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2718 – Passage nach Arkon

2718 – Passage nach Arkon

Titel: 2718 – Passage nach Arkon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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1.
     
    »Angriff!«
    Für den Imperator des Kristallimperiums gab es keine andere Entscheidung. Abwarten ... auf eine Veränderung der Situation hoffen oder darauf, dass sie sich von selbst bereinigt ... Solche Sätze hatten in Bostichs Wortschatz nie existiert und würden auch künftig keinen Eingang finden, davon war Ronald Tekener überzeugt.
    Der Befehl war eindeutig: Angriff auf die CHUVANC, die sich anschickte, den Schutzschirm des Arkon-Systems zu durchdringen, und die zugleich der Flotte der Onryonen den Weg öffnete. Bostichs Prämisse dabei: Jede Bedrohung beseitigen, solange sie klein und beherrschbar war.
    Klein?
    Die Zahl von achtzigtausend Raumschiffen als klein zu bezeichnen war Irrwitz. Aber nicht darüber zerbrach sich Tekener den Kopf, sondern über die Frage, woher die Onryonen ihr Aufgebot bezogen. Quasi aus dem Nichts waren sie erschienen und bedrängten mittlerweile das Zentralsystem des arkonidischen Imperiums.
    Tek vermochte nicht abzuschätzen, wo in der Milchstraße außerdem Schiffe der Onryonen zugange waren, ohne dass dies schon publik geworden wäre. Schwer zu glauben, dass die annähernd humanoiden Fremden diesen Aufmarsch nur für ein bevorstehendes Gerichtsverfahren betrieben. Selbst dann, wenn die beiden bedeutendsten Männer der Milchstraße als Hauptangeklagte des Tribunals galten: Perry Rhodan und Gaumarol da Bostich.
    Plötzlich war der Schmerz wieder da, ein heftiger Stich quer durch die Schulter und den linken Oberarm, begleitet von irritierender Hitze im Brustkorb. Empfindungen wie diese hatte Tek nie gekannt, sie waren eine Ausgeburt der letzten Wochen. Zugleich erinnerten sie ihn daran, dass er weiterleben durfte. Dabei hätte es durchaus anders kommen können.
    Nichts an seinem letzten Weg durch das Polyport-Netz nach ITHAFOR-5 war normal gewesen. Ein Kampf gegen die Zeit? Gegen unbekannte Mächte? Im Nachhinein fragte er sich, ob er einen länger andauernden Transport überlebt hätte. Wahrscheinlich wären weitere Organe irreparabel geschädigt worden. Kein SERUN konnte eine Vielzahl ausfallender Körperfunktionen gleichzeitig ersetzen. Also Exitus?
    Tek lauschte seinem Herzschlag und konzentrierte sich auf die belebenden Impulse des Aktivatorchips ...
    Alles in Ordnung! Kein Anlass für erhöhte Aufmerksamkeit. Sein neues, aus eigenem Gewebe nachgezüchtetes Herz arbeitete perfekt. Er lächelte. Mehr als zweieinhalb Jahrtausende hatte er geglaubt, das Spiel um sein Leben gewonnen zu haben – seit er den Zellaktivator trug, der ihm die potenzielle Unsterblichkeit verlieh. Nun war ihm schmerzhaft bewusst geworden, dass der Gegner allen Lebens, der Tod, von ihm Revanche forderte. Und wennschon ... Er hatte selten eine Partie verloren, höchstens aus Kalkül.
    Tekener atmete tief ein. Das beklemmende Gefühl im Brustkorb verschwand.
    Er musterte die holografischen Projektionen in Bostichs Wohn- und Arbeitsbereich, die zeigten, was auch in der Zentrale auf den Panoramaschirmen zu sehen war. Ein Pulk onryonischer Kugelraumer kam der GOS'TUSSAN II entgegen. Ortungseinblendungen verrieten, dass die größte Annäherung knapp unter dreitausend Kilometern liegen würde. Also vorerst keine Gefahr, dass die Onryonen Bostichs Schiff trotz der Tarnung im Schattenmodus aufspürten.
    Zwei Raumväter flankierten die kleine Flotte. Mit 2100 Metern Durchmesser waren diese Schiffe die größten der gegnerischen Verbände.
    Die Bedrohung war präsent.
    War sie auch beherrschbar?
    Ronald Tekener biss sich auf die Unterlippe. Momentan, so schien ihm, hielt der Gegner das bessere Blatt in der Hand. Oder blufften die Onryonen? Einiges deutete darauf hin, wenngleich die Grundzüge dieser Auseinandersetzung nicht nach einem Bluff aussahen. Die Onryonen bauten auf Stärke und Unbeirrbarkeit.
    Tekeners Herzschlag stolperte. Der kurze Aussetzer nahm ihm zwar für Sekunden den Atem, doch das Gefühl, das ihn danach durchflutete, war die pure Herausforderung.
    Mit seinem Angriffsbefehl hatte der Imperator den arkonidischen Einsatz in dieser Konfrontation beträchtlich erhöht. Tek lächelte stumm. Ebenso gut hätte Bostich von den Angreifern verlangen können, dass sie ihre Karten aufdeckten.
     
    *
     
    Die CHUVANC, ein gewaltiges tiefblaues Ellipsoid, war in den Wirkungsbereich des Kristallschirms eingeflogen, als böte der Schutzwall des Arkon-Systems nicht den geringsten Widerstand. Innerhalb weniger Sekunden war das Schiff des Atopischen Richters Chuv aus der Ortung der GOS'TUSSAN II

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