf auf. „Jeder entscheidet für sich und für Halut."
    „Jeder sollte sich dessen bewusst sein, dass er Verantwortung für alle hat", murmelte Tolot, obwohl ihn nur Banis, Danawat und ein paar andere in seiner Nähe hören konnten. „Nur dann wird der Beschluss tragfähig sein."
    Langsam schritt er die in den Stein geschlagenen Stufen hinab, begleitet von einem anschwellenden Donner, der in vielfachem Echo tief in der Schlucht gebrochen wurde. Es hörte sich an wie der bevorstehende Weltuntergang.
    Die Haluter stampften rhythmisch mit den Füßen., Tolot ging weiter, überquerte den freien Platz und stieg auf der anderen Seite den steilen Hang hinauf. Das Donnern trieb ihn vorwärts, vermischte sich mit seinem Pulsschlag, ließ sein Inneres mitschwingen. Eine archaisch anmutende Gewalt entlud sich hier.
    Erst als er den Platz des Redners erreichte, vorbei an den beidseits des Aufstiegs angelegten Nischen, verstummte der schwingende Lärm. Nur in weiter Ferne brach sich der Schall noch und rollte für eine Weile dumpf zurück.
    Tolot redete. Er benutzte fast dieselben Sätze, mit denen er an Bord der HALUTA III die kleine Gruppe der Wissenschaftler informiert hatte. Zur Illustration wurden große Hologramme in der Schlucht projiziert. „Das ist der aktuelle Stand", schloss Icho Tolot nach beinahe einer halben Stunde die grundsätzlichen Ausführungen. „Niemand in der Galaxis wird sagen können, er sei von dem Vorgehen der Terminalen Kolonne TRAITOR nicht betroffen. Auch wir Haluter nicht!"
    Er legte eine kurze Pause ein und wurde von der Stille überrascht, die für ihn

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