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2324 - Traitanks ÃŒber Drorah

Titel: 2324 - Traitanks ÃŒber Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schwarze, übersüßte Carama - das Urgetränk, aus dem die Arkoniden als Verhöhnung ihrer Wurzeln Camána gemacht hatten - mit kleinen Schlucken und wünschte sich plötzlich weit weg, irgendwo in der Milchstraße, womöglich zusammen mit seinen ehemaligen Studienkollegen der Turma-Uni. „Manchmal glaube ich selbst daran, dass uns alle die Lächerlichkeit umbringen wird", murmelte er.
    Theadran, seine Freundin, betrachtete ihn prüfend und schwieg. Seine Gedanken waren von den drei Faktoren beherrscht, die ihn und das Häuflein der Unentwegten tagein, tagaus begleiteten: der schimmernde Energiezaun und die feuerbereiten Strahler der halbrobotischen Wächter, die kaum verhüllte Drohung des riesenhaften Dunklen Obelisken im Rücken und die trostlose Situation aller auch nur annähernd demokratischen Strömungen auf allen Akon-Planeten.
    Theadran legte ihre warme Hand auf seine Finger, strich ihre schwarzen und weißen Haarsträhnen aus der Stirn und sagte bedächtig: „Der Rat nimmt uns nicht ernst.
    Das Volk lächelt über uns. Das wissen wir alle, Dorn. Aber wir sind der glühende Nagel im Fleisch der neuen Ratsherren."
    „Wir haben nur eine Alibifunktion. Wir sind der unbedeutende Kern einer geduldeten Opposition. Deren geringe Zahl sie nicht einmal mehr mathematisch erfassbar macht."
    „Aber nur wir machen Millionen Akonen nachdenklich", sagte sie. Sie meinte es nicht anders; es war schwer, wenn nicht unmöglich, ihn aufzumuntern, wenn er derart erschöpft war. „Ich bin schon ganz taub vom Beifall der aufständischen Massen", sagte er. „Verzeih meinen Pessimismus - das war heute nicht mein Tag."
    „Trotzdem stehst du seit dem ersten Sonnenstrahl vor dem Palast."
    „Ich wäre lieber mit extragalaktischen Problemen beschäftigt, das darfst du mir glauben. Weit draußen. Mit Solina, Hevror oder Ameda zusammen. Habe schon viel zu lange nichts von ihnen gehört."
    Oft hatte er mit Theadran über seine Studienkollegen gesprochen. Sie hatten ungefähr in den gleichen Jahren in Turma studiert, dem riesigen Universitätskomplex auf dem Kontinent Varolass, und keiner von ihnen hatte mit mittelmäßigen oder gar schlechten Beurteilungen abgeschlossen.
    Es war der innere Widerstand gegen die kalte Rücksichtslosigkeit des Energiekommandos, der ihn davon abgehalten hatte, „dem Ruf der Sterne" zu folgen, an der Seite Ameda Fayards oder der aufregenden Eniva ta Drorar.
    Seine Freundin streichelte ihm die Finger. „Deine Kollegen, deine Forschungsreisen, deine Theorien über die galaktische Universalgrammatik - eines Tages ist das alles hier vorbei. Dann fliegst du wieder mit deinem Vorbild Jere tan Baloy zwischen den geliebten Sternen hin und her, irgendwo, weit weg vom Blauen System."
    Dorn zwang sich zu einem kargen Lächeln.
    Das Studium und seine Flüge, die rund vier Jahre gedauert hatten ,zählten zu den glücklichsten Jahren seines Lebens. Team Stern
     
    *
     
    weh! hatte sich ein Dutzend Studenten seines Jahrgangs euphemistisch genannt ... damals. Längst vergessen im täglichen Einerlei.
    Erst als sein Entsetzen über die Machtübernahme des Energiekommandos zu stark und somit lebensbestimmend geworden war, hatte er kurz vor dem ersten Flug mit der LAS-TOÓR abgemustert und, zögerlich zuerst, die Demonstrationen vor dem Ratspalast angefangen.
    Seit der Dunkle Obelisk „erschienen" war, würgte ihn die nackte Angst um Drorah und um alles, was an seinem Heimatplaneten noch gut war.
    Theadran tippte auf das Zeitfenster des schmalen Armbands. „Es ist spät. Wenn du morgen nicht wieder dein Holo gegen den funkensprühenden Zaun steuern willst, solltest du ein paar Stunden schlafen.".
    Er nickte und leerte den Becher. Das Getränk war lau und schmeckte inzwischen bitter. „Du hast Recht", sagte er leise. „Heute Nacht werden wir die Akonen nicht zu vollwertigen Mitgliedern der galaktischen Völkerfamilie bekehren können. Morgen wahrscheinlich auch nicht. Vielleicht helfen uns die rätselhaften Fremden dabei."
    Er stand auf und nahm Theadrans Hand.
    Durch die ausgestorbenen Straßen der Bannmeile gingen sie zum Gleiter, starteten den zerschrammten und zerbeulten Apparat und programmierten den Autopiloten zur Tiefgarage des Wohnturms.
     
    *
     
    Nach der Dusche zog Irven tan Okaylis einen Mantel aus Voranton-Seidenblütengespinst umdie Schultern, ließ den Robot ihr hüftlanges Haar ausbürsten und trocknen und blieb schweigend neben dem Bett stehen. Der Raum lag im Halbdunkel, das nur durch den

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