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2324 - Traitanks ÃŒber Drorah

Titel: 2324 - Traitanks ÃŒber Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über die weißlichen Löschrückstände zu einem der Lifts und fuhren nach unten. „Ich habe meine Leute mit klaren Befehlen ausgeschickt. Sie vertreiben alle Spezialisten aus den unteren Ebenen. Die Anlagen werden auf das unbedingt Notwendige heruntergefahren."
    „Das entspricht meinen Befehlen."
    Der riesenhafte Block, das Raumfort, aus dem die Diskusschiffe ausgeschleust worden waren, hatte sich hinter einem Schirm unsichtbar machen können, überlegte Mafron. Unsichtbar waren auch die Massenmörder gewesen, die im Palast gewütet hatten. Für Mafron stand außer Frage, dass beide Faktoren Teile der Terminalen Kolonne waren und nur dem Zweck dienten, Drorah und das Blaue System zu unterwerfen. Aber nicht einmal er als Eingeweihter und Oberster Tortmon kannte jedes Geheimnis des Energiekommandos. Er hielt es für unmöglich, dass die Fremden „seine" Organisation so schwächen oder unterwandern konnten, dass sie unfähig war zum organisierten Widerstand.
    Er verließ den Lift, durchquerte die Halle und sagte am oberen Ende der Lieferrampe zu Sill Sarem: „Die Terminale Kolonne ist auf unserem Planeten mächtiger als wir.
    Das mag sich vielleicht irgendwann ändern, aber für jeden von uns ist es sicherer, sich angepasst zu verhalten."
    Sarem richtete seinen Blick zum Himmel und zeigte auf den Dunklen Obelisken. „Wir gehen in Deckung", sagte er fast flüsternd. „Wir halten uns an die Artikel der TRAITOR-Direktive. Keiner von uns ist lebensmüde."
    Mafron nickte ihm zu, stemmte einen würfelförmigen Kunststoffbehälter in die Höhe und hinkte zu seinem Gleiter. Die Maschine hob ab, drehte sich in Flugrichtung und schwebte davon.
     
    *
     
    Binnen einiger Stunden seit dem vernichtenden Feuerschlag und der Ausstrahlung der TRAITOR-Direktive verfügte so gut wie jeder Bewohner der Stadt, des Planeten und des Blauen Systems über die gleichen Informationen.
    Diese Tatsache rief mindestens zwei Strömungen innerhalb der Bevölkerung hervor, eine schizophrene Situation, die kaum zu entwirren war.
    Das „normale" Leben mit allen seinen eingefahrenen Abläufen ging weiter. Die Akonen mussten essen, wohnen und arbeiten. Die Luft war voller Gleiter, die Energiestationen funktionierten wie immer, und die öffentliche Ordnung erlitt keinen spürbaren Schaden.
    Die Fremden blieben - noch - unsichtbar, stellten keine neuen Forderungen, mischten sich nicht in die unzähligen täglichen Abläufe ein.
    Die Akonen, die eine Beeinträchtigung ihres sozialen Umfeldes befürchtet hatten, lebten weiter wie bisher. Aber mit jeder weiteren Stunde stieg die Unsicherheit: Was würde die Zukunft bringen? Tausend Gerüchte tauchten auf, und niemand konnte die tausend Fragen beantworten.
    Die akonische Bevölkerung, die weder zu den Raumschiffsbesatzungen noch zum Energiekommando zählte, konnte sich nicht wehren, es sei denn durch zivilen Ungehorsam. Und die meisten Akonen fürchteten die Strafe für diese Art von Widerstand.
    Die andere, nicht öffentliche Bewegung hatte eben jene Gruppen ergriffen. Ma'tam Forman tan Porgenias Befehle an sämtliche Organe des Energiekommandos, von der Bevölkerung unbemerkt, würden zweifellos schnell und mit höchster Effizienz ausgeführt werden. Die Besatzungen der Raumschiffe taten ihren normalen Dienst, sofern es sich um Frachtoder Personenflüge handelte. Die Frauen und Männer in den Kampfschiffen waren verunsichert. Sie scheuten einen zweiten Angriff, der ebenso selbstmörderisch sein würde wie der erste, und sie fragten sich mit einiger Berechtigung, was die Terminale Kolonne mit den bewaffneten Schiffen zu tun beabsichtigte.
    Im gesamten Blauen System breitete sich eine Spannung aus, die durch die entstehende Ereignislosigkeit und Langeweile verstärkt wurde.
    Mafron war mit seiner gedanklichen Analyse fertig, als er den Gleiter wieder neben seinem Büro parkte, zum Tresen hinkte und den Text des neuen Auftrags im Holoschirm las. „Darauf habe ich gewartet", sagte er.
    Er verdunkelte die Glaswände des Büros, ließ die Rückwand der winzigen Küche zur Seite gleiten und betrat sein privates Magazin. Den Schock, der ihn im Palast befallen hatte, glaubte er überwunden zu haben. In erzwungener Ruhe begann er sich auszurüsten; er ahnte, dass er seine bisherige Tarnexistenz nicht mehr lange aufrechterhalten konnte
     
    6.
     
    Thatos Mafron war nahe daran, den Überfall und die unsichtbare Invasion der Terminalen Kolonne als eine Aktion zu sehen, die sich gegen ihn persönlich, richtete -

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